Am Samstag (27. Juni) startet der Nürburgring offiziell in die Motorsportsaison 2020. Die Nürburgring Langstrecken-Serie (ehemals VLN) trägt mit der 51. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy ihr erstes Rennen aus. Es wird zugleich die erste Motorsportveranstaltung in Deutschland nach dem Corona-bedingten Lockdown sein. Das Rennen wird wie gewohnt um 12 Uhr gestartet.

Die Vorfreude auf den Saisonauftakt der NLS unter den Teilnehmern ist groß. Auf der vorläufigen Starterliste sind 141 Fahrzeuge gemeldet, darunter 20 GT3-Boliden. Mit dem Haupt Racing Team ist auch ein Neuling am Start. Der Rennstall des ehemaligen DTM-Piloten Hubert Haupt setzt einen Mercedes-AMG GT3 ein, den Patrick Assenheimer und Maro Engel pilotieren. Erst vor wenigen Tagen erklärte Haupt, ein eigenes Team gegründet zu haben.

Mit Robin Frijns und Nico Müller, die für Car Collection Motorsport einen Audi R8 LMS GT3 pilotieren, sowie Philipp Eng im BMW M6 GT3 von ROWE Racing werden drei DTM-Piloten am Start des Vier-Stunden-Rennens stehen.

Veranstalter mit umfangreichem Hygienekonzept

Damit der Saisonauftakt stattfinden kann, mussten die Organisatoren ein umfangreiches Hygienekonzept vorlegen. Dieses entwickelte die VLN VV GmbH & Co. KG (VLN Veranstaltungs- und Vermarktungsgesellschaft) gemeinsam mit der Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring, die die Interessen der Teilnehmer vertritt.

Das Konzept sieht neben den allgemeinen Hygiene- und Abstandsregeln unter anderem vor, dass die Fahrerbesprechung vor dem Rennen nicht in der gewohnten Form stattfindet. Die Piloten erhalten stattdessen die Unterlagen schriftlich und verpflichten sich, diese zu beachten. Auch auf die Siegerehrung wird verzichtet. Zuschauer haben keinen Zutritt zum Veranstaltungsgelände.

Die wichtigste Neuerung ist die erweiterte Boxengasse. Diese befindet sich im Fahrerlager. Dort stehen insgesamt 71 Parzellen zur Verfügung, in denen die Teams untergebracht sind. Die Arbeitsbereiche sind sechs Meter breit und 20 Meter tief. Auf dieser Fläche finden Reparaturen und Fahrerwechsel statt. Um in die erweiterte Boxengasse zu gelangen, müssen die Fahrer durch die erste Box fahren. So gelangen sie in die erste Reihe der Teamparzellen. Am Ende der Reihe befindet sich ein Wendekreisel. Haben die Fahrer diesen durchfahren, gelangen sie an die zweite Teamreihe. An deren Ende biegen sie durch Box Nummer zwei wieder zurück in die Boxengasse ein.

Das Fahrerlager wird in der VLN zur erweiterten Boxengasse umfunktioniert, Foto: VLN
Das Fahrerlager wird in der VLN zur erweiterten Boxengasse umfunktioniert, Foto: VLN

Dort werden die Fahrzeuge wie gewohnt betankt. Fahrerwechsel und Tankvorgang können damit nicht gleichzeitig stattfinden. Außerdem gilt: Wenn die Fahrer in die Boxengasse abbiegen, müssen sie jedes Mal durch die erweiterte Boxengasse im Fahrerlager fahren. Ein Tankstopp wird damit erheblich länger als gewohnt dauern.

Hygienekonzept wurde bei Einstellfahrten erprobt

Die Teams haben sich bereits bei den offiziellen Test- und Einstellfahrten, die am 15. Juni stattfanden, mit dem neuen Hygienekonzept vertraut gemacht. Nach dem Test blickte Christian Stephani, Geschäftsführer VLN VV GmbH & Co. KG, dem Start der 44. Saison gelassen entgegen. "Das war in vielerlei Hinsicht ein guter Test. Wir haben positives Feedback von den Fahrern und Teams bekommen. Bei der Einstellfahrt sind viele Abläufe mit denen der Rennveranstaltungen vergleichbar. Wir können nun sagen, dass unsere Planungen für den Saisonauftakt in diesen Bereichen funktionieren werden", sagte er auf der Website der NLS.