Zwei Wochen nach den Läufen im belgischen Zolder, reiste die Superleague Formula an diesem Wochenende zum zweiten Mal auf die britische Insel. Nach dem Saisonauftakt in Silverstone, findet die siebte Runde in Brands Hatch statt.

Das Finale im Qualifying entschied Marcos Martinez (FC Sevilla) überraschend für sich. Bei seinem Debüt in Brands Hatch, wird der Spanier zum ersten Mal aus der ersten Startreihe in ein Rennen gehen. Der zu schlagende Gegner hieß John Martin (Beijing Guoan FC). Mit einer Zeit von 1.13.856 Minuten war sein Vorsprung auf den Australier hauchdünn. Dennoch reichten ihm 20 Tausendstel um Martin auf den zweiten Startplatz zu verdrängen.

Die bisherige Saison verlief für Marcos Martinez alles andere als einfach. Umso größer ist die Erleichterung nach dem Qualifying. "Es ist ein tolles Ergebnis. Die Saison hat nicht gut angefangen und das gesamte Team hat sehr hart gearbeitet", sagte der Spanier, der in der Meisterschaft derzeit auf dem 15. Platz liegt. Über den Sieg macht sich der Pilot des FC Sevilla jedoch noch keine Gedanken. "Es ist nicht einfach in der Superleague Formula zu gewinnen", weiß Martinez.

John Martin verfehlte nur knapp seine zweite Pole-Position der Saison. "Heute ging es sehr eng zu. Dennoch sind wir mit dem Auto bestens für die Rennen gerüstet", sagte Martin. Die drittschnellste Zeit fuhr Andy Soucek, der nach den beiden Läufen in Zolder, weiterhin für Sporting Clube De Portugal an den Start geht. "Letztes Jahr konnte ich hier das Rennen in der Formel 2 gewinnen. Ich freue mich auf morgen und hoffe auf ein gutes Resultat", so Souzek.

Der beste Lokalmatador Craig Dolby (Tottenham Hotspur) geht von der vierten Position ins Rennen. Der Brite musste sich im Halbfinale dem Polsetter Martinez geschlagen geben. "Wir haben deutliche Fortschritte am Auto gemacht. Es ist das erste Mal, dass ich die GP-Strecke fahre und daher bin ich mit dem vierten Startplatz sehr zufrieden", sagte Dolby.

Hinter Dolby reihten sich Chris van der Drift (Olympiacos) und Yelmer Buurman ein. Franck Montagny (Girondins de Bordeaux) und Julien Jousse (AS Roma) komplettieren die Top 8 der Startaufstellung für das erste Rennen.

Frühes Aus für Wissel und Buurman

Wegen Kupplungsproblemen im zweiten Freien Training musste Wissel mit nur 21 gefahrenen Runden [in beiden Trainings] das Qualifying in Angriff nehmen, was dem 20-Jährigen zum Verhängnis wurde. Er musste schon nach der Vorrunde seinen Arbeitstag beenden und startet somit morgen aus der neunten Position ins Rennen. Mit einer Zeit von 1:14.185 Minuten verpasste der FC Basel Pilot nur knapp das Viertelfinale. 99 Tausendstel fehlten Wissel auf die viertschnellste Zeit und somit auf das Ticket in die nächste Runde. "Trotz der geringen Streckenkenntnis habe ich versucht das Beste herauszuholen. Es war keine schlechte Runde, ich habe in einer Kurve allerdings vier Zehntel verloren", sagte Wissel. Dass die Konkurrenz heute auch nicht den besten Tag hatte, macht die Situation für den 20-Jährigen erträglicher. "Das Überholen ist hier nicht einfach. Dennoch hoffe ich im ersten Rennen auf Platz sechs oder sieben vorfahren zu können", erklärte Wissel zuversichtlich.

Der Meisterschaftsführende Yelmer Buurman zeigte heute erstmals Nerven. Noch am Vormittag dominierte der Pilot des AC Mailand in beiden Freien Trainings. Die 15-minütige Vorrunde beendete Buurman mit der drittschnellsten Zeit. Das Viertelfinale ging der Niederländer jedoch zu optimistisch an. Er fuhr deutlich zu schnell in die erste Kurve und schoss über das Kiesbett hinaus. Zwar konnte er den AC Mailand Boliden wieder auf die Strecke bringen, eine Topzeit war allerdings nicht mehr drin. "Ich habe zu hart gepusht und war einen Tick zu schnell. Dass ich hier schnell bin habe ich in den ersten beiden Trainings bewiesen", meinte der Niederländer. Sein Gegner Marcos Martinez, der kurze Zeit später die Pole holte, hatte somit leichtes Spiel und musste auf seiner Runde keine Risiken eingehen zu Ende. Buurman's stärkster Konkurrent, Craig Dolby, startet aus der vierten Position und somit nur einen Platz vor ihm. Demnach nimmt es Buurman relativ gelassen.