Im dritten Freien Training der Superbike-Weltmeisterschaft in Portimao spielten sich dramatische Szenen ab. Tom Sykes stürzte nach rund fünf Minuten in der steilen Bergabpasse nach Turn 9. Seine Kawasaki hatte am Kurvenausgang zu pendeln begonnen, Sykes konnte das Motorrad schließlich nicht mehr kontrollieren. Er und das Bike schlugen neben der Strecke hart auf, die Kawasaki fing Feuer.

Sykes rutschte durch den Feuerschweif, den das Motorrad in der Auslaufzone hinter sich herzog, seine Lederkombi brannte an einigen Stellen leicht. Die Streckenposten kosten die Maschine schnell löschen, die Session musste zur Reinigung der Strecke aber dennoch für mehr als eine halbe Stunde unterbrochen werden.

Tom Sykes muss nach Unfall ins Medical Center

Direkt nach dem Unfall wurde Sykes zur Untersuchung in das Medical Center an der Strecke gebracht. Dort stellte man einen Bruch und eine Luxation des kleinen Fingers an der linken Hand fest. Der Finger wurde wieder in Position gebracht und stabilisiert, Sykes bekam von den Ärzten aber keine Starterlaubnis für die am Samstag stattfindende Superpole und das erste Rennen sowie Lauf zwei am Montag.

"Der Sturz ist wirklich ärgerlich", meinte Sykes. "Es war ein kleiner Fehler, der zu einem großen Crash geführt hat. Beim Ausfahren aus der Kurve hat das Vorderrad den Kontakt zum Boden verloren und als es wieder aufgekommen ist, hatte ich viel Geschwindigkeit hinzugewonnen. Dadurch hat das Rad blockiert. Ich habe noch versucht das zu kontrollieren, wurde aber vom Bike geschleudert. Dann hat mich das Motorrad noch getroffen und ich bin mit meiner Hand im Kies hängengeblieben. Es war ein eigenartiger Sturz."

Sykes Zwangspause könnte Jonathan Rea seinem nächsten Weltmeistertitel in der Superbike-WM einen deutlichen Schritt näher bringen. Vor den beiden Rennen in Portimao lagen bereits 70 Punkte zwischen Rea und Teamkollege Sykes, der in der WM sein erster Verfolger ist. "Ich wäre gerne gefahren und hätte ein paar Punkte gesammelt", gesteht Sykes. Er wird am Montag an seinem Finger operiert und peilt nun eine Rückkehr in zwei Wochen in Magny-Cours an.