Die Veranstalter der Langstrecken-Weltmeisterschaft haben die Starterliste für den diesjährigen Saisonaufgalopp veröffentlicht. Selbige offenbart: Der Bau des neuen LMP1-Boliden Rebellion R-One ist stark ins Hintertreffen geraten. Nicht nur bei den offiziellen Testfahrten in Le Castellet sondern auch beim ersten 6-Stunden-Rennen in Silverstone wird der eidgenössische Rennstall die Neukonstruktion nicht im Gepäck haben. Ersatzweise sind die beiden Jahreswagen Lola B12/60 angemeldet worden.

Seit mehr als zehn Monaten ist das gemeinsame Projekt zwischen Rebellion Racing und Entwickler Oreca unterwegs, doch nach wie vor befindet sich das Fahrzeug fernab des Testbetriebs. Die jüngsten Informationen zum Voranschreiten der Arbeiten datieren Mitte Februar; dazumal wurde das Monocoque des R-One in Italien seiner Unfallprüfung durch die FIA unterzogen. Nun haben die Rebellen eine Sondergenehmigung bei den WM-Organisatoren aushandeln müssen, um vorerst wieder mit Lola-Material antreten zu dürfen.

Lotus wahrscheinlich am Start

Ähnlich den Schweizern befindet sich auch Lotus im Verzug, die zweite Mannschaft in der LMP1-L-Klasse. Anfangs sollte der T129 mit einem Audi-V8-Motor aus der DTM bestückt werden, doch im Dezember schwangen die Ingenieure bei Kodewa um auf den neuen V6-Biturbo aus dem Hause AER. Wiewohl dieser Schritt Zeit kostete, wird der neue Lotus aber wohl in Silverstone an den Start gehen können. Anders als Rebellion haben die Schrauber aus Greding ihr Vehikel in die Nennliste für den Saisonstart eintragen lassen.

Derweil haben beide Equipen ihre Fahrerkader für 2014 noch nicht endgültig fixiert. Als Kutscher der Lola-Toyota sind alleine Nicolas Prost und Mathias Beche genannt worden. Höchstwahrscheinlich evaluiert man bei Rebellion noch immer die Zusammensetzungen der zwei Paarungen. Nebst Prost und Beche stehen Nick Heidfeld und Neuzugang Dominik Kraihamer unter Vertrag. Lotus hingegen hat bislang lediglich Ex-Formel-1-Pilot Christian Albers offiziell bestätigt. Ergo muss dort noch ein weiterer Pilot gefunden werden.

Matsuda (rechts) nach einem Super-GT-Rennen in Sepang, Foto: Berbar/HBL Network/Sutton
Matsuda (rechts) nach einem Super-GT-Rennen in Sepang, Foto: Berbar/HBL Network/Sutton

In der LMP2-Kategorie ist unterdessen der letzte freie Platz an den Mann gebracht worden. Genauer gesagt hat das KCMG-Team zu seinem dritten Schützling gefunden, nämlich Tsugio Matsuda. Der 34-jährige Japaner wird sich den Oreca-Nissan aus Hongkong mit dem britischen Duo Matthew Howson und Richard Bradley teilen. Ob Matsuda, seines Zeichens Gewinner der Formel Nippon, auch beim sogenannten Prolog in Le Castellet (28. bis 29. März) dabei sein wird, ist nicht bekannt.

Ferner könnte in Silverstone ein Jungspund aus der GP2-Serie mit dabei sein. Zwar ist noch nichts spruchreif, doch es verdichten sich die Anzeichen, dass James Calado einen Kontrakt bei AF-Corse-Ferrari unterzeichnen wird. Ohnehin existieren im GTE-Sektor derzeit die meisten Fragezeichen hinsichtlich der Cockpitbesetzungen. Überraschend: Aston Martin hat sein Aufgebot für das Heimspiel auf der Insel um zwei Wagen reduziert. Die Nummern 89 (Bruno Senna, GTE Pro) und 96 (GTE Am) sind unter den Nennungen nicht zu finden.