Die Rennveranstaltung in Holland verlief für Elia Erhart - genauso wie das Wetter - wechselhaft. Mit einem Zwischenfall im ersten freien Training am Freitag, bei dem das Heck seines 450 PS starken Porsche-Rennfahrzeuges bei 220 Stundenkilometern schlagartig ausbrach, startete das Wochenende unglücklich. "An dieser Stelle fahren wir normalerweise mit Leichtigkeit Vollgas", berichtete der Röttenbacher. "Die genaue Ursache muss noch geklärt werden." Bei dem Einschlag wurde sein Auto so stark beschädigt, dass eine komplette Reparatur vor Ort nicht möglich war. In den weiteren Sitzungen des Wochenendes musste der amtierende Meister des Seat Leon Supercopa daher mit einem leicht beschädigten Fahrzeug vorlieb nehmen. Im Qualifying am Samstagmorgen gab er sein Bestes, doch die Startpositionen 18 (Samstag) und 20 (Sonntag) waren das Maximum.

Kurz vor dem ersten Rennen am Samstagnachmittag bedeckten dunkle Wolken den Himmel an der niederländischen Nordseeküste. Der Auftakt des Wertungslaufes fand aber noch bei Trockenheit statt. Elia Erhart gelang es, mit einem guten Start die ersten beiden Konkurrenten bereits auf der Anfangsgeraden zu überholen. In der ersten Kurve nutzte er seine Chance auf der Außenbahn und arbeitete sich an zwei weiteren Fahrzeugen vorbei. Seine beeindruckende Anfangsrunde beendete er mit einer weiteren Positionsverbesserung auf Rang 13. "Ich konnte die Lücken sofort nutzen und bin weit nach vorne gekommen", freute sich der Porsche-Neueinsteiger. Ein Unfall im hinteren Teil des Feldes sorgte bereits nach zwei Umläufen für eine Safety-Car-Phase. In der fünften Runde waren die Aufräumarbeiten beendet und das Rennen wurde fortgesetzt. Elia Erhart profitierte, dass zwei Konkurrenten beim Neustart zu früh beschleunigten und deswegen mit einer Zeitstrafe belegt wurden. Der Fahrer vom "ADAC Team Nordbayern" wollte seine Aufholjagd fortsetzen, doch nach sieben Umläufen öffneten sich die Wolken und verwandelten die Rennstrecke innerhalb weniger Sekunden in eine Rutschbahn. Die Rennleitung entschied sich deshalb, den zwölften Wertungslauf der Saison abzubrechen. Der 24-jährige Mittelfranke überquerte also auf dem elften Platz die Ziellinie und hatte somit sieben Positionen in nur sieben Runden gewonnen. "Von Startposition 18 und mit dem lädiertem Fahrzeug bin ich mit diesem Ergebnis zufrieden", so der Youngster nach dem Rennen.

Panne beim zweiten Rennen

Im zweiten Lauf am Sonntag erwischte Elia Erhart erneut einen guten Start. Als er sich bereits einige Positionen nach vorne gearbeitet hatte, kam von der Rennleitung allerdings die Benachrichtigung, dass er auf seinem Startplatz wenige Zentimeter zu weit vorne gestanden hatte. "Wir verlassen uns dabei auf die Anweisungen des Streckenpersonals", erklärt er die Prozedur. "Der mir zugewiesene Mitarbeiter hat den Daumen nach oben gezeigt. Also ging ich davon aus, dass alles in Ordnung sei." Die Folge war eine Boxendurchfahrtsstrafe, die ihn bis an das Ende des Feldes zurückwarf. Auch die Probleme am Fahrzeug machten sich wieder deutlicher bemerkbar und zwangen ihn deshalb schließlich zur Aufgabe. Der Pilot vom Team "Marschall Goebel Racing" im Anschluss: "Wir werden nun in Ruhe das Auto analysieren, damit wir bei den nächsten Rennen wieder angreifen können."

Nach den beiden Rennen in Zandvoort liegt Elia Erhart weiterhin auf dem 15. Rang der Meisterschaft. Vom 14. bis 16. September steht in Oschersleben das vorletzte Wochenende im Porsche Carrera Cup 2012 auf dem Programm. Am kommenden Samstag (1. September) geht es für den jungen Nachwuchsrennfahrer zunächst zum Unternehmenssitz seines Partners "TECE" nach Emsdetten (Nordrhein-Westfalen). Der Haustechnikspezialist feiert sein 25-jähriges Firmenjubiläum, bei dem Elia Erhart beim Tag der offenen Tür seinen aktuellen Cup-Porsche sowie seinen letztjährigen Meisterrennwagen aus dem Seat Leon Supercopa den Besuchern präsentieren wird.