Noch acht Rennen sind in der WSBK zu fahren, dennoch kann sich Jonathan Rea schon an diesem Wochenende in Sepang erstmalig zum Superbike-Weltmeister krönen. Der Brite kommt mit 125 Punkten Vorsprung auf seinen Kawasaki-Teamkollegen Tom Sykes nach Malaysia. Holt er in den beiden Läufen insgesamt 25 Zähler mehr als Sykes, ist Rea der WM-Titel 2015 nicht mehr zu nehmen.

Daran verschwendet Rea, der bislang in jedem der 18 Saisonrennen auf dem Podest landete, aber noch keinen Gedanken. "Letztes Jahr hatte ich hier ein paar Probleme", gibt Rea im Vorfeld zu. "Es gibt hier immer die Möglichkeit von Unwettern, daher müssen wir uns für die Rennen auf alle möglichen Gegebenheiten vorbereiten."

Kleiner Dämpfer in Laguna Seca

Zuletzt in Laguna Seca holte Rea mit zweimal Rang drei seine beiden schlechtesten Ergebnisse der Saison. In beiden Rennen landete Titelrivale Sykes vor ihm. "Dort konnte ich nicht meinen bevorzugten Reifen verwenden. Aber hier in Malaysia bei hohen Temperaturen und harten Bremszonen, kann ich wieder auf diese Mischung zurückgreifen."

"Daher hoffe ich, dass ich wieder zu meinem üblichen Fahrstil zurückfinde, denn in Laguna Seca fühlte ich mich nicht so richtig wohl", erklärt Rea. Konkurrent Sykes hingegen kommt immer besser in Form und nahm seinem Teamkollegen in drei der letzten vier Rennen Punkte ab. Die Hoffnung ist daher groß, die Entscheidung um den Titel zumindest bis zum nächsten Rennen in Jerez hinauszuzögern.

"Mein Gefühl für die Kawasaki wird immer besser. Ich hoffe, dass ich das Momentum aus Laguna Seca hierher mitnehmen kann. Sepang ist aber eine sehr breite und offene Strecke, an denen die Referenzpunkte nicht ganz so klar sind wie an anderen Strecken", führt Sykes aus. Im Vorjahr hatte der Brite in Sepang den einzigen Ausfall der Saison zu beklagen.

Biaggi vor Wildcard-Einsatz verhalten

Über die Schwierigkeit der Strecke weiß auch Max Biaggi Bescheid, der nach Misano in Sepang seinen zweiten Wildcard-Einsatz bestreiten wird. Der zweifache WSBK-Champion bereitete sich in der vergangenen Woche akribisch drei Tage lang auf seinen Renneinsatz vor, doch das Wetter spielte nicht mit.

"Während der Testfahrten hier wurde mir klar, wie komplex diese Strecke ist. Ich muss auf jeden Fall hundert Prozent fokussiert bleiben. Wir werden an diesem Wochenende großen Druck verspüren", ist sich Biaggi sicher. Im Gegensatz zu Misano, wo er in seiner Karriere unzählige Kilometer abspulte, kennt der der 44-Jährige die Strecke in Malaysia weit weniger gut.

Daher geht Biaggi auch nicht davon aus, seine guten Ergebnisse aus Misano (zweimal Platz sechs) so einfach wiederholen zu können. "Das wird kein Spaziergang, aber es ist nicht das erste Mal, dass ich mich einer unmöglichen Herausforderung stelle", so Biaggi selbstbewusst.

Die Rennen der Superbike-WM in Sepang sind am kommenden Sonntag für 7:30 und 10:30 Uhr angesetzt.