Erleichterung nach langem Bangen um Jonas Folger nach dem ersten Rennen des Superbike-Wochenendes in Assen. Der Deutsch stürzt kurz vor Schluss in Kurve 7 schwer und muss in der Auslaufzone behandelt werden. Das Rennen wird daraufhin abgebrochen. Folger entgeht schlimmen Verletzungen, verpasst aber das WSBK-Rennen am Sonntag.

Sturz auf der vorletzten Runde

Bis dahin fuhr Folger das bisher beste Rennen in seiner ersten WSBK-Saison. Auf Rang 7 liegend war der BMW-Pilot auf Kurs sein zweites Top-10-Resultat in dieser Saison einzufahren und somit auch die ersten Punkte seit Aragon. Doch auf der vorletzten Runde wurde ihm, wie schon einigen Fahrern zuvor, Turn 7 zum Verhängnis.

Die Fernsehbilder lieferten keine Aufklärung dazu, was vorgefallen ist. Die Bildregie zeigte lediglich wie medizinisches Personal in der Auslaufzone arbeitete. Tom Sykes, der zu diesem Zeitpunkt direkt hinter Folger unterwegs war, berichtete dass der ehemalige MotoGP-Pilot sich mit seinem Bike etwas eingedreht habe und anschließend mitsamt seinem Motorrad abgeflogen sei.

Nach einigen bangen Minuten gab es eine erste Information über den Zustand von Folger. Auf Twitter vermeldete die WSBK dass Folger ansprechbar sei und im Medical Center weiter untersucht werde. Später meldete die Superbike-WM auf demselben Kanal, dass Folger in das Krankenhaus von Assen transportiert worden ist und als "unfit" eingestuft wurde. Die Rede ist von Schmerzen im Rückenbereich.

Update: Entwarnung im Krankenhaus

Inzwischen ist bekannt, welche Verletzungen sich Jonas Folger zugezogen hat. Im Krankenhaus diagnostizierte man eine Gehirnerschütterung sowie mehrere Prellungen am Rücken. Diese Verletzungen sind bei weitem nicht so schwerwiegend wie ursprünglich befürchtet. Für das morgige Rennen ist er selbstverständlich dennoch nicht startberechtigt. Inzwischen konnte Folger das Krankenhaus schon wieder verlassen, wie BMW mitteilte.

Folger: Ich wollte heute starten

Folger meldete sich in der Presseaussendung von Bonovo MGM Racing am Sonntagmorgen erstmals selbst zu Wort. Dort wird er folgendermaßen zitiert: "Das war wirklich ein tolles Wochenende bis zum Sturz. Es freut mich sehr, dass wir wieder zeigen konnten, dass wir den Speed haben und super mitfahren können. Das hat uns allen sehr gutgetan. Ich wollte heute eigentlich starten, obwohl ich Schmerzen habe und etwas steif gehe, aber ich habe mich bereit gefühlt. Leider habe ich von den Streckenärzten nicht das ok bekommen."

Bonovo-MGM-Racing Teamchef Michael Galinski lieferte neue Details zu dem Unfall. Demnach sei Folger nach dem Unfall "nicht direkt ansprechbar [gewesen], obwohl er nicht bewusstlos war". Dass er am Sonntag nicht starten darf, liegt laut Galinski nicht an den direkten Folgen des Unfalls. "Gegen die Schmerzen und für den Transport hat er starke Schmerzmittel bekommen, womit er heute nicht starten darf. Obwohl sein Helm nicht kaputt gegangen ist, wurde sein Kopf beim Crash unnatürlich abgebremst und da die Ärzte hier ihre strikten Regeln haben, dürfen wir nicht fahren."