Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Das schein aktuell das Motto von Leon Camier zu sein. Der Brite kommt am kommenden Wochenende in der Superbike-Weltmeisterschaft als Ersatzmann für Claudio Corti bei MV Agusta zum Einsatz. Dieser hatte sich vergangene Woche in Portimao bei einem heftigen Sturz verletzt und wurde nicht rechtzeitig für den US-Stopp der WSBK fit.

2013 war Camier noch Stammpilot in der WSBK, Foto: FIXI Crescent Suzuki
2013 war Camier noch Stammpilot in der WSBK, Foto: FIXI Crescent Suzuki

So bekommt Camier einmal mehr die Chance, sein Talent unter Beweis zu stellen. Ursprünglich hätte der 27-Jährige, der 2013 noch Stammpilot bei Suzuki in der Superbike-Weltmeisterschaft war, in dieser Saison sämtliche Rennen für das Team von Iodaracing in der MotoGP bestreiten sollen. Kurz vor Saisonbeginn sprang aber ein potenter Sponsor ab, das Geld reichte bei dem italienischen Rennstall nur noch für einen Fahrer und Camier blieb auf der Strecke.

So wurde er zu so etwas wie dem Tagelöhner des Motorradsports. Als sich BMW-Pilot Sylvain Barrier bei einem Autounfall im März verletzte stand er parat und sprang für den Franzosen ein. Auch als sich MotoGP-Fahrer Nicky Hayden am Handgelenk verletzte, wäre Camier bei Aspar erste Wahl im Falle einer längeren Verletzungspause des Weltmeisters von 2006 gewesen.

Camier selbst konnte bereits mehrere britische Meisterschaften gewinnen, unter anderem die 125ccm-Klasse 2001, die Supersport 2005 und die Superbike 2009. Nun soll er die Entwicklung der MV Agusta F4 RR in ihrer Debütsaison vorantreiben.