Nach spannenden Zeitenschlachten konnte Michel Fabrizio knapp die Oberhand behalten und sich beim Heimrennen seiner selbst und seines Teams die Poleposition bescheren. Er distanzierte den US-Amerikaner Ben Spies knapp. Jonathan Rea und Noriyuki Haga komplettieren morgen die erste Startreihe, 250ccm-Weltmeister und Gaststarter Marco Simoncelli holte sich den achten Startplatz.

Superpole 1

Den Schwung aus dem zweiten freien Training hatte Jonathan Rea gleich optimal mitgenommen. Der Ten Kate Honda-Pilot drehte zwei gezeitete Runden und setzte die Bestzeit. Ben Spies und Noriyuki Haga kamen zwar nicht an die Zeiten von Rea heran, belegten aber die Ränge zwei und drei, Max Biaggi wurde Vierter, Michel Fabrizio Fünfter.

Zeiten- aber keine Platzierungsverbessungen nach Sturz., Foto: Alstare Suzuki
Zeiten- aber keine Platzierungsverbessungen nach Sturz., Foto: Alstare Suzuki

Max Neukirchner-Ersatzmann Karl Muggeridge verbockte den ersten Superpole-Durchgang. Er stürzte gleich zu Beginn und musste zurück in die Box. Er kam wenig später noch ein Mal zurück auf die Piste, da er unbedingt in den zweiten Durchgang kommen wollte. Muggeridge konnte noch zwei schnelle Runden drehen, wobei er nach der ersten davon noch auf dem letzten Platz lag. In der letzten Runde konnte sich der Suzuki-Fahrer zwar noch einmal fast um eine halbe Sekunde verbessern, aber Rang 20 war gebucht.

Broc Parkes wollte ebenfalls in den letzten Sekunden noch den Sprung in den zweiten Durchgang schaffen. Fast wäre das dem Kawasaki-Piloten auch gelungen, aber dann ging ihm in der letzten Schikane vor Start-Ziel der Motor aus und damit war der Tag beendet.

Ausgeschieden sind:

17. Kagayama Y JPN Suzuki GSX-R 1000 K9 1'49.906 +1.522
18. Parkes B AUS Kawasaki ZX 10R 1'50.012 +1.628
19. Xaus R ESP BMW S1000 RR 1'50.152 +1.768
20. Muggeridge K AUS Suzuki GSX-R 1000 K9 1'50.414 +2.030

Superpole 2

Ten Kate machte im zweiten Superpole-Durchgang gemeinsame Sache. Der Spanier Carlos Checa hängte sich gleich in den Windschatten seines jüngeren Teamkollegen Jonathan Rea. Aber es war da auch klar zu erkennen, dass der Rookie besser unterwegs war, als der Oldie. Rea zog Checa davon und lieferte eine um 1,181 Sekunden bessere Rundenzeit ab.

Rea mischte permanent vorne mit., Foto: HondaProImages
Rea mischte permanent vorne mit., Foto: HondaProImages

Ben Spies war voll am Limit unterwegs. Aber bei dem US-Amerikaner sah dies dennoch nach absoluter Leichtigkeit aus. Beim Anbremsen mancher Kurven hob sich das Hinterrad der Yamaha in die Luft, so hart war er auf der Bremse unterwegs. Zur zwischenzeitlichen Bestzeit reichte es locker.

Aber wie schon in den vorangegangenen Trainings des Wochenendes demonstriert, legte Rea erneut nach. Der Brite befindet sich derzeit absolut in Top-Form und legte so die Messlatte noch ein Mal höher.

Viereinhalb Minuten vor Schluss suchten die meisten Piloten die Box auf, um sich neu zu sortieren. Muss ich noch ein Mal rausfahren? Reicht es so? Bin ich zufrieden? Solcherlei Fragen schossen wahrscheinlich vielen durch den Kopf, als sie die Zeitenmonitore studierten.

Marco Simoncelli war einer derjenigen, die am Ende der Session noch einmal angriffen. Der Italiener machte auf der 1000er-Aprilia eine so gute Figur, als sei er nie etwas anderes gefahren. Locker und fast spielerisch warf er das Superbike in die Ecken und er nutzte jeden Millimeter der Piste von Imola. Schließlich konnte er sich auf den achten Rang nach vorn schieben - kurz bevor abgewunken wurde. Er konnte noch eine weitere Runde drehen.

