Markus Reiterbergers Rückkehr in die Superbike-WM, ausgerechnet auch noch beim Heimspiel auf dem Lausitzring, kam in den beiden Trainingssessions am Freitag einem Knalleffekt gleich. Permanent und konstant hielt sich der Lokalmatador in den Top-10, wo er auch sowohl das erste als auch das zweite freie Training beendete. Am Vormittag stand Reiterberger dabei als Siebter noch im Schatten von Teamkollege Jordi Torres, am Nachmittag schließlich glänzte Reiterberger mit der zweitschnellsten Zeit des Tages. Übertrumpft wurde der Althea-BMW-Pilot dabei nur von Lorenzo Savadori.

Lausitzring: Speed bei Reiterberger sofort wieder da

Dabei war es Reiterberger zunächst wichtig, sich wieder mit seiner BMW S1000RR vertraut zu machen, wie er im Interview mit der offiziellen WSBK-Seite anmerkt: "Nach so einer langen Verletzungspause war ich mir nicht ganz sicher, ob ich hier schon wieder vorne dabei sein kann. Das erste Training haben wir genutzt, um den Rhythmus wieder zu finden auf dem Motorrad, und ja, es ist gegangen. Für das zweite Training haben wir etwas geändert am Chassis und an der Elektronik, hauptsächlich in Hinsicht auf das Rennen, damit wir da eine gute Pace haben."

Eine gute und konstante Pace hat Reiterberger sehr wohl an den Tag gelegt. Schließlich konnte er sich über fast die gesamten zwei Stunden Trainingszeit an diesem Tag in den Top-10 halten. "Zum Schluss hat jeder noch einen weichen Reifen draufgemacht, wir auch, und ich habe dann nochmal alles gegeben und eine super fliegende Runde geschafft. Jetzt bin ich Zweiter, das ist natürlich super", jubelt Reiterberger über seine gelungene Zeitenjagd ganz am Ende der zweiten Session.

Diese 3 Faktoren bereiten Reiterberger noch Kopfzerbrechen

Reiterbergers Befürchtung, nicht sofort auf den Speed vor seiner Verletzung zu kommen, bewahrheitete sich also nicht. Dafür herrscht in anderen Bereichen beim BMW-Pilot Skepsis: "Das restliche Wochenende will ich so weitermachen wie jetzt. Zweiter Platz ist super, aber wir müssen schauen, dass wir die Rennpace verbessern. Das wird sehr wichtig sein hier im Trockenen, wenn es denn trocken bleibt", stellt Reiterberger noch ein Fragezeichen hinter seine Longrun-Pace.

Markus Reiterberger hofft auf gutes Wetter für die beiden Rennen, Foto: Althea
Markus Reiterberger hofft auf gutes Wetter für die beiden Rennen, Foto: Althea

Und auch die zweite Unbekannte, das Wetter, stimmt ihn nachdenklich, wie Reiterberger schon angedeutet hatte: "Es hängt natürlich schon ordentlich vom Wetter ab, weil der Wetterbericht sagt leider für morgen und Sonntag Regen voraus. Aber das weiß man hier in der Lausitz nie. Heute war super Wetter und ich hoffe, es bleibt so." Doch Reiterberger sieht sich auch für nasse Verhältnisse gut gerüstet: "Aber es kommt, wie es ist, und ich denke wir können unter allen Bedingungen gut dabei sein."

Auch, wenn es um seine eigene körperliche Verfassung geht, sieht sich Reiterberger noch etwas im Hintertreffen, wie er im Interview weiter einräumt: "Das Gefühl ist gut, aber ich tu mich ziemlich schwer, schnell zu fahren, und es geht nach so einer langen Verletzungspause auch etwas auf die Kraft", ächzt Reiterberger. Dennoch bleibt der Deutsche zuversichtlich, dass er seinem Heimpublikum in den beiden Rennen am Samstag und Sonntag einiges bieten kann: "Aber ich denke, ich kann ein gutes Rennen zeigen." Damit wären auch die exzellenten Trainingsleistungen kein Strohfeuer.