Die sportliche Zukunft von Sandro Cortese ist weiterhin unklar. Nach seiner Debütsaison in der Superbike-WM 2019 folgte ja die Trennung vom GRT-Yamaha-Team, das 2020 auf Federico Caricasulo und Garrett Gerloff setzt. Daraufhin schien ein Wechsel von Cortese zum Ten-Kate-Rennstall, wo er ebenfalls eine Yamaha R1 pilotieren würde, so gut wie sicher.

Der Vertrag ist aber bis heute nicht unterschrieben - und das aus gutem Grund. Denn Cortese müsste bei Ten Kate auf ungewisse Zeit mit veraltetem Material auskommen, da es bei Yamaha aktuell Lieferengpässe gibt. Die 2020er-Version der R1 werden zunächst nur die Werkspiloten Michael van der Mark und Toprak Razgatlioglu sowie Ten-Kate-Teamleader Loris Baz bekommen. Cortese müsste mit dem 2019er-Modell vorlieb nehmen und könnte erst später im Jahr auf die neue Maschine umsteigen.

Eine Situation, von der sich der ehemalige Moto3- und Supersport-Weltmeister natürlich wenig begeistert zeigt. Er soll sich deshalb aktuell nach Alternativen umsehen, wie die stets gut informierten Kollegen von 'GPone' berichten. Die Möglichkeiten sind so spät in der Transferzeit freilich begrenzt.

Frei ist aktuell noch ein Platz im MIE-Honda-Kundenteam. Dort setzt man 2020 zwei neue Fireblades ein. Eine davon wird Takumi Takahashi pilotieren, für das zweite Bike sucht man noch nach einem starken Fahrer. Cortese wäre hier sicherlich eine interessante Option, aber auch zahlreiche andere Piloten sollen sich angeboten haben.

Ein Umstieg auf Honda wäre für Cortese auf jeden Fall eine Fahrt ins Ungewisse. Aktuell weiß niemand genau darüber Bescheid, wie konkurrenzfähig die völlig neue Maschine ist. Bislang testete Honda nicht zusammen mit der Konkurrenz, sondern führte private Testfahrten in Aragon hinter verschlossenen Türen durch.