Obwohl die Temperaturen in Portimao zum Start des zweiten Superbike-Rennens mit 21 Grad angenehm waren, mussten die Piloten auf nasser Strecke in die nächsten 18 Runden starten. Das Rennen wurde aufgrund der trickreichen Bedingungen um zwei Runden verkürzt. Genug für Jonathan Rea, der sich einen sauberen Start-Ziel-Sieg sicherte, während sich Sylvain Guintoli und Marco Melandri gegenseitig ins Aus beförderten. Davide Giugliano und Chaz Davies eroberten die verbliebenen Podestplätze.

Peter Sebestyen startete nach seinem Ausfall im ersten Rennen im zweiten Lauf nicht. Rea sicherte sich den Holeshot vor Tom Sykes und Davies. Melandri lag zunächst auf Position vier vor Guintoli. Loris Baz, Leon Haslam und Giugliano folgten, Sylvain Barrier und Christian Iddon konnten die widrigen Bedingungen beim Start für sich nutzen und lagen zunächst in den Top-10 vor Eugene Laverty, Alex Lowes und Toni Elias. Noch in der ersten Runde wurde auch der Regen wieder etwas stärker, während alle Piloten versuchten, so sicher wie möglich um den portugiesischen Kurs zu kommen.

Tom Sykes ging im Nassen auf Nummer sicher, Foto: Kawasaki
Tom Sykes ging im Nassen auf Nummer sicher, Foto: Kawasaki

Nach den ersten beiden Runden war Rea bereits über zwei Sekunden vor Skyes und Davies davongefahren. Letzterer musste sich gegen die Angriffe von Melandri wehren, der wiederum Druck von seinem Teamkollegen bekam. Andrea Andreozzi bekam nach einem Frühstart eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt. Baz verbremste sich in der vierten Runde und fuhr geradeaus in den Kies und fiel auf Position sechs zurück. Etwas weiter hinten kämpften Laverty und Elias hart um die Top-10. Laverty drängte Elias von der Strecke und hatte damit zunächst auf Platz zwölf den Vorteil.

Aaron Yates schied frühzeitig aus. Geoff May stoppte in der Box und besiegelte damit das Doppel-Aus für das Hero EBR Team. Haslam machte im Kampf um Platz vier gegen Davies und Giugliano einen Fehler, kam dadurch zwar nicht vorbei, fiel aber nicht allzu weit zurück. In Runde acht schnappte sich Melandri den Weltmeister und ging auf Position zwei nach vorn. Auch Guintoli kam an Sykes vorbei. Rea war bereits über vier Sekunden davongefahren. Doch auch die Verfolger gewöhnten sich an die Gegebenheiten und fuhren immer schneller.

Zur Rennmitte lag Rea nur noch drei Sekunden vorne, Melandri holte stark auf. Guintoli lag auf Position drei. Giugliano war ebenso an Sykes vorbeigegangen und belegte den vierten Rang. Haslam lag weiter auf Platz sechs vor Davies, Baz, Lowes und Ayrton Badovini. Sieben Runden vor Rennende hatten Melandri und Guintoli fast auf Rea aufgeholt und lieferten sich nur eine Runde später einen spektakulären Dreikampf um den Sieg. Dabei räumten sich Melandri und Guintoli gegenseitig ab, während Rea zwar langsamer war, aber clever bremste. Der Franzose wollte seinen Teamkollegen innen überholen, bremste zu spät und beide landeten im Kies. Guintoli konnte weiterfahren, Melandri war raus.

Die Aprilia-Piloten räumten sich gegenseitig ab, Foto: Aprilia
Die Aprilia-Piloten räumten sich gegenseitig ab, Foto: Aprilia

Während Rea danach an der Spitze weit vor Giugliano lag, kämpfte Haslam gegen Sykes um den letzten Podestplatz. Fünf Runden vor Rennende ging der Honda-Pilot vorbei, doch auch Davies, Lowes und Baz lagen hinter Sykes noch in Schlagdistanz und lieferten sich einen spannenden Fight in den letzten Runden. Sogar Guintoli hatte zwei Runden vor Rennende wieder auf die Gruppe aufgeholt, die sich um den letzten Podestplatz keinen Zentimeter schenkte. Rea fuhr wie ein Uhrwerk bis zum Rennende und feierte schließlich seinen vierten Saisonsieg.

Erst 6.817 Sekunden hinter dem Honda-Pilot kam Giugliano als Zweiter ins Ziel. Davies setzte sich im Kampf um den letzten Podestplatz als Dritter durch. Lowes eroberte Rang vier. Haslam musste sich mit Position fünf geschlagen geben. Baz wurde Sechster vor Guintoli, der sich sogar noch Sykes schnappen konnte. Der Weltmeister fuhr das Rennen als Achter zu Ende.

Badovini wurde Neunter, wird aber nicht gewertet. Also rückte Laverty auf Position neun nach. Elias eroberte den letzten Platz unter den Top-10. Christian Iddon sah die Zielflagge zwar als Zwölfter, fällt aber wie Badovini aus der Wertung heraus. Demnach rückt Sylvain Barrier nach auf Platz elf und feierte damit den EVO-Sieg. Sheridan Morais, Jeremy Guarnoni, Bryan Staring und Riccardo Russo nahmen die letzten Punkte aus Portugal mit nach Hause.