Leon Camier konnte die EVO-Klasse in beiden Rennen von Imola für sich entscheiden. Der Ersatzmann von Sylvain Barrier hatte im zweiten Lauf allerdings etwas mehr zu kämpfen. "Das war ehrlich gesagt ein unglaubliches Rennen", begann er. "Wir haben für den zweiten Lauf einige Änderungen vorgenommen und das Bike war wirklich gut. Am Anfang habe ich allerdings einen Fehler gemacht und kam später nochmal von der Strecke ab, weil ein anderer Fahrer einen Fehler gemacht hatte. Ich verlor dadurch zwölf oder 13 Sekunden."

Camier konnte sich bis auf Rang zwölf zurückkämpfen. "Am Ende bin ich wirklich gute Rundenzeiten gefahren. Ich denke, die waren fast so schnell wie die der Superbike-Jungs", beschrieb der Brite weiter. "Das war echt stark. Danke an BMW Motorrad Italia für dieses tolle Wochenende. Wir konnten zwei Siege holen, besser kann es kaum laufen."

Canepa mit Doppel-Ausfall

Pechvogel des Tages war Niccolo Canepa, der beide Rennen nicht beenden konnte. "Nachdem ich im ersten Rennen wegen eines unwichtigen Problems stoppen musste, konzentrierte ich mich auf den zweiten Lauf. Ich hatte einen guten Start und konnte den Vorsprung vor meinen Rivalen gut halten. Unglücklicherweise fühlte ich plötzlich, dass die Motorkraft nachließ und ich musste das Rennen wieder abbrechen", erklärte er.

Der Italiener konnte keinen WM-Punkt sammeln, versuchte aber das Positive aus seinem heimischen Rennwochenende mitzunehmen. "Es ist unglaublich, dass das alles an nur einem Tag passiert und als ich auch noch führte. Ich habe alles gegeben und hatte gehofft, Imola mit einem positiven Ergebnis zu verlassen. Ich weiß aber, dass ich alles gegeben habe, was ich konnte und dass wir gezeigt haben, dass wir in jedem Rennen stark sein können."

Trotz Schmerzen zurück an der Spitze

David Salom kam auf den Plätzen zwölf und 13 ins Ziel und konnte damit die Führung in der EVO-Wertung zurückerobern. "Ich führe die Meisterschaft wieder an und das ist wirklich gut für unser Team und Kawasaki. Die beiden Rennen waren für mich wirklich schwierig, denn ich habe nicht viel Kraft in meiner Hand. Es ist schwierig auf dieser Strecke, weil es viele harte Bremszonen gibt und ich konnte nicht härter pushen. Das Bike war gut und ich hatte nur etwas Chattering am Vorderrad. Chassis und Motor funktionierten gut und wir hatten einen guten Renntag", resümierte der Mallorquiner.

Claudio Corti enttäuschte sich selbst ein wenig. "Schwieriges Wochenende", stellte er fest. "Wir hatten schon erwartet, dass es hier nicht leicht wird, aber so etwas hatte sich keiner vorgestellt. Hier in Imola, auf der Heimstrecke, war es für MV wichtig, alles zu zeigen. Im ersten Rennen habe ich einen Fehler in Acqua Minerali gemacht. Deshalb landete ich nicht in den Punkten. Im zweiten Rennen hätten wir unter den Top-15 landen müssen, aber zur Rennmitte fühlte ich, dass mit dem Bike etwas nicht stimmte. Wir hatten ein Loch im Kühler und Wasser trat aus", erklärte der Italiener, der das erste Rennen auf Rang 18 beendete und im zweiten frühzeitig aufgeben musste und spätestens in Sepang einen neuen Motor von MV Augusta bekommen soll.