Die Mannschaft von Project 1 hatte sich nach dem guten Auftakt in Hockenheim viel vorgenommen. Als aber gegen 12:45Uhr die Zielflagge zum dritten Rennen des Porsche Carrera Cups in der Eifel fiel, war klar, dass dieses Rennen beim 'Team Deutsche Post by Project 1' nicht in die Annalen der langen Rennsportgeschichte eingehen wird.

Das Rennen auf der Nordschleife zählt zu den Saison-Highlights, Foto: Alexander Müller
Das Rennen auf der Nordschleife zählt zu den Saison-Highlights, Foto: Alexander Müller

Dabei fing das Wochenende zunächst optimal an. Im freien Training mit P2 voll im Plan, konnte man direkt nach dem Qualifying mit Sean Edwards die schnellste Runde für sich verbuchen. Doch auf Grund bisher noch nicht geklärter Umstände, war im Anschluss bei der technischen Kontrolle eine zu geringe Benzinmenge im Tank. Das Ergebnis traf gleich zwei der drei Project 1 Fahrer, denn auch beim Auto von Sean Johnston wurde eine Benzinmenge unter den erlaubten 2 Litern Rest gemessen. Somit wurden die Fahrzeuge der beiden Sean´s in der Startaufstellung drei Plätze nach hinten versetzt. Ebenso Pech hatte Youngster Jeffrey Schmidt der mit einem Defekt am Auto auch nicht alles geben konnte. Das Project 1 Trio startete also von P4 mit Sean Edwards, von P17 mit dem Schweizer Jeffrey Schmidt und von P18 mit dem 22-jährigen Sean Johnston auf die vier Rennrunden der Nordschleife.

Das Rennen war von Beginn an hart umkämpft und auf den gut vier mal 25 Kilometer lieferte sich Sean Edwards einen harten Kampf mit Norbert Siedler. In der letzten Runde musste sich Edwards dem Österreicher geschlagen geben und beendete das Rennen auf einem enttäuschenden sechsten Platz. Ich bin mit dem Rennen gar nicht zufrieden. Da war definitiv mehr drin. Wir hatten nicht den richtigen Speed und der Motor hatte keine volle Leistung. Im Rennen hatte ich viel Über- und Untersteuern und im Kampf gegen die Anderen hatte ich kaum eine Chance. Das Überholmanöver von Norbert Siedler in der letzten Runde müssen Andere bewerten aber für mein Dafürhalten war es deutlich zu hart", so ein enttäuschter Sean Edwards der im Anschluss auch beim 24h Rennen noch am Steuer sitzen wird.

Der Schweizer Jeffrey Schmidt beendete sein Porsche Carrera Cup Nordschleifen Debüt auf Platz 13: "Ich hatte einen guten Start und es war ordentlich Verkehr in der ersten Runde. Mit Platz 13 und ein paar Punkten kann ich letztlich gut leben aber hier zählt auch die Erfahrung und ich muss noch viel lernen. Für das nächste Jahr sind wir dann aber gut vorbereitet." Auch Jeffrey Schmidt darf im anschließenden Nürburgring Highlight beim24h Rennen teilnehmen und auch hier einen 911er pilotieren.

Weniger gut verlief das Rennen für den Amerikaner Sean Johnston. Auch er feierte sein erstes Carrera Cup Rennen in der Grünen-Hölle" und wird sich daran sicherlich nicht gerne zurück erinnern. Gestartet von Position 18 hatte er einige hitzige Positionskämpfe, um weiter nach vorne zu kommen. Letztlich endete sein Rennen aber mit einem Unfall in der Leitplanke: "Ich bin tief enttäuscht über das Rennen und den Unfall. Ich hatte mir definitiv mehr erhofft aber ich muss die Situation auf meine Kappe nehmen. Vor mir gab es einen Unfall mit einem Dreher. Ich wollte ausweichen und war einen kurzen Moment unachtsam und nicht konzentriert. Ein kleiner Fehler, der als Ergebnis hier auf der Nordschleife sofort in der Leitplanke endet." Der 22-jährige klagte nach dem Unfall über Rippenschmerzen und wurde vorsorglich in einem Krankenhaus durchgecheckt. Ich habe einen ordentlichen Schlag auf die Seite bekommen aber das Röntgenbild ergab keine Brüche oder schwerwiegenden Verletzungen. Ich bin ok und bin zum nächsten Rennen wieder fit.", so der ehrgeizige Wahl-Dinklager.

Das 'Team Deutsche Post by Project 1' reist zum kommenden Porsche Carrera Cup Wochenende als 3. in der Teamwertung nach Österreich. Als aktueller Tabellenzweiter stehen für Sean Edwards die Zeichen am RedBull Ring auf Angriff. Es wird Zeit für den ersten Sieg mit Project 1. In Österreich will ich die Tabellenführung.", gibt sich Sean Edwards angriffslustig.

Für die Techniker aus Lohne bleibt keine Zeit zum durchschnaufen. Noch am Pfingstmontag wird das Equipment in Lohne von Porsche Carrera Cup, auf Porsche Supercup umgestellt. Da es nahtlos vom Porsche Supercup in Monaco nach Österreich zum RedBull Ring weitergeht müssen somit alle Project 1 911er bis zur Abfahrt am kommenden Mittwoch auf- und vorbereitet sein. Für Logistiker, LKW Fahrer und Techniker eine logistische Herausforderung ohne wirkliche Verschnaufpause. Die Rennen zum Porsche Carrera Cup am RedBull Ring starten jeweils am 01. und 02. Juni.

Zum Porsche Mobil 1 Supercup im Fürstentum von Monaco wird es neben den gesetzten Fahrern Sean Edwards und Sean Johnston noch ein drittes Fahrzeug mit hochkarätiger Fahrerbesetzung zu bestaunen geben.