Neues Spiel, neues Glück - oder so ähnlich. An diesem Wochenende steht der Auftakt zur 26. Saison der Superbike Weltmeisterschaft auf dem Plan. Die Feierlichkeiten zum vierteljährigen Jubiläum sind vorbei und damit einhergehend auch die Ära des amtierenden Weltmeisters Max Biaggi. Das sollte der Spannung aber keinen Abbruch tun. Schließlich wurde schon während der Testfahrten deutlich, dass auch 2013 mehr als das halbe WBSK-Feld zu den Favoriten zählen und hier und da überraschen könnte. Wer wechselte im Winter wohin? Wie heißen die Teams jetzt? Was ist am Reglement neu und was machen diese Scheinwerfer da? Motorsport-Magazin.com hat sich einmal genau angesehen, was in dieser Saison alles neu ist, um perfekt auf den Saisonstart vorbereitet zu sein.

Fahrerwechsel

Die neue Saison bringt ein komplett neues Motorrad mit sich: Die Ducati Panigale 1199. Mit dem neuen Einsatzgerät ging ein Sponsorenwechsel der Italiener einher, statt Althea bekommt Ducati künftig Unterstützung von Francis Batta und Alstare. Carlos Checa blieb seiner Crew treu und bekam Ayrton Badovini (zuvor BMW Italia) als neuen Teamkollegen. Eine dritte Panigale ging an Max Neukirchner und das MR-Team, womit sich erstmals seit zwei Jahren wieder ein Deutscher in der Startaufstellung findet.

Sylvain Guintoli nimmt Max Biaggis Platz bei Aprilia ein, Foto: Aprilia
Sylvain Guintoli nimmt Max Biaggis Platz bei Aprilia ein, Foto: Aprilia

Bei Aprilia soll Sylvain Guintoli die großen Fußstapfen von Max Biaggi ausfüllen, Eugene Laverty blieb dem Werksteam treu. Althea wechselte zur Aprilia-Fraktion und tritt erneut mit Davide Giugliano an. Die Red Devils Roma fahren in dieser Saison ebenfalls mit der RSV4 Factory und verpflichteten Michel Fabrizio von BMW. Bei den Münchnern wurden die Kräfte unter dem Namen BMW Motorrad GoldBet SBK Team gebündelt: Statt zwei Teams gibt es nur noch eines, von den vier Piloten durfte lediglich Marco Melandri bleiben. Er fährt 2013 an der Seite von Nürburgring-Sieger Chaz Davies, der vom Aprilia-Team MTC Racing kommt. Auch das Grillini-Team (mit Vittorio Iannuzzo) und HTM Racing (mit Ivan Clementi) sind in dieser Saison auf einer S1000RR unterwegs.

Honda musste den in die MotoGP zurückgekehrten Hiroshi Aoyama ersetzen und wurde bei BMW fündig, wo man Leon Haslam holte. Bei Kawasaki blieb alles beim Alten: Auch 2013 werden Tom Sykes und Loris Baz das Werks-Duo bilden. Bei Pedercini durfte der Schwede Alexander Lundh bleiben, an seiner Seite fährt künftig Federico Sandi. Crescent Suzuki hielt an Leon Camier fest und ersetzte den pausierenden John Hopkins durch Jules Cluzel, der als Vizeweltmeister der Supersport-WM in die WSBK aufsteigt.

Die technische Seite

Nicht nur das Fahrerkarussell hat sich zur Saison 2013 gedreht, auch an den Regeln wurde hin und her geschraubt. Motorsport-Magazin.com fasst noch einmal zusammen, was es Neues gibt. So starten die Superbike-Piloten - wie zuvor MotoGP, Moto2 und Moto3 - ab dieser Saison auch aus Dreierreihen in die Rennen. Außerdem darf ein WSBK-Rennen nicht mehr aufgrund von Regen, Schnee oder sonstigen wetterbedingten Einflüssen unterbrochen werden. Anstatt dessen können die Piloten bei einsetzendem Regen zum Beispiel ihre Box ansteuernd und ihr Bike dementsprechend anpassen lassen.

Pirelli baut in diesem Jahr nur noch 17-Zoll-Reifen für die Superbike-WM, Foto: WorldSBK
Pirelli baut in diesem Jahr nur noch 17-Zoll-Reifen für die Superbike-WM, Foto: WorldSBK

Die sogenannten Boxenstopps sind aber streng reglementiert. Es darf keinesfalls aufgetankt werden. Der Fahrer muss seinen Motor vor der Box abstellen und von der Maschine steigen. Außerdem dürfen nur drei Mechaniker am Bike schrauben und keine Hilfe von Außerhalb annehmen, es sei denn, der Pilot will selbst Hand anlegen. Außerdem gibt es kein Ersatzbike mehr. Ein Team darf lediglich Hauptrahmen, Lenkungsdämpfer, Schwinge, Hinterradaufhängung, Stoßdämpfer, Gabelbrücken und Kabelbaum für eine eventuell benötigte Zweitmaschine vorbereiten.

Pirelli liefert ab dieser Saison nur noch 17-Zoll-Reifen. Für die Mehrheit der Piloten stellte die Umstellung von 16,5 auf 17 Zoll während der Tests allerdings kein Problem dar. Auch an die Sicherheit wird 2013 gedacht: An den Lenkergriffen muss von nun an ein spezieller Bremshebel-Schutz angebracht werden, damit das Verletzungsrisiko bei Kollisionen minimiert wird. Wie in der MotoGP wird auch in der Superbike-WM bei Regenrennen ab diesem Jahr mit Rückleuchte gefahren. Nicht zu verwechseln mit den neuen Front-Scheinwerfern: Die sollen lediglich Aufkleber sein und das Bike seriennaher aussehen lassen, um potentielle Käufer anzulocken.

Der Kalender:

24. Februar Australien Phillip Island
14. April Spanien Aragon
28. April Niederlande Assen
12. Mai Italien Monza
26. Mai Europa Donington Park
09. Juni Portugal Portimao
23. Juni TBA
30. Juni Italien Imola
21. Juli Russland Moskau
04. August Großbritannien Silverstone
01. September Deutschland Nürburgring
29. September USA Laguna Seca
06. Oktober Frankreich Magny-Cours
20. Oktober Spanien Jerez
17. November Indien Buddh