Jonathan Rea ist auf dem Weg zum sechsten Titel in der Superbike-WM wohl nicht mehr aufzuhalten. Beim ersten Rennen in Magny Cours geht der Champion über's Wasser, schlägt Loris Baz und holt sich den Sieg. Die tragischste Geschichte des Rennens schreibt aber BMW: Nach der Doppel-Pole scheiden Tom Sykes und Eugene Laverty nach Kollision mit Garrett Gerloff schon in der ersten Kurve des Rennens aus.

WSBK Magny Cours 2020, Rennen 1: Die Schlüsselszene

Nach Rennhalbzeit dreht Jonathan Rea im Zweikampf gegen Loris Baz auf und fährt eine schnellste Rennrunde nach der anderen. Auf Dauer hat Baz darauf keine Antwort, sodass sich Rea immer stärker absetzen konnte. In den letzten fünf Runden musste der Weltmeister das Rennen auf nasser Strecke dann nur noch sicher nach Hause fahren.

WSBK Magny Cours 2020, Rennen 1: Der Rennfilm

Start: Rea holt sich den Holeshot. Sykes stürzt in Turn 1 nach Berührung mit Gerloff und reißt BMW-Teamkollege und Pole-Setter Laverty mit ins Aus. Rea führt vor Gerloff, Van Der Mark und Lowes.

1. Runde: Van Der Mark und Lowes schnappen sich Gerloff in der Adelaide. Lowes überholt Van Der Mark in der 180-Grad-Kurve. Van Der Mark fällt auch hinter Gerloff und Baz zurück. Top-10 nach einer Runde: Rea, Lowes, Gerloff, Baz, Van Der Mark, Davies, Rinaldi, Razgatlioglu, Redding, Haslam.

2. Runde: Gerloff überholt Lowes im zweiten Sektor wieder. Auch Baz geht an Lowes vorbei.

3. Runde: Gerloff greift Rea ausgangs der Chateau d' Eau an, verliert P2 aber in Folge einer Berührung mit Rea an Baz.

4. Runde: Baz attackiert Rea in der Chateau d' Eau, geht aber weit. Rea behält die Führung.

6. Runde: Lowes fährt die schnellste Runde, während Pinsach stürzt. Die Top-4 haben sich schon deutlich abgesetzt.

7. Runde: Gerloff übertreibt es und stürzt in der Nürburgring-Schikane! Das Rennen ist für ihn vorzeitig beendet.

8. Runde: Schnellste Runde von Rea. Baz lässt sich aber nicht abschütteln.

9. Runde: Wackler von Baz in der Chateau d' Eau. Trotzdem bleibt der Rückstand auf Rea konstant bei 0,4 Sekunden.

10. Runde: Haslam nimmt Razgatlioglu nach einem Duell über mehrere Kurven den sechsten Platz ab.

11. Runde: Baz fährt eine neue schnellste Runde. Er klebt Rea weiter am Heck.

13. Runde: Rea kontert seinerseits mit einer neuen schnellsten Runde. Baz liegt immer noch 0,5 Sekunden hinter ihm. Lowes fehlen 4,5 Sekunden.

14. Runde: Van Der Mark stürzt in der Chateau d' Eau, kann aber weiter fahren. Statt P4 nun P11 für den Yamaha-Piloten.

15. Runde: Redding schnappt sich Rinaldi ausgangs der Adelaide und ist damit Siebter. Direkt davor schnappt sich Razgatlioglu Haslam wieder. Rea mit einer neuen schnellsten Runde, die Lücke zu Baz ist nun auf zwei Sekunden angewachsen.

18. Runde: Redding hat Razgatlioglu und Haslam eingeholt. Damit haben wir nun einen Dreikampf um Position fünf.

20. Runde: Haslam geht in der Chateau d' Eau wieder an Razgatlioglu vorbei.

21. Runde: Razgatlioglu holt sich in der Adelaide P5 wieder zurück! Haslam mit dem Gegenangriff in der Imola-Schikane, stürzt dabei aber heftig.

Ziel: Rea siegt nach 21 Runden vor Baz, Lowes und Davies. Redding holt sich noch P5 vor Razgatlioglu, Rinaldi, Fores, Van Der Mark und Mercado. Die letzten Punkte gehen an Caricasulo, Bautista, Barrier, Debise und Pinsach.

WSBK Magny Cours 2020, Rennen 1: Reaktionen vom Podium

1. Jonathan Rea (Kawasaki): "Ich habe mich von Anfang an gut gefühlt. Aber Loris, Garrett und Alex waren in der Gruppe und die Pace war einfach unglaublich. Jedes Mal, wenn ich auf das Dashboard gesehen habe, hätte ich gedacht, ich könnte eine Lücke herausfahren. Aber sie waren immer noch da. Das Rennen hat echt Spaß gemacht, Loris hat mich bis zum Ende gepusht. Er hat dann aber fünf oder sechs Runden vor Schluss einen Fehler gemacht."

2. Loris Baz (Ten-Kate-Yamaha): "Ich bin so happy. Das war ein verrücktes Rennen. Ich hatte eine großartige Pace und habe versucht, so nah wie möglich dranzubleiben. Jonathans Pace war verrückt, jede Runde hat er sich verbessert und zwölf oder 13 Runden lang sind wir immer schneller geworden. Dann hatte ich in der letzten Schikane einen Moment auf dem Kerb, wo ich eine Sekunde verloren habe. Danach habe ich einfach nur noch die Lücke zu Alex kontrolliert und wollte noch ein wenig an Johnny dran bleiben, falls er einen Fehler macht. Er macht aber kaum Fehler, also Hut vor ihm. Es ist nicht einfach, so eine Pace zu gehen, wenn die Meisterschaft auf dem Spiel steht."

3. Alex Lowes (Kawasaki): "Ich habe mich schon am ganzen Wochenende gut im Nassen gefühlt. Der Start war ein wenig hektisch, Gerloff war da innen ein wenig zu aggressiv und ich hatte Glück, dass ich ausweichen konnte. Danach habe ich mich gut gefühlt. Ich habe den Anschluss zur Spitzengruppe geschafft, aber nach Halbzeit bekam ich Probleme mit der Front. Es ist lange her, seit ich zuletzt auf dem Podium war, also musste ich den zweiten Teil des Rennens managen. Ich bin happy, wieder hier oben zu stehen."