Den Norisring mag sich sehr, allerdings waren wir als Team zum ersten Mal dort. Und auf dieser Strecke ist das Setup ganz anders als auf anderen Strecken. Dann hat uns ein technischer Defekt im ersten Training auch noch wertvolle Abstimmungszeit gekostet. Wir konnten nur zehn Runden fahren und unser Programm nicht abarbeiten. Das zweite Training verlief besser. Wir konnten alles probieren, was wir uns vorgenommen hatten. So hatten wir genügend Daten, um uns auf das Qualifying und das Rennen vorzubereiten.

Der Norisring ist keine permanente Rennstrecke und sehr wellig. Ich bin auch schon mit dem Porsche in Monaco gefahren und ich muss sagen, dort ist es nicht so wellig. Man muss hier besonders auf seine Bremse aufpassen. Der Reifenverschleiß ist nicht so hoch, da der Asphalt sehr rutschig ist. Der Norisring sieht einfach aus, aber genau das macht ihn gefährlich. Er hat zwei harte Bremspunkte und die müssen immer passen. Wenn du die nicht triffst, dann ist es vorbei. Zudem ist die Atmosphäre einfach einzigartig. Die Fans auf der Steintribüne und man sieht immer die Stadt im Hintergrund. Wer darf schon mit 230 km/h durch die Stadt rasen?

Im Qualifying herrschten ziemlich wechselhafte Bedingungen. Im Regen war ich ganz vorne mit dabei. Dann ist die Strecke immer weiter abgetrocknet und es gab wegen eines Ausrutschers von Armindo auch noch eine Unterbrechung. Die Rennleitung hat sich dann entschieden den normalen Quli-Modus zu ändern und alle Fahrzeuge durchfahren zu lassen. Das steht anscheinend auch im Reglement, aber in dem Moment war ich doch sehr überrascht. Schließlich waren jetzt 38 Porsche die ganze Zeit auf der Strecke unterwegs. Da fährst du dir eine Lücke heraus, um deine Reifen einzufahren, da ist die Lücke auch schon wieder zu. Damit ist die Chance auf eine schnelle Runde dahin. So war ich am Ende nur 16. mit sechs Zehntel Rückstand. Während den Trainings musste das Auto den Verhältnissen angepasst werden. Aber in dem Moment setzt du dich als Fahrer damit nicht auseinander. Du vertraust dem Team und die Mechaniker bauen am Auto. Ich überlege mir in dieser Zeit die fahrerischen Aspekte. Welche Linie ich fahren muss und worauf ich noch achten muss.

Im Rennen ging es uns darum Schadensbegrenzung zu betreiben. Ich bin ein sehr defensives Rennen gefahren und bin eigentlich nur durchgerollt. Einmal kam Richard Westbrook von hinten. Doch ihn habe und wollte ihn nicht hinter mir halten, da er schneller war und ich somit an ihn dran hängen wollte. Trotzdem konnte ich mich noch auf den neunten Platz vorarbeiten. Ich bin im Großen und Granzen zufrieden. Ich konnte Punkte sammeln und das ist für die Meisterschaft sehr wichtig. Für mich zählt nicht das einzelne Rennen.