Gegen BMW war an diesem Tag kein Kraut gewachsen. Beim dritten Lauf zur VLN-Saison 2016 am Nürburgring, dem 58. ADAC ACAS H&R-Cup, feierten die Bayern einen souveränen Dreifach-Erfolg. Es siegte bei der Generalprobe zum 24h-Rennen nach vier Stunden der M6 GT3 #31 von Müller/Wittmann/Krohn vor der #36 von Luhr/Tomczyk/Edwards und der #39 von Krognes/Bouveng/Blomqvist. Bester Nicht-BMW war der Audi R8 #15 von Winkelhock/Mies/Mamerow auf Platz vier.

BMW fährt den VLN-Gegnern am Nürburgring schnell davon

Bereits am Start standen die drei BMW M6 auf den Plätzen eins bis drei, mit der #31 vor der #39 und der #36. Bereits im Laufe der ersten Runde tauschten Tomczyk und Krognes die Plätze. Nach der ersten Stopp-Runde übernahmen Luhr/Tomczyk/Edwards die Führung vor Müller/Wittmann/Krohn, doch nach gut 1:45 Stunden holten diese sich die erste Position zurück. Krognes/Bouveng/Blomqvist indes wurden nach dem Stopp in einen Zwischenfall mit einem überrundeten Fahrzeug verwickelt. Dennoch konnte sich der BMW auf Platz drei halten, aber der Anschluss an die Spitze ging verloren.

Nach der zweiten Stopp-Runde konnten Müller/Wittmann/Krohn den Vorsprung auf 16 Sekunden ausbauen, doch Luhr/Tomczyk/Edwards holten diesen Rückstand wieder auf, sodass in der Schlussphase beide BMW M6 den Nürburgring samt Nordschleife im Formationsflug umrundeten, doch Müller/Wittmann/Krohn retteten die Führung bis ins Ziel. Durch den frühen letzten Stopp von Krognes/Bouveng/Blomqvist lag der Audi #15 von Winkelhock/Mies/Mamerow bis kurz vor Schluss auf Platz drei, doch zehn Minuten vor dem Fallen der Zielflagge mussten auch sie zum dritten Mal zum Service kommen. Damit war der BMW-Dreifachsieg perfekt.

Fokus auf den Reifen

Die Teams nutzten den dritten VLN-Lauf nicht nur für Setup-Arbeiten an den Autos, sondern auch für die weitere Evaluierung der Reifen. Gerade bei Top-Teams wie Phoenix oder den Exoten der Scuderia Cameron Glickenhaus spielt die Reifenarbeit mit Blick auf die 24 Stunden am Nürburgring eine große Rolle. Beide Teams werden beim Klassiker von Dunlop ausgerüstet.

Auf der Nordschleife zählt nicht nur die schnellste Rundenzeit. Auf Haltbarkeit bei stundenlanger Belastung sowie die Fähigkeit, bei unterschiedlichen Bedingungen stets den optimalen Grip zu bieten, kommt es an. Das Reifen-Knowhow von der Rennstrecke fließt natürlich in die Serienentwicklung mit ein. Ein Vorteil: Bei Dunlop in Hanau arbeiten die Entwickler von Motorsportreifen und Serienreifen Tür an Tür - einen schnelleren Informationsaustausch gibt es nicht.

Siegerstimmen vom 3. VLN-Lauf 2016 am Nürburgring

Torsten Schubert (Teamchef Schubert Motorsport): "Dieser Sieg war der verdiente Lohn für die harte Arbeit meines Teams in den vergangenen Tagen. Wir haben alles gegeben, um die Fahrzeuge optimal auf das 24-Stunden-Rennen vorzubereiten, und heute sind sie ohne Probleme gelaufen. Ich denke, es war gut auszutesten, welches Tempo wir im Renntrimm gehen können. Dass wir den ersten Sieg des BMW M6 GT3 einfahren konnten, ist eine besondere Ehre für uns."

Jesse Krohn (Schubert Motorsport, Startnummer 31): "Mir war gar nicht bewusst, dass das der erste Sieg des BMW M6 GT3 überhaupt ist. Es ist großartig, ein Teil dieses Triumphs zu sein. Das macht mich sehr stolz. Ich hatte eine tolle Runde im Zeittraining, die zum Glück zur Poleposition gereicht hat. Diese Leistung konnten wir dann auch im Rennen zeigen und den Sieg einfahren. Wir haben an diesem Wochenende all unsere gesteckten Ziele erreicht und uns bestmöglich auf das 24-Stunden-Rennen vorbereitet."