Der Porsche-Junior Marco Holzer (Bobingen) schaffte im letzten Qualifikationstraining des Jahres den Sprung nach ganz vorne. Mit einem hauchdünnen Abstand von einer Tausendstelsekunde sicherte er sich die Bestzeit vor Jörg Hardt (Bonn). Für die Fahrt an die Spitze benötigte der Youngster im Porsche Carrera Cup Deutschland eine Zeit von 1:42,766 Minuten. Dritter wurde der aktuelle Spitzenreiter René Rast (Steyerberg). Insgesamt qualifizierten sich 18 Piloten innerhalb von weniger als einer Sekunde Abstand für das 16-Runden-Rennen am Sonntag.

Für seinen bislang größten Erfolg und seine erste Pole-Position im Porsche 911 GT3 Cup sorgte Marco Holzer vier Minuten vor dem Ende des Qualifyings. Dass der 20-Jährige als jüngster Pilot im schnellsten europäischen Markenpokal sehr gut mit dem 420 PS starken Wagen klar kommt und seine Formkurve steil nach oben zeigt, hatte er bereits bei den letzten drei Läufen: er fuhr im niederländischen Zandvoort und im spanischen Barcelona jeweils in die erste Startreihe, stand beim Rennen auf dem Nürburgring erstmals als Drittplatzierter auf dem Podium und wurde in Spanien als Zweiter abgewinkt. Beim Finale des Carrera Cups auf dem Hockenheimring setzte der UPS-Porsche-Junior nun seine aufsteigende Tendenz mit Startplatz eins fort.

Zweiter bei der Jagd um die beste Startposition wurde Jörg Hardt vom Team Herberth. Der 27-Jährige, der bereits seit 2003 im Carrera Cup unterwegs ist, verpasste die Bestzeit um lediglich eine Tausendstelsekunde.

René Rast, der aktuelle Tabellenführer in der Meisterschaftswertung, holte sich die drittbeste Zeit des Tages. Der 21-Jährige, der für das MRS Team startet, sicherte sich damit den Matchball zum Titelgewinn. Denn Jan Seyffarth, der ihm als einziger Pilot den Gesamtsieg noch hätte streitig machen können, landete im Qualifikationstraining nur auf Platz 14. Rast hat damit die besten Karten, sich an seinem morgigen Geburtstag das schönste Geschenk selbst zu machen und neuer Champion im Porsche Carrera Cup Deutschland zu werden. In der Wertung trennen die beiden derzeit neun Punkte. Überquert Rast den Zielstrich vor Seyffarth ist ihm der Titel also auf jeden Fall sicher. Wird er hinter dem ehemaligen Porsche-Junior abgewinkt, sind die Platzierungen entscheidend. Bei einem etwaigen Sieg von Seyffarth reicht Rast Rang fünf, um am Ende ganz oben zu stehen. Die zweite Startreihe in Hockenheim komplettiert der amtierende Meister Uwe Alzen (Betzdorf). Dem 41-jährigen Porsche-Routinier vom Team Herbert fehlten rund zwei Zehntelsekunden auf die Bestzeit. Martin Ragginger, Holzers Teamkollege im Porsche-Junior-Team, fuhr ebenfalls in die Top Fünf. Damit sichern die beiden Nachwuchspiloten ihrem Team die Chance, beim Finale die Mannschaftswertung zu gewinnen. Derzeit liegen sie mit neun Punkten Abstand hinter dem MRS Team.

Marco Holzer (Startplatz eins):
Ausgerechnet beim Saisonfinale vom ersten Startplatz aus ins Renne zu gehen ist der Wahnsinn. Ich bin überglücklich! Ohne ein perfekt vorbereitetes Auto ist so etwas im Carrera Cup Deutschland nicht möglich. Deswegen möchte ich mich bei meinem Team für die tolle Arbeit an diesem Wochenende bedanken. Es wäre sogar noch ein wenig schneller gegangen, wenn ich auf meiner besten Runde nicht noch zwei Fahrzeuge hätte überholen müssen. Morgen meinen ersten Sieg im Porsche erzielen zu können wäre ein Traum!

Jörg Hardt (Startplatz zwei):
Prinzipiell bin ich zufrieden mit meiner Qualifyingrunde. Leider hat mich ein Gaststarter ein wenig aufgehalten, sonst wäre es sicher noch ein, zwei Zehntel schneller gegangen. Trotzdem freue ich mich auf Morgen, denn ich weiß, dass wir ein wirklich gutes Setup haben.

René Rast (Startplatz drei):
Für mich hätte es nicht besser laufen können. Jan startet morgen von Position 14 und hat es schwer, ganz nach vorne zu fahren. Aus diesem Grund werde ich heute bestimmt besser schlafen, als wenn er in meiner Nähe stehen würde. Nun hoffe ich für meinen Geburtstag auf Meister-Wetter und eine trockene Strecke. Das passende Geburtstagsgeschenk werde ich mir dann hoffentlich selbst machen.