Trotz Doppelerfolg ein komplizierter Tag für das Aprilia Racing Team: Nachdem Marco Melandri sich im ersten Rennen von Magny-Cours von seiner Crew leiten und Sylvain Guintoli vorbeiließ, damit der wertvolle Punkte in der Weltmeisterschaft auf Tom Sykes gutmachen kann, missachtete der Italiener die Teamorder im zweiten Rennen und fuhr vor Guintoli zum Sieg. "Das war ein gutes Rennen für mich. Das Bike war toll und mein Team hat unglaublich toll gearbeitet", strahlte Melandri nach dem Rennen.

Gleichzeitig rechtfertigte er seine Entscheidung: "Ich konnte nicht das Gleiche machen wie im ersten Rennen. Schließlich kann Sylvain auch noch in Katar gewinnen. Das war schon mehr, als ich tun konnte, besonders aufgrund meiner persönlichen Sponsoren." Insgesamt war Melandri mit seinem Wochenende zufrieden. "Ein Sieg ist schon ok. Die Meisterschaft nach einer sehr harten Saison so abzuschließen, ist sehr gut. Ich hoffe, dass es in Katar so weitergeht. Ich denke aber gleichzeitig, dass ich mit diesem Speed sogar die WM hätte gewinnen können", ergänzte er.

Guintoli, der sich nach dem ersten Rennen bei seinem Teamkollegen für den Sieg bedanken durfte, musste im zweiten Lauf in den sauren Apfel beißen, war aber nicht unglücklich. "Das war ein großartiges Wochenende für uns als Team und in der Meisterschaft. Jetzt sind wir zurück im Rennen", sagte der Franzose, der seinen Rückstand auf Sykes vor den letzten beiden Saisonrennen in Katar von 33 auf zwölf Punkte verkleinern konnte.

"Ich bin wirklich gespannt. Jetzt haben wir einen Monat Zeit, um uns auf Doha zu konzentrieren - eine Strecke, die ich wirklich mag", fuhr Guintoli in eigener Sache fort, bevor er seinen Teamkollegen bedachte: "Gratulation an Marco. Er fuhr heute wirklich sehr gut. Wir haben heute beide gezeigt, dass wir unter nassen Bedingungen an der Spitze sind. Ich kann es kaum abwarten nach Katar zu reisen."