Unterschiedlicher könnten die Herangehensweise kaum sein: Porsche präsentiert sein gesamtes LMP1-Programm fleißig der Öffentlichkeit, Nissan hielt sich lange zurück und brannte dann ein Marketing-Feuerwerk beim Superbowl ab, Toyota und Audi hingegen schweigen weiterhin wie Gräber über ihre weiterentwickelten LMP1-Sportwagen. Die 2015er-Ausbaustufen ihrer Hybridgeschosse haben beide Hersteller bereits getestet, doch Informationen wollen beide Hersteller nicht preisgeben. Man sei zufrieden mit den Testfahrten, heißt es unisono.

Audi hat eine Rückkehr zum ERS-H nicht ausgeschlossen, nachdem man im Vorjahr mit der 2MJ-Hybridklasse kräftig auf die Nase gefallen war. Der neue R18 e-tron quattro soll nun mit zwei Hybridsystemen ausgestattet werden. 2014 warf Audi das Abgassystem nach Testfahrten über Bord. Ob es nun verbaut war, ist unklar. Der erste Test des neuen R18 sei "vielversprechend" gewesen, sagte Chris Reinke, der Chef des LMP1-Programms in Ingolstadt.

Toyota-Test keine Fahrer-Sichtung

Auch Toyota war an selber Stelle zu Gast, allerdings in einem anderen Zeitraum. Der Test des neuen Toyota TS040 Hybrid, mit dem der WM-Titel aus dem Vorjahr verteidigt werden soll, ist auch hier zufriedenstellend verlaufen. Technikdirektor Pascal Vasselon zeigte sich zumindest etwas weniger verschwiegen als das Joest-Team: "Wir haben einiges gefunden und sind froh, dass alles gut läuft. Wir haben ein zufriedenstellendes Pensum absolviert. Allerdings sind wir bislang hauptsächlich gegen uns selbst gefahren. Wer weiß, wie sehr sich die Konkurrenz steigert."

Gerüchten zufolge hat Toyota sich gegen eine Batterie-Lösung entschieden und wird weiter auf Superkondensatoren setzen. Während weiter unklar ist, ob Toyota damit in die 8MJ-Kategorie wechselt oder bei deren 6 bleibt, erstickte Vasselon Gerüchte im Keim, wonach der Test von Kamui Kobayashi, Jean-Eric Vergne und Mathias Beche eine Sichtung gewesen sei: "Drei unserer Piloten waren ausgebucht, deshalb brauchten wir Fahrer, um den Job zu machen. Es ging nicht darum, drei Fahrer zu testen, sondern darum, beide Fahrzeuge ausgiebig testen zu können."

Der Grund: Die Weltmeister Sebastien Buemi und Anthony Davidson sowie ihr nächstjähriger Teamkollege Kazuki Nakajima weilten zu diesem Zeitpunkt in Japan, um der offiziellen Ankündigung des Toyota-Motorsportprogramms beizuwohnen.