Die Superbike-WM startet in die neue Saison. Es wird das Jahr eins nach Max Biaggi, der die Serie mit zwei Titeln in den letzten drei Jahren prägte. Der Italiener wird während der Rennen künftig nur noch als Experte im italienischen Fernsehen zu bewundern sein.

Das Rennen um seine Nachfolge hat begonnen und eine ganze Schar an Fahrern rechnet sich Chancen auf den Titel aus. Carlos Checa hat sich selbst in die Favoritenrolle gefahren - zumindest für das Auftaktrennen auf Phillip Island.

Checa dämpft Erwartungen

Der spanische Routinier erzielte bei den Testfahrten zu Wochenbeginn auf der neuen Ducati Panigale 1199 nicht nur Bestzeit, er konnte auch vier der letzten sechs Rennen auf dem australischen Inselkurs gewinnen. "Ich bin auf Phillip Island immer sehr gut zurechtgekommen und wir haben hier eine gute Referenz, die sich als nützlich erweisen wird", sagt Checa.

"Es gibt noch immer Abschnitte, wo wir ein bisschen straucheln, etwa in Turn 3. Und in der ersten Kurve braucht man viel Selbstvertrauen, da sie so schnell ist. Es ist schwer vorherzusagen, was im Rennen passieren wird, ein Platz in den Top-6 ist je nach Wetterbedingungen aber auf jeden Fall möglich", gibt sich der Spanier bescheiden.

Sykes fährt mit gebrochenem Arm, Foto: Kawasaki Racing Team
Sykes fährt mit gebrochenem Arm, Foto: Kawasaki Racing Team

Titelkandidat Sykes geschwächt

Vizeweltmeister Tom Sykes dämpfte seine Titelambitionen durch einen Abflug in der Vorwoche, bei dem er sich den linken Unterarm brach. Dabei war der Qualifying-König der letzten Saison mit der inoffiziellen Bestzeit aus Jerez nach Phillip Island gereist. "Wir haben uns nun wieder gesammelt und sind dort, wo wir sein wollten. Ich kann mich wieder auf das Rennfahren konzentrieren und das gefällt mir", bleibt der Brite zuversichtlich. Immerhin: Sykes ist längst nicht der einzige Fahrer, der angeschlagen in die beiden Auftaktrennen geht.

Augen nach oben

Das launische Wetter auf der Pazifikinsel werden Teams und Fahrer mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgen. "Bei den kühleren Temperaturen war die Strecke schneller als am warmen Montag, und es war einfacher zu fahren, da der Wind nicht so stark war", erklärt Marco Melandri. "Der neue Asphalt ist ziemlich aggressiv zu den Reifen, und für uns Fahrer ist es nicht einfach einzuschätzen, wie gut die Haftung ist."

Ein besonders harter Prüfstein wird das Rennen für Aprilia, wo man erstmals seit 2008 auf Speerspitze Biaggi verzichten muss. Der Erfolgsdruck lastet nun auf den Schultern von Eugene Laverty und Sylvain Guintoli. "Ich denke, wir sind für das Rennwochenende gewappnet. Die Lebenszeit der Reifen ist das Wichtigste, aber Sonntag liegt noch in weiter Ferne und wir wissen nicht, welche Bedingungen uns erwarten. Aber die Aprilia scheint zu funktionieren. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit einem guten Resultat in die neue Saison starten."

Die beiden Rennen auf Phillip Island starten in der Nacht auf Sonntag um 2 Uhr und 5:30 Uhr mitteleuropäischer Zeit.