Beim siebten Saisonlauf, dem ROWE 6 Stunden ADAC Ruhr-Pokal-Rennen, soll es am kommenden Samstag endlich soweit sein: Nicht nur BMW M Motorsport sondern auch viele Nordschleifen- und BMW-Fans fiebern dem längsten NLS-Rennen in der "grünen Hölle" am kommenden Samstag entgegen.

78 Tage nach dem Unfall auf dem Nürburgring soll das neue Flaggschiff von BMW M Motorsport bei einem Rennen der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) nun die Weltpremiere feiern. Die wurde am 25. Juni dieses Jahres durch einen schweren Testunfall von BMW-DTM-Pilot Sheldon van der Linde, der dabei unverletzt blieb, verhindert.

BMW M4 GT3: Schäden konnten vor Ort nicht repariert werden

Der Südafrikaner, der in der DTM-Saison 2021 mit dem ROWE-BMW M6 GT3 schon des Öfteren vom Pech verfolgt war, verlor zwischen den Streckenabschnitten "Sabine-Schmitz-Kurve" und "Hatzenbach" die Kontrolle über den BMW M4 GT3 und schlug deshalb hart in die dortige Streckenbegrenzung ein. In diesem Bereich sind GT3-Sportwagen bis zu 200 km/h schnell.

Die Beschädigungen an dem brandneuen Sportwagen konnten über Nacht nicht repariert werden, weshalb der M4 zum Teamsitz nach Andernach transportiert wurde. BMW M Motorsport zog die Nennung für das geplante NLS-Rennen zurück was zur Folge hatte, dass die Rennpremiere verschoben werden musste.

Foto: BMW Motorsport
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Kein Fahrfehler von Sheldon van der Linde - Entwicklungsteil gebrochen

"Für uns stand im Vordergrund, genau herauszufinden, was die Ursache für den Unfall war. Ein technisches Problem kann in der Entwicklungsphase eines neuen Fahrzeugs immer vorkommen", sagte Mike Krack, Leiter BMW M Motorsport, für den es wichtig ist, "in der Entwicklungsphase potentielle Schwachstellen zu identifizieren und diese für die Zukunft zu beheben."

Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com ist an der Vorderachse des BMW M4 GT3 ein Entwicklungsteil gebrochen. Damit konnte auch ein Fahrfehler von BMW-Werkspilot Sheldon van der Linde ausgeschlossen werden.

Nun also der zweite Versuch, der am Freitag dieser Woche und damit einen Tag vor dem Rennen mit weiteren Testrunden auf der Nordschleife über die Bühne geht. Den mit Spannung erwarteten Renneinsatz bestreiten die beiden BMW-Werksfahrer Philipp Eng und Augusto Farfus, für den die Rennpremiere nicht nur eine Ehre, sondern auch ein nachträgliches Geschenk zu seinem 38. Geburtstag am vergangenen Freitag ist.

Foto: BMW Motorsport
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DTM-Spitzenreiter fordert 24h-Nürburgring-Sieger heraus

Kelvin van der Linde, der am vergangenen Sonntag auf dem Red Bull Ring seine Führung in der Gesamtwertung der DTM verteidigte, bildet im von Phoenix Racing eingesetzten Audi R8 LMS GT3 ein Fahrer-Trio, in dem auch die Phoenix-Stammpiloten Frank Stippler und Vincent Kolb zum Einsatz kommen.

Im Gegensatz zum BMW-Duo, das in der Experimental-Klasse "SPX" an den Start geht, trifft das Phoenix-Trio in der GT3-Kategorie "SP9" auf den bei NLS-Fans besonders beliebten "Grello" des Teams Manthey Racing. Nach dem Sieg beim diesjährigen 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring pilotieren Michael Christensen und Kévin Estre den siegreichen Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 911 ohne Porsche-Entwicklungsfahrer Lars Kern, der wegen einer Rückenverletzung passen muss.

Emotional dürfte es bei der offiziellen Einweihung der "Sabine-Schmitz-Kurve" werden, vor allem für ihren ehemaligen Lebensgefährten Klaus Abbelen und dessen Team Frikadelli Racing. Ein ganz besonderer Moment, denn die "Königin der Nordschleife" wird in den Herzen der Motorsportler dieser Welt immer unvergessen bleiben.