Werksfahrer Marco Melandri belegte mit seiner BMW S 1000 RR im ersten der heutigen Rennen auf dem britischen "Donington Park Circuit" den zweiten Rang. In Lauf zwei kam der Italiener als Fünfter ins Ziel. Sein Teamkollege, Lokalmatador Chaz Davies, wurde Achter und Sechster. In der Fahrerwertung liegt Melandri mit 127 Punkten auf dem vierten Rang, Davies ist direkt dahinter Fünfter mit 112 Zählern. In der Herstellerwertung belegt BMW mit 175 Punkten den dritten Platz.

Melandri startete vom sechsten Platz. Im ersten Rennen begann er in der siebten von 23 Runden mit seiner Aufholjagd. Er schloss die Lücke nach vorn, lauerte auf seine Chancen und nutzte sie, um seine Gegner zu überholen. In Runde 17 hatte er sich bis auf den zweiten Platz nach vorn gearbeitet, doch der Führende Tom Sykes war zu diesem Zeitpunkt schon zu weit davongezogen. Melandri hatte keine Chance, ihn einzuholen und so kam der Italiener 2,3 Sekunden hinter dem Lokalmatador auf Rang zwei ins Ziel. Davies hatte ein schwieriges erstes Rennen. Von Startplatz sieben aus lag er zunächst noch dicht hinter Marco, aber der Waliser hatte Schwierigkeiten mit der Haftung. In zahlreichen Duellen versuchte er, seine Position zu halten, doch er musste sich mit Rang acht begnügen. In der Anfangsphase des zweiten Rennens hielten beide Fahrer den Anschluss an die Spitzengruppe. In der sechsten Runde hätte Melandri jedoch beinahe einen Highsider gehabt. Der Italiener verhinderte einen Sturz und behielt seinen fünften Platz, verlor jedoch etwas Zeit. In den folgenden Runden begannen Melandri und Davies, die Lücke auf die Top 4 allmählich zu schließen. In der zweiten Rennhälfte startete Melandri seinen Angriff auf das Podium. In Runde 16 überholte er den Viertplatzieren Davide Giugliano, dann ging er an Eugene Laverty vorbei und war Dritter. Er hielt diese Position bis in die vorletzte Runde, wurde dann jedoch wieder von Laverty überholt. Als Melandri in der letzten Runde versuchte, sich den Podiumsplatz zurückzuholen, kam er von der Strecke ab und fiel zurück auf Rang fünf. Davies war in der zweiten Rennhälfte recht einsam unterwegs. Er verlor etwas den Anschluss nach vorn, hatte aber gleichzeitig einen großen Vorsprung auf das Feld hinter ihm. Von daher war sein sechster Platz nicht gefährdet, er konnte aber auch nicht mehr versuchen, in die Duelle vor sich einzugreifen. Sieger im zweiten Rennen war erneut Sykes.

Marco Melandri zog nach den unterschiedlichen Ergebnissen eine zwiespältige Bilanz: "Es war ein Wochenende der gemischten Gefühle. Das erste Rennen war schön, aber nicht einfach. Ich hatte einen recht guten Start und habe dann begonnen, mich nach vorn zu arbeiten. Es war schwierig, Johnny und Sylvain zu überholen, und es hat Zeit gekostet. Als ich dann Zweiter war, war Tom schon zu weit weg, und ich hatte nicht mehr genügend Zeit, um ihn einzuholen. Aber ich war mit dem Ergebnis zufrieden. Im zweiten Rennen hatte ich keinen so guten Start, aber ich konnte Schritt für Schritt auf die Führungsgruppe aufschließen. Doch als ich hinter Laverty lag, bekam ich Schwierigkeiten und konnte nicht so fahren, wie ich wollte. In der letzten Runde habe ich versucht, ihn in der Schikane zu überholen. Aber ich konnte am Kurveneingang nicht richtig bremsen, und deshalb bin ich von der Strecke gefahren, um einen Crash zu vermeiden. Es war schade, denn ich hatte auf mehr Punkte gehofft."

Von einem harten Rennsonntag sprach Chaz Davies: "Es war kein einfacher Tag. Das erste Rennen war hart. Schon in den ersten Runden hatte ich kaum Grip. Nach ein paar Runden haben die Reifen begonnen, mehr durchzudrehen als ich erwartet hatte. Das hat sich auch auf das Chassis ausgewirkt, und das Bike wurde nervös. Es war ein über 23 Runden andauernder Kampf. Ich habe alles versucht, um das Bike stabiler zu machen und mehr Haftung zu bekommen, aber ich konnte nichts ausrichten. Für das zweite Rennen haben wir einige Änderungen vorgenommen, und ich hatte länger guten Grip. Damit konnte ich eine ganze Zeit lang den Anschluss an die Spitzengruppe halten. Doch dann habe ich wieder Haftung verloren, und ich konnte nichts mehr machen."