Kiefer Racing bestreitet in Valencia das letzte WM-Rennen der langen Rennstall-Geschichte. Teamchef Jochen Kiefer gab während des Moto2-Qualifyings im Interview mit ServusTV bekannt, wie die aktuellen Zukunftspläne des Teams aussehen.

"Mit Kiefer Racing geht es auf jeden Fall weiter", holte Kiefer aus. "Aktuell sieht es so aus, dass wir in der Supersport-WM starten wollen. Ich habe noch kein Okay, aber die Selektion wird in der nächsten Woche veröffentlicht." Wie Motorsport-Magazin.com erfuhr, waren die bisherigen Signale von Promoter Dorna für einen Startplatz sehr positiv. Deshalb hat sich Kiefer auch bereits dazu entschlossen, Material bei Yamaha anzufordern.

Sollte das Selektionskomitee Kiefer Racing tatsächlich den finalen Zuschlag erteilen, so hätte Kiefer auch bereits zwei Fahrer im Aufgebot, wie er ausführte: "Lukas (Tulovic) und einen zweiten Überraschungsfahrer, zu 99 Prozent ein deutscher Überraschungsfahrer. Dieser Fahrer könnte schon einmal in der MotoGP gefahren sein", gab sich Kiefer mit einem verschmitzten Lächeln kryptisch.

Jonas Folger als Wunschkandidat

Die Moderatoren Andrea Schlager und Stefan Bradl hakten daraufhin nach und brachten den Namen Jonas Folger ins Gespräch. Kiefer dazu: "Ja, das könnte sein." Das bayrische Motorrad-Ass war erst in der vergangenen Woche von Yamaha darüber informiert worden, dass man ihn für 2020 als Testfahrer vor die Tür setzt.

Zwar hatte Yamaha zuvor anderslautende Aussagen getroffen. So hatte etwa Teamchef Massimo Meregalli während der Fernost-Rennen bei "Sky Italia" bekanntgegeben, dass man auch 2020 mit Folger plane, doch nach dem Rennen in Sepang entschied sich die Teamführung dazu, das europäische Testteam aufzulösen und nur noch auf die japanische Truppe zu setzen, die künftig weltweit Tests bestreiten soll.

Folger hatte sich zuvor auch um einen Arbeitsplatz im der Moto2 bemüht, dieses Unterfangen aber aufgrund der Yamaha-Zusagen letztlich nicht weiterverfolgt. Das beklagte der Deutsche vergangene Woche auf seiner Webseite.

Kiefer Racing und Jonas Folger könnten in der Supersport-WM nun Schadensbegrenzung betreiben, nachdem sie 2020 nicht mehr im MotoGP-Paddock sein werden.