Bisher verliefen die Vorbereitungen auf die erste Saison der Langstrecken-Weltmeisterschaft und die 80. 24 Stunden von Le Mans hervorragend: Nach dem Rückzug von Peugeot konnte Toyota mit zwei Werksautos in die Presche springen, Pescarolo wagt sich gleich an zwei neue LMP1 und auch sonst lässt die Starterliste kaum Wünsche offen. Ausgerechnet ein Rennen im September sorgt für Unsicherheit: die 6 Stunden von Bahrain in der Nähe der Hauptstadt Manama.

Über die Hintergründe und Probleme im Königreich Bahrain wurde vor allem im Hinblick auf den Großen Preis der Formel 1 im April genug berichtet, so dass klar ist: Wenn der GP abgesagt wird und die Unruhen anhalten, kann wohl auch die WEC nicht starten. Die junge Meisterschaft könnte aber im Gegensatz zur F1 schlecht auf einen ihrer acht Saisonläufe verzichten und müsste in ein anderes Land ausweichen.

Nahezu prädestiniert wären dabei beispielsweise Dubai oder Abu Dhabi. Beide Emirate sind nur durch den Persischen Golf von Bahrain getrennt und damit kein erwähnenswerter Umweg für alle Beteiligten - zudem dürften sie für die Automobilhersteller der WM wirtschaftlich bedeutender sein als Bahrain.

Yas Island ist sportwagentauglich

Der Yas Marina Circuit in Abu Dhabi konnte in den vergangenen beiden Jahren beispielsweise als Auftakt der GT1-WM überzeugen. Zwar waren die Tribünen nicht so prall gefüllt wie bei den Formel-1-Wochenenden, trotzdem boten besonders die Rennen bei Nacht tolle Szenen mit den Gran Turismos.

Die GT1-WM sorgte in Abu Dhabi immer für ein Spektakel, Foto: DPPI
Die GT1-WM sorgte in Abu Dhabi immer für ein Spektakel, Foto: DPPI

Der Kurs aus der Feder von Hermann Tilke besitzt wie der Bahrain International Circuit zwei Boxenanlagen und könnte sowohl das Feld der WEC als auch die Rahmenserien problemlos beherbergen. Erst im Januar fand das erste 12-Stunden-Rennen von Abu Dhabi für GT3, GT4 und kleine Prototypen statt. Mit AF Corse war ein Ferrari-Team erfolgreich, das auch in der WEC und GT1 Titelambitionen hegt.

Dubai hat schon Langstreckentradition

Die Skyline von Dubai bietet eine tolle Kulisse, Foto: Mercedes-Benz
Die Skyline von Dubai bietet eine tolle Kulisse, Foto: Mercedes-Benz

Auch das Dubai Autodrom würde sich als Austragungsort für die Langstrecken-Weltmeisterschaft eignen. Auf dem 5,4 km langen Kurs findet seit 2006 früh im Jahr das 24-Stunden-Rennen von Dubai statt. Bisher konnten sowohl BMW als auch Porsche dreimal triumphieren, in diesem Jahr feierte der Mercedes SLS GT3 einen Dreifachsieg.

Zwischen 2004 und 2006 machte auch die FIA GT Station in Dubai. Der zweifache Meister Thomas Biagi äußerte sich dabei positiv über das Autodrom: "Auf dieser Strecke ist es manchmal etwas rutschig, aber man kann nahezu überall überholen. Man braucht viel Downforce in Dubai." Theoretisch wäre auch der Losail International Circuit bei Doha im Emirat Qatar eine Ausweichmöglichkeit. Der Kurs wurde bisher hauptsächlich von der Moto-GP und der Superbike-WM benutzt, allerdings konnten die Zuschauerzahlen dort bisher noch nicht zufriedenstellen.