Die einzigartige Serie setzt sich fort: Im siebten Saisonrennen des Porsche Carrera Cup Deutschland gibt es den siebten Pole-Setter. Tabellenführer Sean Edwards holte sich auf dem Nürburgring in letzter Sekunde die Trainingsbestzeit. Der Brite vom Team Deutsche Post by tolimit umrundete den 3,629 Kilometer langen Kurs in 1:42,974 Minuten. Startplatz zwei sicherte sich im strömenden Regen Routinier René Rast von Förch Racing. Sensationeller Dritter wurde in seinem allerersten Qualifying mit dem 450 PS starken Porsche 911 GT3 Cup Christopher Mies (Heiligenhaus, Team Deutsche Post by tolimit).

Mit seiner ersten Pole-Position im Carrera Cup hat Sean Edwards drei Rennen vor Saisonende seine Chancen weiter ausgebaut, erstmals den begehrten Titel im schnellsten deutschen Markenpokal zu gewinnen. Zumal sein größter Konkurrent, Landsmann Nick Tandy (Konrad Motorsport), nur vom vierten Startplatz aus ins Rennen geht. Außerdem untermauerte der 24-Jährige erneut seinen Ruf als ausgewiesener Regenspezialist. Seinen Premierensieg auf dem Norisring hatte Edwards vor fünf Wochen ebenfalls auf nasser Strecke gefeiert.

Im Schlussspurt der Meisterschaft läuft alles für den Briten. Vom Trainingszweiten René Rast droht dem Tabellenführer keine Gefahr, denn der amtierende Supercup-Champion aus Frankfurt liegt nur auf Tabellenplatz sieben und hat 44 Zähler Rückstand auf den Spitzenreiter. Das Punktekonto von Christopher Mies ist ohnehin noch leer, da er sein erstes Carrera-Cup-Rennen bestreitet. Mies, FIA-GT3-Champion des Jahres 2009, ersetzt beim Team Deutsche Post by tolimit den derzeitigen Tabellenzweiten Jeroen Bleekemolen. Der Niederländer pausiert wegen anderer Verpflichtungen für zwei Rennen. Damit ist auch der diesjährige Zandvoort-Sieger für Edwards keine Gefahr im Titelkampf.

Bleibt Nick Tandy. Vom vierten Startplatz aus muss der Saisonauftaktsieger beim morgigen 23-Runden-Sprint alles daran setzen, den Anschluss an Edwards nicht völlig zu verlieren. Hinter dem Vizemeister des Vorjahres freut sich Norbert Siedler über Startplatz fünf. Für Aust Motorsport ist dies das bislang beste Saisonergebnis. Neben dem Österreicher geht Jaap van Lagen ins Rennen. Der Niederländer von Land Motorsport zählt mit seinem Erfolg in Spielberg zu den sechs Saisonsiegern.

Startreihe vier teilen sich zwei Fahrer, deren erster Saisonsieg noch aussteht. Jan Seyffarth (Querfurt, SMS Seyffarth Motorsport), der Vizemeister von 2008, holte nur die siebtschnellste Zeit. Und der amtierende Carrera-Cup-Champion Nicolas Armindo (Hermes Attempto Racing) musste mit Startplatz acht erneut eine Enttäuschung einstecken. Auch der dänische Teamkollege des Franzosen, Nicki Thiim, gehört mit seinem Lausitzring-Sieg zu den Topfahrern, kam auf dem nassen Nürburgring aber nur auf Startplatz neun. Uwe Alzen ist ebenfalls nicht zufrieden mit dem zehnten Rang. Der Betzdorfer, der im eigenen Team PZ Aschaffenburg Uwe Alzen Automotive antritt, ist mit zwei Carrera-Cup-Titeln der Erfolgreichste im Starterfeld.

Sean Edwards: Ich war echt nervös. Im ersten Teil des Trainings hatte ich fürchterliches Untersteuern und war bloß Neunter! Am Beginn des zweiten Teils bin ich erstmal mit den alten Reifen raus, um zu gucken, wie es mit Aquaplaning aussieht. Und dann stand mir mit den neuen Reifen nur noch eine Runde zur Verfügung, aber zum Glück ist es gut gegangen. Ich freue mich so wahnsinnig, endlich im Carrera Cup eine Pole-Position geschafft zu haben. Dass mein Teamkollege Christopher als Dritter sogar noch vor Nick Tandy steht, ist natürlich super. Ich hoffe, dass ich morgen dieselbe gute Leistung abliefern kann wie heute.

Rene Rast: Ich hatte nur einen Reifensatz zur Verfügung und habe das Beste daraus gemacht. Von daher bin ich mit dem zweiten Startplatz sehr zufrieden. Beim Carrera World Cup bin ich auch als Zweiter gestartet und habe dann gewonnen.

Christopher Mies: Ich freue mich riesig über Startplatz drei bei meiner Premiere im Carrera Cup. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht, mit dem Porsche im Regen zu fahren, obwohl es ja das erste Mal für mich war. Witzigerweise bin ich auf der nassen Strecke gut damit zurechtgekommen, dass das Auto kein ABS hat. Im Trockenen hatte ich damit so meine Probleme.