Markus, du bist zurück in der Superbike-WM. Was erwartest du dir von der Saison 2019?
Markus Reiterberger: Was erwarte ich von der Saison 2019... schwierig zu sagen im Moment. Ich muss mich erst einmal einarbeiten in mein neues Arbeitsgerät. Es ist alles noch neu für mich. Ich hoffe, dass ich mich stetig verbessern kann. Für die Superbike-WM bin ich noch recht jung. Ich hoffe, dass ich hier noch viele Jahre Zukunft vor mir habe und irgendwann auch einmal ganz oben mitmischen kann. Aber aktuell müssen wir erst einmal schauen, wo wir stehen. Da ist es noch zu früh für Prognosen.

BMW hat die S1000RR komplett neu gestaltet - vom Motor bis hin zum Gewicht. Wie schätzt du das Potenzial deines neuen Motorrads ein? Ist es eine Waffe, mit der man scharf schießen kann?
Markus Reiterberger: Ja, scharf ist das Bike schon. (lacht) Aber auch hier ist es noch zu früh für eine Aussage. Im Moment ist es noch etwas schwierig. Natürlich gibt es sehr viele positive Aspekte: die BMW S1000RR hat mehr Leistung, es gibt viel mehr Möglichkeiten zum Einstellen. Aber man darf halt auch nicht vergessen, dass dieses Motorrad noch in den Kinderschuhen steckt. Das Potenzial für eine Waffe ist aber auf alle Fälle da.

Was erhoffst du dir von BMW und deren Ansage, das Superbike-Projekt jetzt wieder ernster zu nehmen und mit mehr Aufwand anzugehen?
Markus Reiterberger: Ich denke, dass es der richtige Ansatz ist, dass wir den Support vom Werk bekommen. Ich hoffe, dass das auch in allen Bereichen, so wie versprochen umgesetzt wird. Es schaut aber momentan wirklich danach aus. Ich bin natürlich stolz, dass ich ein Teil dieses Projektes bin und freue mich, dass wir die volle Werksunterstützung von BMW bekommen. Schön wäre es natürlich, wenn wir zeitnah vorn mitmischen können.

Vor eineinhalb Jahren musstest du dich auch der WSBK verabschieden. Danach hast du in der IDM und der Superstock1000-EM jeweils den Titel geholt. Wie groß ist die Genugtuung, dass du es wieder zurück in die Superbike-WM geschafft hast?
Markus Reiterberger: Genugtuung ist übertrieben.... aber ich freue mich, dass ich nach den enttäuschenden Jahren 2016 und auch 2017 wieder mitmischen darf. Ich bin auch froh, dass ich jetzt gute Leute um mich habe und wie schon gesagt, bin ich stolz, dass ich ein Teil dieses Projektes bin. Ich hoffe, dass wir bald Erfolge verzeichnen können, der Rest kommt dann von ganz allein.

Wie sehr bist du im Vergleich zu deinem ersten Versuch in der Superbike-WM vor drei Jahren gereift? Gehst du mit einer anderen Einstellung in die Saison als 2016 oder 2017?
Markus Reiterberger: Ja, meine Einstellung ist deutlich anders als vorher. Das war schon bei meiner Vorbereitung auf die Saison so. Ich habe mich deutlich intensiver vorbereitet als in der Vergangenheit. Ich habe mir ein gutes Umfeld geschaffen, mit Leuten auf die ich zählen kann und die Voraussetzungen sind mit mehr Werks-Unterstützung als in 2016 auch deutlich besser. Die Teamstruktur ist auch eine wesentlich andere als damals bei Althea.

Wie schätzt du die Kräfteverhältnisse für die neue Saison ein? Wen hast du als Favoriten auf dem Zettel?
Markus Reiterberger: Ich denke, der Favorit ist auch 2019 wieder Jonathan Rea. Es wird schwer werden, an dem vorbei zu kommen. Dann sehe ich auch großes Potenzial bei Yamaha, bzw. Alex Lowes und auch Marco Melandri sollte nicht unterschätzt werden. Wo Ducati genau steht, weiß man auch noch nicht. Aber das sind so meine Hauptfavoriten. Ich werde alles geben, bald da dazu zu gehören.