Das zweite Rennen des Imola-Laufs begann im Vergleich zum Vortag vergleichsweise ruhig. Kein Kollisionen auf der Warm-Up-Runde, keine Rennstartverschiebung. Vortags-Crasher Dominic Schmitter trat zum zweiten Rennen sogar an, Peter Sebestyen musste auch diese Runde aussetzen. Vorn blieb die Startaufstellung wie gehabt: Chaz Davies vor Teamkollege Davide Giugliano und Jonathan Rea. Rea und Davies starteten erneut gut, Davies konnte sich nach Kurve eins dennoch durchsetzen. Rea fuhr wieder auf den zweiten Rang vor, Teamkollege Sykes mit einem kaum nennenswerten Abstand dahinter. Verlierer des Startphase war erneut Giugliano, der auf den fünften Platz zurückfiel. Yamaha-Pilot Alex Lowes gewann den Start und fuhr von Rang 13 auf sechs.

Wie bereits am Samstag gelang es Davies, eine Lücke auf Verfolger Rea zu öffnen, wenn auch eine kleinere als am Vortag. Rea kam schon auf der zweiten Runde unter Druck von Sykes, zu Beginn wagte der Brite jedoch kein Manöver gegen den Weltmeister. Nach drei Runden stürzte Karel Abraham, ebenso wie Josh Hook und Vizziello. Der Vorsprung von Davies wuchs zur selben Zeit auf 1.7 Sekunden an. Eine Hilfe waren Davies dabei sicher Reas wiederkehrende Probleme mit der Motorbremse. Nur zwei Runden später lag der Weltmeister schon über zwei Sekunden hinter Davies zurück.

Mit 13 Runden auf der Uhr konnte Rea punktuell auf Davies aufholen, eine Kurve später war die Aufholjagd jedoch wieder vergessen. Davies wurde mit jeder Runde schneller, während Rea in derselben Runde einen Fehler machte. Ganz der Weltmeister fing Rea den Wackler ab und gab Verfolger Sykes keine Chance, sich diesen Fehler zu Nutze zu machen. Giugliano holte sich dahinter den vierten Platz von Lorenzo Savadori zurück, war aber Lichtjahre von einem Angriff auf Sykes entfernt.

Die Rennmitte: Rea in Problemen

Nach neun Runden lag Davies ganze 3.277 Sekunden vor Rea, Tendenz steigend. Mit den Brems-Problemen und dem Druck seines Teamkollegen hinter sich war es Rea nicht möglich, Davies zu folgen. Der Ducati-Pilot zeigte auch in der Rennmitte eine starke Pace. Matteo Baiocco machte mit neun Runden to go einen kurzen Ausflug in die Box, stieg aber wieder ins Rennen ein. In Runde 12 zeigten sich erneut Schwierigkeiten für Rea. Der Weltmeister konnte seine Kawasaki Ninja kaum bremsen.

Die Schlussphase: Ducati größer Kawasaki

Verfolger Sykes versuchte diese Probleme für sich zu nutzen, mit sechs Runden lag er nur 0.426 hinter Rea. Mit fünf offenen Runden kassierte Pawel Szkopek eine Ride-Through-Strafe. An der Spitze spulte Davies wie ein Uhrwerk Runde für Runde ab, ohne einen einzigen Fehler. Rea lag zu diesem Zeitpunkt schon außer Reichweite, konnte sich aber einen kleinen Abstand zu Sykes herausfahren. Baiocco kehrte nach 15 Runden ein zweites Mal in die Box zurück und musste das Rennen aufgeben.

Das Rennen endete, wie es begonnen hatte: mit Davies ganz vorn. Der Ducati-Pilot war nicht zu bändigen und passierte die Ziellinie 4.262 Sekunden vor dem Zweitplatzierten Rea. Sykes konnte sich am im zweiten Rennen nicht gegen den amtierenden Weltmeister durchsetzen. Giugliano übte sich in Schadensbegrenzung und verwandelte den zweiten Platz in der Startaufstellung erneut in einen vierten Rang.

WSBK Imola: Davies' Meisterleistung

Die Platzierungen: Davies gelang der Doppelsieg in Imola und das mit einer gemütlichen Vorsprung von 4.262 Sekunden vor Rea. Sykes wurde zum zweiten Mal an diesem Wochenende Dritter, genau wie Giugliano auf dem vierten Rang. Leon Camier holte für MV Agusta den fünften Platz. Lowes profitierte von seinem guten Start und beendete das Rennen auf Rang sechs. Jordi Torres wurde als Siebter bester BMW-Pilot und landete damit vor dem Honda-Duo Nicky Hayden und Michael van der Mark. Xavi Fores komplettierte die Top-10.

Der WM-Stand: Auch nach Davies' zweiter Meisterleistung führt Rea die Weltmeisterschaft noch immer. Der Vorsprung des Nord-Iren ist nach Imola jedoch von 40 auf 35 Punkte gesunken. Sykes ist mit 154 Zählern noch immer Dritter, van der Mark ist mit insgesamt 106 Punkten nun der vierte Fahrer der die hundert Punkte-Marke geknackt hat.