Der Trainingstag zur Langstrecken-Weltmeisterschaft in Brasilien ist absolviert. Am Ende ging die schnellste Nachmittags-Rundenzeit im Autódromo José Carlos Pace an Audi. Tom Kristensen setzte mit seinem Audi R18 bereits früh in der zweiten Sitzung die Bestmarke (1:21,904 Minuten). Damit verwies der Däne seine Teamkollegen im Nummer-eins-Auto auf die zweite Position (0,152 Sekunden zurück). An dritter Stelle rangierte der einzige Toyota TS030, gefahren von Anthony Davidson, Stéphane Sarrazin und Sébastien Buemi (0,771 Sekunden zurück).

Offenbar konzentrierten sich die meisten Mannschaften auf Arbeiten am Setup für das Rennen, so wurde die insgesamt schnellste Zeit aus dem Auftakttraining nämlich nicht unterboten. Sarrazin legte ergo bereits am Morgen den zügigsten Umlauf des Tages auf den dunklen Interlagos-Asphalt (1:21,881 Minuten). Die Privatiers aus dem Rebellion-Racing-Lager schoben sich indes auf rund 2,2 Sekunden an die abermals dominanten Werkswagen heran. Aufgrund der Abstinenz des Strakka-Teams haben die Schweizer in Übersee jedoch keine Konkurrenz auf Augenhöhe zu fürchten.

Aston Martin bleibt bärenstark

Auch in der LMP2-Kategorie wurde fleißig für den Sonntag geübt, dementsprechend groß gestalteten sich die Abstände zwischen den neun Boliden. An der Spitze lag schlussendlich die in Le Mans nachträglich disqualifizierte G-Drive-Crew (Oreca-Nissan). Auf der zweiten Position reihte sich der Oak-Racing-Morgan der Paarung Bertrand Baguette, Ricardo González und Martin Plowman ein (0,372 Sekunden zurück). Ihre Stallgefährten kamen zu Platz vier, und zwar unmittelbar hinter dem Oreca-Coupé des Delta-ADR-Gespanns.

Weiterhin gut aufgelegt war Aston Martin Racing. Stefan Mücke und Darren Turner scheinen sich in der warmen Sonne Südamerikas besonders wohlzufühlen. Bereits beim Auftakt in der Frühe setzten sie den Maßstab; nachmittags unterboten sie ihren Bestwert gar noch einmal um zwei Zehntel. Lokalmatador Bruno Senna und Kumpane Rob Bell sortierten sich 0,422 Sekunden dahinter an zweiter Stelle ein. Dritter wurde das Duo Lieb und Lietz im besten Porsche, während die Ferrari-Fraktion nur den drittletzten sowie den letzten Rang unter den GT-Profis belegte.

In der GTE-Am-Klasse diktierte ebenfalls Aston Martin das Tempo. Christoffer Nygaard, Kristian Poulsen und Simonsen-Ersatzmann Nicki Thiim waren in ihrem brandneuen V8 Vantage die Schnellsten, gefolgt von dem Elfer des IMSA-Rennstalls rund um den potenziellen Porsche-LMP1-Kandidaten Jean-Karl Vernay.