Auch wenn es zu Rennbeginn wirklich nicht danach aussah, gewann am Ende doch der Donington-Dominator: Tom Sykes holte seinen siebten Sieg in Donington Park, wenn auch auf eine Art und Weise, die er sich so nicht vorgestellt hatte. WM-Spitzenreiter Jonathan Rea machte zwar mehrere Fehler, baute aber seine WM-Führung als Dritter trotzdem aus, weil sein ärgster Rivale Chaz Davies gleich zweimal im Kies landete.

Die Schlüsselszene

Nachdem Davies und Rea durch ihre Fehler nicht mehr um den Sieg kämpfen konnten, wehrte sich Savadori mit allem, was er hatte, gegen Sykes‘ Attacken. In Runde 17 schließlich presste sich Sykes in Turn 8 vorbei und verteidigte seine Führung. Er konnte sofort seine Pace steigern und holte sich so den Sieg.

WSBK Donington 2016, Lauf 1: Der Rennfilm

Der Start: Pole-Setter Sykes kann seine Position am Start nicht behaupten, den Holeshot schnappt sich stattdessen Davies. Reiterberger hat einen passablen Start und biegt als 17. in Turn 1 ein.

1. Runde: In der Zielkurve quetschte sich Giugliano mit einem robusten Manöver an Sykes vorbei auf Position 2, während Beaubier crasht.

2. Runde: Rea geht ebenfalls an Sykes vorbei, Giugliano attackiert Davies wild, kommt aber nicht vorbei.

3. Runde: Giugliano attackiert Davies immer heftiger, während Rea dahinter den Anschluss findet. Zu Sykes klafft bereits eine Lücke.

4. Runde: Davies kann sich mit einer schnellen Runde von Giugliano freifahren, Rea verbremst sich und reißt ebenfalls ab. Reiterberger liegt inzwischen auf Rang 16.

5. Runde: Schnellste Runde von Giugliano: Er klebt wieder an Davies‘ Hinterreifen.

6. Runde: Davies stürzt in der Zielkurve! Er fährt weiter, liegt nun aber auf Rang 16 hinter Reiterberger. Hayden quetscht sich an Torres vorbei auf den siebten Rang, auch van der Mark ist mit der zweiten Honda mittlerweile als Neunter in die Top Ten vorgedrungen.

7. Runde: Giugliano liegt jetzt vor Rea, der in absoluter Schlagdistanz am Hinterreifen der Ducati fährt. Sykes hat bereits acht Zehntel Rückstand.

8. Runde: Übler Verbremser von Rea in der Zielkurve, er muss durchs Gras fahren und fällt hinter Sykes und Savadori auf Rang vier zurück.

9. Runde: Rea geht an Savadori vorbei, hat aber eine große Lücke von mehr als fünf Sekunden zu Sykes vor sich. Davies hat sich bereits wieder auf Platz 12 vor gearbeitet.

10. Runde: Sykes ist ein Man on a Mission: Zehntel um Zehntel arbeitet er sich an Spitzenreiter Giugliano heran.

13. Runde: Davies hat nun Anschluss an die Gruppe mit Abraham, de Angelis und West gefunden, die um Platz neun kämpfen. Noch kommt er aber an West nicht vorbei, stattdessen zieht West in der Zielkurve an de Angelis vorbei.

14. Runde: Davies quetscht sich am Ende von Start-Ziel an de Angelis und West vorbei, de Angelis will gegenhalten, stürzt und räumt West auch noch mit ab. West kann weiterfahren und liegt nun auf Platz 15, für de Angelis ist das Rennen beendet. An der Spitze liegt Sykes weiter dicht hinter Giugliano. In der Zielkurve quetscht sich Davies auch an Abraham vorbei.

15. Runde: Davies stürzt noch einmal! In Turn 8 verliert er die Front, damit ist sein Rennen beendet. Durch die zahlreichen Stürze liegt Reiterberger mittlerweile auf Rang elf, auch Schmitter ist als 15. auf Punktekurs.

