So fährt ein Weltmeister. Jonathan Rea ließ in Lauf eins des Superbike-Wochenendes in Thailand vom Start weg keinen Zweifel daran aufkommen, über wen der Weg zum Sieg führt. Der Kawasaki-Pilot feierte einen stets ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Chaz Davies, nach einem Qualifying-Crash nur von Platz fünf gestartet, gewann das Ducati-interne Duell gegen Marco Melandri und wurde Zweiter.

Die Schlüsselszene

Den ersten Lauf in Buriram hatte Jonathan Rea eigentlich schon am Start für sich entschieden. Er kam gut weg, behielt die Führung und bot mit seiner überlegenen Pace so seinen Gegnern nie eine Chance, ihn zu attackieren. Somit wurde das Rennen zu einer Solofahrt des amtierenden Weltmeisters.

Der Rennfilm

Start: Jonathan Rea erwischt von er Pole Position einen ausgezeichneten Start und kann Platz eins verteidigen. Sein Teamkollege Tom Sykes kommt von Startplatz zwei aus allerdings unter Beschuss der beiden Ducati-Piloten Marco Melandri und Chaz Davies und muss nach wenigen Kurven Melandri ziehen lassen.

1. Runde: In der Reihenfolge Rea, Melandri, Sykes, Davies, Lowes und van der Mark beendet die Spitzengruppe Runde 1.

2. Runde: Rea diktiert an der Spitze das Tempo mit der schnellsten Rennrunde.

4. Runde: Davies geht in Kurve sieben mit einem harten, aber fairen Manöver an Sykes vorbei und nimmt Rang drei ein. Die Lücke auf den zweitplatzierten Melandri beträgt über 1,4 Sekunden.

6. Runde: Rea nimmt der Konkurrenz Runde um Runde Zeit ab und schraubt seinen Vorsprung auf Melandri auf über 1,5 Sekunden.

11. Runde: Ein Fehler von Melandri ermöglicht es Davies, der sich mittlerweile von Sykes gelöst hat, den Anschluss an Melandri zu finden. Gleichzeitig wächst Reas Vorsprung an der Spitze so auf über vier Sekunden an.

14. Runde: Davies bremst sich in Kurve drei innen an Melandri vorbei und macht sofort eine kleine Lücke zu seinem italienischen Teamkollegen auf.

20. Runde: In der letzten Kurve fängt Sykes Melandri noch ab und schnappt sich Rang drei.

Sykes holte P3 auf den letzten Metern, Foto: Kawasaki
Sykes holte P3 auf den letzten Metern, Foto: Kawasaki

Ziel: Rea fährt seinen ungefährdeten Sieg mit über Sekunden Vorsprung nach Hause, Davies und Sykes komplettieren das Podium. Melandri muss sich mit Platz vier vor dem Yamaha-Duo van der Mark und Lowes begnügen. Jordi Torres wird Siebenter vor Leon Camier und Nicky Hayden. Stefan Bradl schafft es als Zehnter erstmals in der WSBK in die Top-Ten. Xavi Fores wird Elfter vor Randy Krummenacher und Lorenzo Savadori. Markus Reiterberger belegt P14, Roman Ramos holt den letzten Punkt.

Die Stimmen vom Podium

Jonathan Rea (Sieger, Kawasaki): "Mein Plan heute war es, als Führender in die erste Kurve einzubiegen und dann davonzuziehen, denn im letzten Jahr musste ich im Duell mit Tom feststellen, dass es sehr schwierig ist, hier zu überholen. Ich wollte heute das Maximum herausholen, denn am Sonntag wird es von Startplatz neun aus ziemlich hart werden. Hoffentlich kann ich am Start schon eine Reihe überholen und dann in der Gruppe dran bleiben. Ich würde die Serie von drei Siegen gerne fortsetzen."

Chaz Davies (Zweiter, Ducati): "Das sind wichtige 20 Punkte. Mehr war heute nicht drinnen, dafür war Johnnys Pace einfach zu stark. Er hätte wohl sogar noch schneller fahren können. Es war aber von Anfang an klar, dass es gegen ihn hier sehr schwer sein wird. Wir sind schon auf dem richtigen Weg, müssen aber noch etwas zulegen. Es gibt ein paar Dinge, an denen wir arbeiten werden."

Tom Sykes (Dritter, Kawasaki): "Es war ein schwieriges Rennen für mich. Ich hatte über weite Strecke Probleme, vor allem beim Anbremsen. Ich habe aber nicht aufgegeben, weil ich gesehen habe, dass die Pace der Jungs vor mir nicht wesentlich besser ist als meine. In den letzten Runden hat Marco dann Probleme bekommen, also habe ich noch einmal alles versucht und konnte das Podium holen, was natürlich deutlich besser ist als ein vierter Platz."

So lief es für Reiterberger und Bradl

Das Duell der beiden Deutschen entschied am Samstag Stefan Bradl für sich. Von Startplatz 16 aus arbeitete sich der WSBK-Neuling Position für Position nach vorne und beendete das Rennen schließlich als starker Zehnter, direkt hinter Honda-Teamkollege Nicky Hayden. Markus Reiterberger erlebte eine desaströse Startphase und rutschte von Startplatz zwölf bis auf P17 ab. Der BMW-Pilot erfing sich aber wieder und konnte als 14. immerhin zwei Punkte retten.

Die Lehren aus dem Rennen

  • Jonathan Rea ist auch 2017 der große Favorit auf den WM-Titel
  • Tom Sykes kann seinen Kawasaki-Teamkollegen bisher nicht fordern
  • Stefan Bradl kann im Rennen zulegen