Das Luxusproblem der WEC ist gelöst, indem es einfach abgeschafft wird: 32 Fahrzeugslots standen ursprünglich für die Langstrecken-Weltmeisterschaft 2015 zur Verfügung, doch 35 Fahrzeuge wurden akzeptiert - trotz der Abwesenheit prominenter Projekte wie dem SMP BR01 oder Project Brabham. Der ACO setzt sich in Absprache mit der FIA bewusst dem Risiko aus, möglicherweise ein zusätzliches Frachtflugzeug buchen und vor Ort an der Strecke improvisieren zu müssen.

WEC-Chef Gerard Neveu gibt zu, dass er es nicht übers Herz bringen konnte, gute Teams vor die Tür zu setzen: "Wie könnte man nur einer Chevrolet Corvette oder solch hochklassigen LMP2-Teams den Start verwehren?", fragt er rhetorische gegenüber Autosport. "Wenn man ein solches Problem hat, muss man eben eine Lösung finden." Das Luxusproblem der WEC wird nun aufgehoben, indem es einfach aus der Welt geschafft wird. Das hat allerdings Folgen.

Gerade die LMP2 prosperiert dank besserer Fahrer-Rankings, Foto: Adrenal Media
Gerade die LMP2 prosperiert dank besserer Fahrer-Rankings, Foto: Adrenal Media

Zum einen kommt die WEC nun nicht mehr mit vier Frachtflugzeugen für die Überseerennen aus, um das gesamte Equipment nach Austin, Shanghai und den Fuji Speedway zu verfrachten, höhere Antrittsgelder dürften damit garantiert sein. Das Glück für den ACO liegt an dieser Stelle darin, dass für 2015 der Lauf in Brasilien ausfällt und stattdessen mit dem Nürburgring eine weitere Station in Europa stattfindet. Gleichzeitig stellte Neveu klar, dass man sich bereits mit den GTE-Teams abgesprochen habe, ob solche mit mehreren Fahrzeugen am Nürburgring und in Shanghai ein Fahrzeug außerhalb der Boxen betreuen können, weil nicht ausreichend Boxen zur Verfügung stehen.

Ob das Problem zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch besteht, ist die andere Frage. Zyniker mögen behaupten, dass das Feld sowieso noch auf 32 zusammenschrumpfen werde. Zur Erinnerung: 2014 verkündete der ACO 31 Starter, doch drei Fahrzeuge fielen schon bis zum Saisonstart aus, in Brasilien standen schließlich nur noch 25 Autos am Start. Allerdings dürfte auch der ACO daraus gelernt haben.