16. Runde: Rea verbremst sich noch einmal in der Zielkurve, bleibt aber auf Rang drei.

17. Runde: Sykes macht ernst, in beinahe jeder Kurve attackiert er Giugliano auf der Bremse, der kann aber immer wieder kontern. In der elften Kurve aber sitzt Sykes‘ Manöver dann, er bleibt vorn.

18. Runde: Sykes schafft es sofort, eine Lücke zwischen sich und Giugliano aufzureißen.

19. Runde: In nur einer Runde nimmt Sykes Giugliano eine halbe Sekunde ab, der gibt aber nicht auf und holt wieder zwei Zehntel auf.

20. Runde: Reiterberger wird von West attackiert, beide kämpfen nun um Rang zehn. Sykes kann sich unterdessen von Giugliano absetzen.

21. Runde: Reiterberger muss sich dem heranstürmenden West und kurz darauf auch Fores geschlagen geben, Sykes baut an der Spitze seinen Vorsprung auf über eine Sekunde aus.

22. Runde: Um den vierten Platz tobt ein wilder Kampf zwischen Hayden, Camier und Savadori, derzeit hat Camier auf der MV Agusta die Nase vorn, Reiterberger geht wieder an Fores vorbei.

Letzte Runde: Sykes geht mit deutlichem Vorsprung in die letzte Runde und kann diesen auch halten, er holt sich damit den Sieg vor Giugliano und Rea. Im Kampf um Platz vier kann sich Camier gegen Hayden und Savadori behaupten. Torres fährt Rang sieben vor van der Mark ein. Abraham kommt als Neunter vor West ins Ziel, Reiterberger verteidigt Rang elf gegen Fores. Ramos wird Dreizehnter vor Brookes und Schmitter holt den letzten Punkt.

Die Stimmen vom Podium

Tom Sykes (Kawasaki, Platz 1): "Manchmal ist es gut, etwas zu improvisieren. So hatte ich mir das Rennen nicht vorgestellt, aber ich hatte am Ende einen guten Rhythmus. Anfangs hatte ich einige Probleme, so war das nicht geplant, aber jetzt bin ich für morgen zuversichtlich. Ich bin über die 25 Punkte glücklich, aber ich freue mich auch, dass ich nach einem so harten Kampf gegen einige schnelle Fahrer gewonnen habe."

Davide Giugliano (Ducati, Platz 2): "Das war ein wirklich hartes Rennen, aber es war gut. Es ist toll für mich, viele Runden geführt zu haben. Mein Team hat toll gearbeitet. Am Ende war Toms Rhythmus stärker, aber ich will morgen wieder um den Sieg kämpfen."

Jonathan Rea (Kawasaki, Platz 3): "Ich hatte fünf große Fehler, habe mich im Rennen fünfmal verbremst. Das ist nicht direkt toll. Wir müssen prüfen, ob an der Elektronik etwas kaputt war. Ich muss Tom gratulieren, er ist hier so stark. Am Anfang dachte ich, ich kann gewinnen, aber das sollte nicht sein. Ich hatte dann große Probleme beim Herunterschalten, aber ich hatte im Rennen trotzdem Spaß."

So lief es in Donington für Markus Reiterberger und Dominic Schmitter

Bisher hatte sich das Wochenende für Markus Reiterberger mehr als schwierig gestaltet, er kam nicht in die Superpole zwei. Im Rennen aber lieferte er einen soliden Start und konnte aus eigener Kraft einige Positionen gut machen. Außerdem profitierte er von einigen Ausfällen vor ihm. In der letzten Runde gewann er einen Zweikampf mit Fores und holte als Elfter ein passables Ergebnis und fünf WM-Punkte.

Dominic Schmitter war bereits in der Superpole näher an den Werks-Maschinen als an jedem anderen Wochenende. Diesen positiven Trend konnte er im ersten Rennen fortsetzen. Er fuhr ein einsames Rennen ohne große Zweikämpfe und holte am Ende als 15. seinen zweiten WM-Punkt.