Die Markenvielfalt in der Superbike-WM 2018 nimmt wieder zu! In den letzten beiden Jahren waren mit Kawasaki, Ducati, Yamaha, Honda, BMW, Aprilia und MV Agusta sieben Hersteller in der seriennahen Motorrad-Weltmeisterschaft engagiert. Im kommenden Jahr werden es wieder acht Konstrukteure sein - denn Suzuki feiert nach zwei Jahren Pause sein WSBK-Comeback!

Möglich wird dies durch einen Deal mit der Grillini-Mannschaft, der am 11. November offiziell verkündet wurde. Das Team des Italieners Andrea Grillini setzt im kommenden Jahr demnach zwei Suzuki GSX-R1000R ein. "Die Entscheidung wurde nach der Markteinführung der neuen GSX-R1000 getroffen. Ich mag die Idee, ein Motorrad in die Meisterschaft zurückzubringen, das Geschichte geschrieben hat. Es ist auch eine gute Möglichkeit, an einem neuen Projekt zu arbeiten, auch ohne volle Werksunterstützung", wird Teamchef Andrea Grillini in einer Mitteilung zitiert.

Damit bleibt Grillini 2018 als Privatteam in der Superbike-WM. In den vergangenen Jahren setzte man hier stets auf eine Kawasaki ZX-10R, war aber stets langsamstes Kundenteam der Grünen. 2016 bestritt unter anderem der Schweizer Dominic Schmitter fast eine komplette Saison bei Grillini. In der abgelaufenen Saison saßen Ayrton Badovini und Ondrej Jezek als Stammfahrer im Sattel. Bestes Ergebnis war dabei ein neunter Platz von Badovini im zweiten Lauf von Portimao.

Suzuki in der Superbike-WM: Der Weg zurück

Suzuki kommt durch den Wechsel zu Grillini nach zwei Jahren Abstinenz wieder zurück auf die WSBK-Bühne. Zuletzt waren die Blauen 2015 (damals werksseitig) in der Superbike-WM vertreten. Damals fuhren Randy De Puniet und Alex Lowes als Stammfahrer im Crescent-Team, das den Werkseinsatz abwickelte. Crescent ist immer noch in der Superbike-WM vertreten - seit 2016 allerdings als Werksteam von Yamaha. Alex Lowes ist der Truppe in dieser Zeit treu geblieben. Die neue GSX-R1000R präsentierte Suzuki erstmals 2016 im Rahmen der Intermot in Köln, mit ihr legte man eine gute Basis für einen anstehenden Wiedereinstieg.

In Jerez pilotierte Dominic Schmitter eine Suzuki, Foto: LAT Images
In Jerez pilotierte Dominic Schmitter eine Suzuki, Foto: LAT Images

Wie gut das neue Bike schon funktioniert, wurde 2017 bereits in verschiedenen nationalen Meisterschaften ersichtlich. Ex-MotoGP-Pilot Toni Elias etwa dominierte die Superbike-Klasse in der MotoAmerica. Im Oktober in Jerez startete die neue Suzuki auch erstmals per Wildcard in der Superbike-WM - mit Dominic Schmitter im Sattel und fast in Superstock-Spezifikation. Schmitter schied jedoch in beiden Rennen vorzeitig aus. Bei der Statistik der schnellsten Runde des gesamten Wochenendes fehlten dem Schweizer 4,5 Sekunden auf Ducati-Pilot Marco Melandri (1:43.499 gegen 1:38.960).

Es ist also noch ein weiter Weg, den jetzt Grillini mit der Entwicklung der neuen Suzuki GSX-R1000 zurücklegen muss. Doch die Tatsache, dass die Japaner wieder mit zwei Motorrädern im Feld vertreten sind, dürfte für Freude bei Fans und Verantwortlichen sorgen. Die arrivierten Hersteller in der Superbike-WM haben so einen Wettbewerber mehr.