Lange wurde über einen möglichen Wechsel des IodaRacing-Teams in die Superbike-Liga diskutiert. Jetzt wurde ein Urteil gefällt. Das Team wird in der diesjährigen Saison nicht mehr in der MotoGP starten, sondern seine Zelte in der Superbike-WM aufschlagen. Bereits beim ersten Lauf der WSBK in Phillip Island am letzten Februar-Wochenende soll das italienische Team an den Start gehen. Teamchef wird weiterhin Giampiero Sacchi sein, der die Geschicke bereits in der Königsklasse lenkte.

Gründe für den Wechsel

Das IodaRacing-Team ist der Dorna schon länger ein Dorn im Auge. Das Team kämpft kontinuierlich mit Geldproblemen, ähnlich wie vor ihnen Forward Racing. Die Vermarkter der Königsklasse sind daran interessiert, alle finanziell schwachen Teilnehmer aus der MotoGP zu verdrängen. Für den Einstieg in die Superbike-WM würde das Team von der Dorna finanziell unterstützt werden, da man in Spanien an Aprilias Erhalt in der Superbike-Liga interessiert ist.

Nun ist das Treffen zwischen Sacchi und Romano Albesiano, dem Racing-Manager des Piaggio-Konzerns, zu dem auch Aprilia gehört, erfolgreich abgelaufen. Der Italiener sieht in Aprilias Fortlauf in der Superbike-Serie "kein Problem", sondern eine günstige Chance. Das Team möchte mit dem Einsatz die hauseigene Elektronik weiterentwickeln. Mit Einführung der Einheits-ECU in der Königsklasse sind die Superbikes die einzige Möglichkeit, die Elektronik auf der Rennstrecke auszureifen. Auch sieht man den Superbike-Auftritt als Probelauf für eine mögliche Rückkehr in die MotoGP.

Im vergangenen Jahr ging Jordi Torres für Aprilia in der Superbike-Liga an den Start, Foto: WSBK
Im vergangenen Jahr ging Jordi Torres für Aprilia in der Superbike-Liga an den Start, Foto: WSBK

Ein offener Platz

Nachdem der Wechsel zu den Superbikes feststeht, sind dennoch einige Fragen offen. Ganz vorn steht die dabei die Suche nach einem zweiten Fahrer. Ioda möchte mit zwei Fahrern in die neue Herausforderung starten. Mit Alex De Angelis hat man einen Piloten, der dem Team seit dem letzten Jahr die Treue hält. Der Suche nach dem zweiten Fahrer ist bereits im vollen Gange, ein endgültiges Ergebnis gibt es vorerst jedoch noch nicht.

Für den Platz neben de Angelis kommen einige Kandidaten in Frage. Die besten Aussichten auf das zweite Bike des Teams hat derzeit Lorenzo Savadori. Der Italiner hat einen direkten Vertrag mit Aprilia, die auch in der Superbike-Liga die Motorräder für IodaRacing zur Verfügung stellen. Falls sich Savadori für eine andere Option entscheidet, ist auch Efren Vazquez im Gespräch. Sehr wahrscheinlich ist diese Option allerdings nicht, da Vazquez derzeit einen Vertrag mit Ioda für die Moto2 hat. Neben den beiden großen Kandidaten, kommen auch noch weitere, größtenteils italienische Piloten, in Frage. Für Sadovini hat man bei Aprilia jedoch einen Plan B. Sollte der Italiener die Option im Superbike-Team nicht ergreifen können oder wollen, steckt man Sadovini in die World-Superstock-Kategorie.

Bevor Ioda beim ersten WSBK-Rennen auf Phillip Island ihr Debüt geben werden, hofft man auf einen kurzen Testlauf in Mugello, um die Fahrer mit den Maschinen vertraut zu machen. Mit De Angelis und dem zweiten Fahrer des Teams werden nun 24 permanente Fahrer in der WSBK-Serie an den Start gehen.