Jahr eins mit der Dorna als Promoter. Was hat sich geändert? 2013 (noch) nicht allzu viel. Bis auf kleinere technische Beschränkungen der Bikes, blieb das WSBK-Feld nahezu unverändert, war durch Verletzungen und Ausfälle allerdings das ein oder andere Mal extrem reduziert, sodass selbst Wildcard-Fahrer punkten konnten. Kein ideales Szenario - das hat auch die Dorna erkannt. Also gibt´s ab 2014 EVO Bikes. Nichtsdestotrotz fehlte es aber auch in diesem Jahr keinesfalls an Action in 27 Rennen, von denen fast die Hälfte frühzeitig abgebrochen wurde.

Absolutes Saisonhighlight bildete der Spitzenkampf zwischen beiden Aprilia-Piloten und Tom Sykes. Obwohl Guintoli nur ein Rennen für sich entscheiden konnte, punktete er mit Konstanz, während Laverty genau wie Sykes neun Siege feierte. Mit 23 Punkten Rückstand zog Laverty am Ende den Kürzeren. Nachdem Sykes im Vorjahr nur einen halben Punkt am Titel vorbeigeschrammt war, reichte es für ihn beim Finale in Jerez endlich zur Krone.

Die Aprilia-Verfolger kamen nicht an Tom Sykes vorbei, Foto: Aprilia Racing Team
Die Aprilia-Verfolger kamen nicht an Tom Sykes vorbei, Foto: Aprilia Racing Team

Dabei war Sykes noch etwas ganz Besonderes gelungen: Seit Einführung der Superbike-WM stand Kawasaki noch nie ganz oben. Sykes hatte es geschafft und den japanischen Hersteller nach langer, harter Arbeit an die Spitze katapultiert. An seiner Seite erwies sich auch Loris Baz als Glücksgriff. Wie schon in seinen ersten Rennen 2012 zeigte der junge Franzose auch 2013 einige Achtungserfolge und gewann sogar den zweiten Lauf von Silverstone.

Fast noch eine Nummer besser war der endlose Zweikampf zwischen Kenan Sofuoglu und Sam Lowes in der Supersport-Klasse. Fast in jedem Training, in jeder Qualifikation und in jedem Rennen wechselten sich beide an der Spitze ab. Lowes triumphierte mit sechs Siegen gegenüber den fünf ersten Plätzen seines türkischen Kontrahenten und setzte den erfahrenen Gegner so stark unter Druck, dass ihm der ein oder andere Fehler unterlief.

Verletzungen, Enttäuschungen und herbe Rückschläge

Mit der Einführung der Panigale in die WSBK legte sich Ducati 2013 selbst ein Ei. Obwohl sowohl Carlos Checa als auch Ayrton Badovini hin und wieder Achtungserfolge erzielten, blieben beide definitiv hinter den Erwartungen zurück. Nach Verletzungen, Enttäuschungen und Rückschlägen entschied sich der Spanier zum Rückzug. Obwohl Checa noch im Jahr zuvor Titelchancen hatte, schien ihm die Lust auf der Panigale nach 20 aktiven Rennsportjahren schlichtweg vergangen zu sein. Er hängte seinen Helm an den berühmtberüchtigten Nagel.

Adios gran Carlos, Foto: Althea Racing
Adios gran Carlos, Foto: Althea Racing

Von Helmen und Maschinen verabschiedete sich auch BMW. Nachdem die Deutschen schon am Ende der Saison 2012 ihr Werksteam in italienische Hände legten, gaben sie in diesem Jahr den Komplett-Ausstieg bekannt. Keine große Überraschung, dennoch ein weiterer Rückschlag in Sachen Markenvielfalt. Weitere Rückschläge erlebten zudem zahlreiche Fahrer. Schon bei den Testfahrten vor Saisonstart auf Phillip Island startete die Verletztenliste, auf der bis zum Saisonende fast jeder Pilot einen Platz fand.

Beim Rückblick auf die Saison dürfen wir allerdings auch nicht das größte Drama vergessen, das sich am 21. Juli 2013 auf dem Moscow Raceway ereignete. Andrea Antonelli ließ sein Leben im verregneten Rennen der Supersport-Klasse. Jeremy McWilliams äußerte: "Dieser Sport kann sehr grausam sein und so sehr wir ihn auch lieben gibt es bestimmte Tage, an denen wir die Konsequenzen hassen, die er mit sich bringt." Leider gehört eben auch diese Seite zum Motorradrennsport. Jeder kennt die Gefahren und muss versuchen, mit derartigen Konsequenzen umzugehen. Ruhe in Frieden, Andrea.