Audi hat sich mühelos die ersten drei Startplätze für die morgige Le-Mans-Generalprobe in Spa-Francorchamps gesichert. Die im Durchschnitt Schnellsten am Abend waren Marcel Fässler und André Lotterer im R18-Boliden mit der Startnummer eins. Die momentane Speerspitze der Audianer meisterte den anspruchsvollen Ardennenkurs unter dem Strich in 1:59,961 Minuten. Ihr Vorsprung auf die Zweitplatzierten im neuen Langheck-Audi, Lucas di Grassi und Marc Gené, betrug damit gut drei Zehntel. Der dritte Rang ging ergo an Tom Kristensen und Allan McNish.

Im Kampf um die Plätze hinter der Ingolstädter Phalanx setzten sich Alexander Wurz und Kazuki Nakajima durch. In der überarbeiteten Version des Toyota TS030 waren sie summa summarum zweieinhalb Zehntel schneller als ihre Stallkumpanen Stéphane Sarrazin und Anthony Davidson im älteren Schwesterauto. Nach ganz vorne fehlte den Japanern aus Köln-Marsdorf allerdings schon beinahe eine komplette Sekunde. Ähnliche Werte hatten sich in den ersten beiden Sitzungen des heutigen Tages bereits angedeutet.

Nick Heidfeld und die Rebellion-Equipe konnten sich diesmal nicht vor die Werks-Toyota mogeln. Jedoch wäre es den Eidgenossen um Haaresbreite gelungen, sich genau zwischen die blau-weißen Hybridrenner zu setzen, denn dazu hätte man lediglich um 0,279 Sekunden zügiger sein müssen. Letztendlich blieben den Rebellion-Coupés die Positionen sechs uns sieben, gefolgt von dem Strakka-Racing-HPD als LMP1-Schlusslicht.

In der LMP2-Sektion erzielte die Pecom-Racing-Crew um den Deutschen Pierre Kaffer den besten Rundendurchschnitt. Dahinter platzierten sich der Jota-Zytek sowie die beiden Oak-Racing-Flitzer. Der erste LMP2 ohne Nissan-Motorisierung, ein Lotus, wurde als Siebenter abgewinkt.

Senna und Makowiecki ärgern AF Corse

In den Trainings hatte sich angedeutet, dass die Ferrari-Renner aus dem Hause AF Corse an diesem Wochenende das Maß aller GT-Dinge sein würde. Doch in der Qualifikation kam es etwas anders: Aston Martin setzte sich durch, und zwar dank der schnellen Runden des Duos Bruno Senna und Frédéric Makowiecki. In ihrem V8 Vantage verdrängten sie die Gegner aus Maranello auf den zweiten Rang der Klasse. Giancarlo Fisichella und Gianmaria Bruni wurden aber immerhin Zweite. Ihre Teamkollegen Toni Vilander und Kamui Kobayashi beendeten die Sitzung als Dritte.

Senna und Makowiecki waren schlussendlich gerade einmal 42 Tausendstel zügiger als ihre ersten Verfolger. Porsche rangierte hingegen gar nicht in Reichweite zur Pole. Die beiden neuen Elfer belegten hinter Kobayashi und Vilander sowie zwei weiteren Aston-Martin-Autos die Plätze sechs und sieben der GT-Profiwertung. Ihr Rückstand betrug beinahe eine halbe Sekunde. Hinter den Zuffenhausenern werden morgen die Pole-Mannen der Amateurdivision starten, nämlich Christoffer Nygaard, Kristian Poulsen und Allan Simonsen (ebenfalls Aston Martin Racing).