Konnte sich seines neuen Teamkollegen nur knapp erwehren: Max Biaggi, Foto: WorldSBK
Konnte sich seines neuen Teamkollegen nur knapp erwehren: Max Biaggi, Foto: WorldSBK

Teamkollege und Landsmann Max Biaggi war es dann, der ihn aus der letzten Superpole verdrängte - aber nur kurzzeitig! Simoncelli fuhr in seiner letzten schnellen Runde noch ein Mal eine halbe Sekunde schneller und lag damit auf Rang fünf. Der amtierende 250er-Weltmeister schaffte es damit auf Anhieb in den letzten Superpole-Durchgang.

Als Max Biaggi die Box ansteuerte, begann es aus dem Heck seiner Aprilia stark zu qualmen und die Mechaniker mussten sofort Hand anlegen.

Ausgeschieden sind:

9. Corser T AUS BMW S1000 RR 1'48.971 +0.892
10. Haslam L GBR Honda CBR1000RR 1'48.992 +0.913
11. Lanzi L ITA Ducati 1098R 1'49.060 +0.981
12. Nieto F ESP Ducati 1098R 1'49.105 +1.026
13. Checa C ESP Honda CBR1000RR 1'49.168 +1.089
14. Kiyonari R JPN Honda CBR1000RR 1'49.340 +1.261
15. 14 Lagrive M FRA Honda CBR1000RR 1'49.641 +1.562
16. Sykes T GBR Yamaha YZF R1 1'49.681 +1.602

Superpole 3

Jonathan Rea scheint an diesem Wochenende das Maß der Dinge zu sein. Mit einer spielenden Leichtigkeit driftete und slidede er um den Kurs von Imola und damit setzte er sich gleich wieder in Front. Seine Zeit: 1:48,045 Minuten. An diese Zeit sollte zunächst niemand bis auf über eine halbe Sekunde herankommen.

Alles klar! Spies hat angegriffen. Aber wo kommt der Fabrizio jetzt her?, Foto: WSBK
Alles klar! Spies hat angegriffen. Aber wo kommt der Fabrizio jetzt her?, Foto: WSBK

Dann machte Noriyuki Haga ernst. Der Japaner will an diesem Wochenende die WM-Führung zurückerobern und sich in der Folge dieses Jahr den Titel schnappen. Er antwortete auf Reas Zeit mit einer 1:47,885 Minuten-Runde. Doch von wem stand es zu erwarten, dass er noch zuschlagen würde? Richtig, von "Mr. Superpole" Ben Spies. Der US-Amerikaner fuhr noch ein Mal eine Zehntel schneller als Haga.

Die Pole sollte allerdings an jemand Anderes gehen. Michel Fabrizio war, neben Max Biaggi und Jonathan Rea, der eifrigste Pilot in diesem letzten Durchgang. In seiner sechsten Runde konnte Fabrizio noch 0,043 Sekunden schneller als Spies fahren und so sicherte sich der Ducati-Pilot die Pole in Italien.

Max Biaggi konnte den letzten Durchgang nur noch mit dem Ersatzmotorrad aufnehmen. Die Nummer-1-Maschine hatte ja nach der Superpole 2 aus dem Heck geraucht und daher ließ man sie an der Box. Dennoch konnte sich der Italiener den sechsten Startplatz sichern.

Kurz vor Schluss beendete der Tscheche Jakub Smrz die Superpole im Kies. Dem Guandalini-Ducati-Piloten klappte das Vorderrad ein und er rutschte ins Kies. Startplatz fünf für ihn.

Ergebnis Superpole 3:

1. Fabrizio M ITA Ducati 1098R 1'47.735
2. Spies B USA Yamaha YZF R1 1'47.778 +0.043
3. Rea J GBR Honda CBR1000RR 1'47.834 +0.099
4. Haga N JPN Ducati 1098R 1'47.885 +0.150
5. Smrz J CZE Ducati 1098R 1'48.156 +0.421
6. Biaggi M ITA Aprilia RSV4 Factory 1'48.665 +0.930
7. Byrne S GBR Ducati 1098R 1'49.092 +1.357
8. Simoncelli M ITA Aprilia RSV4 Factory 1'49.338 +1.603