Die WEC könnte ihren Rennkalender radikal umstellen und künftig als Winterserie von Herbst bis Juni ausgetragen werden. Die 24 Stunden von Le Mans würden in derartigen Plänen das Saisonfinale darstellen.

"Im Prinzip würden wir das gerne so machen", erklärte ACO-Präsident Pierre Fillon. "Auf dem Papier sieht es nach einer guten Idee aus, aber wir müssen alle Auswirkungen sorgfältig durchdenken und einen Plan für den Übergang erarbeiten."

Wie alle wichtigen Rennserien fährt die WEC nach dem Kalenderjahr, mit den 24 Stunden von Le Mans findet das Highlight in dieser Saison als drittes von acht Rennen statt. Künftig könnten die Rennen der zweiten Saisonhälfte in Austin, Shanghai, Bahrain oder Brasilien aufgrund der günstigen Wetterlage der jeweiligen Gebiete im Winter ausgetragen werden und den Saisonauftakt bilden. Im Frühjahr würde die WEC nach Europa zurückkehren.

Einige Stolpersteine bei Umsetzung

"Aus Marketingsicht ist das absolut sinnvoll, denn dann können wir von einer "Road to Le Mans" sprechen", sagte WEC-Chef Gerard Neveu. "Wir sprechen über diese Idee, aber sie ist nicht leicht umzusetzen." Ein Problem ist vor allem der Entwicklungszeitplan der Hersteller, der sich am Kalenderjahr orientiert und von den Autokonzernen auch danach budgetiert wird.

Hinzu kommt, dass viele Teams aus den GT-Klassen während der regulären Saison in anderen europäischen Rennserien unterwegs sind und im Falle einer Winter-WEC überhaupt keine Pausen mehr hätten. Um mögliche Terminkollisionen mit der Formel E, die ebenfalls im Winter fährt, auszuschließen, traf sich Neveu bereits mit Formel-E-Boss Alejandro Agag.