Audi hat sich in drei Freien Trainings und einem Zeittraining in China gründlich auf den sechsten Saisonlauf vorbereitet. Die 5,451 Kilometer lange Strecke von Shanghai besitzt einen sehr spezifischen Streckencharakter. Während die verschiedenen Rennwagenkonzepte in den ersten beiden Sektoren ähnlich schnell sind, fallen die Unterschiede im dritten Sektor gravierend aus, da die engen Kehren dem Audi R18 e-tron quattro nicht entgegenkommen. So kamen die beiden Fahrerteams von Audi nicht über die dritte Startreihe hinaus.

Für Audi-Pilot Loïc Duval begann das Qualifying mit einer unangenehmen Überraschung. Bereits in der ersten Runde fuhr ein Gegner mit einem LMP2-Rennwagen dem Audi R18 e-tron quattro ins Heck. Dennoch gelang der Startnummer 1 die beste Leistung innerhalb des Teams. Im Schnitt der vier schnellsten Runden erreichte der Hybrid-Sportwagen aus Ingolstadt und Neckarsulm eine Rundenzeit von 1.49,454 Minuten und geht damit von Platz fünf ins Rennen. Als schnellste Runde eines Audi-Fahrers erfasste die Zeitnahme den ersten Anlauf von Duval mit 1.48,620 Minuten. Bemerkenswert: Im ersten Streckensektor gelang Duval die drittbeste Zeit aller Fahrer, im zweiten Sektor fuhr der Franzose sogar die zweitbeste Zeit mit nur 53 Tausendstelsekunden Abstand.

Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer, die Vorjahressieger von Shanghai, erreichten im Mittel ihrer vier schnellsten Runden eine Zeit von 1.50,072 Minuten. Sie starten am Sonntag um 11 Uhr Ortszeit (4 Uhr deutscher Zeit) als Sechste ins Rennen. Einmal mehr will das Audi Sport Team Joest seine Plätze durch exzellente Boxenstopps, fehlerfreie fahrerische Leistungen, eine gute Strategie und kluges Reifenmanagement im Rennen verbessern.

Das Weltmeisterauto steht als bester Audi auf Startplatz fünf, Foto: Audi
Das Weltmeisterauto steht als bester Audi auf Startplatz fünf, Foto: Audi

Stimmen der Verantwortlichen

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "Die Strecke mit ihren engen Kurven und langen Geraden kommt uns nicht entgegen. Wir haben natürlich weniger Abstand zu den Führenden erwartet. Aber uns fehlt für die langen Geraden die Leistung, dort verlieren wir extrem viel Zeit. Leider gibt es auch keine schnellen Kurven, wo wir den guten Abtrieb unseres Autos umsetzen können. Wir hoffen trotzdem, das wir in den sechs Stunden am Sonntag durch gute, fehlerfreie Arbeit und konstante Rundenzeiten eine Chance haben, uns gegenüber dem Qualifying-Ergebnis deutlich zu verbessern."

Chris Reinke (Leiter LMP): "Die dritte Startreihe heute ist zwar nicht das, was wir uns gewünscht haben, aber wir haben uns am bisherigen Wochenende einmal mehr sehr auf die Rennvorbereitung konzentriert und hoffen, morgen alle Faktoren optimal nutzen zu können, damit wir uns im Rennen verbessern."

Ralf Jüttner (Teamdirektor Audi Sport Team Joest): "Es war ein ausgesprochen knappes und interessantes Qualifying mit Zeitengleichstand an der Spitze. Für uns war leider nur die dritte Reihe möglich. In den ersten beiden Sektoren sind Rennwagen der drei Hersteller beinahe gleich schnell, doch wir verlieren im dritten Sektor eineinhalb Sekunden. Die können wir nirgendwo herausholen. Wir versuchen uns aber über die Renndistanz mit einem guten Reifenmanagement wieder nach vorne arbeiten."