Noch vor der Formel 1 soll die VLN auf dem Nürburgring in die Saison 2020 starten. Die Weichen für den geplanten Auftakt am Samstag, 27. Juni sind gestellt, die Verantwortlichen haben nun ein großes Hygienekonzept öffentlich präsentiert. Die wichtigsten Eckpfeiler des VLN-Konzepts sehen vor, persönliche Kontakte zu minimieren, Menschenansammlungen zu vermeiden und eine konsequente Umsetzung der Hygienemaßnahmen.

Die Veranstaltungen finden solange wie nötig unter Ausschluss der Öffentlichkeit und somit ohne Zuschauer statt. Dies betrifft nicht nur das Fahrerlager und die Tribünen am Grand-Prix-Kurs. Auch an der Nordschleife sollen Menschenansammlungen vermieden werden. Die Parkplätze und gängigen Besucherpunkte werden geschlossen und von Ordnungspersonal überwacht, so, wie es schon beim 'Car-Freitag' gehandhabt worden war.

Um alle gesundheitlichen Auflagen zu erfüllen und vom Land Rheinland-Pfalz grünes Licht zu erhalten, haben sich die Veranstalter ein unkonventionelles Konzept einfallen lassen, um Kontakte so weit wie möglich zu reduzieren. Dafür werden die Boxen geschlossen und stattdessen das 58.000 Quadratmeter große Fahrerlager als Arbeitsplatz für die Teams genutzt. Jedes Team soll hier einen eigenen Bereich mit ausreichendem Abstand erhalten.

Fahrerlager statt Boxen: So soll die Zufahrt für die Teams funktionieren, Foto: VLN
Fahrerlager statt Boxen: So soll die Zufahrt für die Teams funktionieren, Foto: VLN

Die Zufahrt erfolgt über die Boxengasse, wo weiterhin das Betanken der Rennboliden stattfindet. Danach führt der Fahrweg durch die vorletzte Box in die Open-Air-Boxengasse und durch die letzte Box nach dem Service wieder zurück auf die Rennstrecke. Eine vergleichbare Lösung hatte die VLN bereits im Jahr 2002 angewendet, als am Nürburgring das neue Boxengebäude errichtet wurde. Damals diente die Start-Ziel-Gerade als behelfsmäßige Boxengasse.

Weitere Maßnahmen, um trotz des Verbots von Großveranstaltungen bis mindestens 31. August Rennen in der Eifel durchzuführen, sehen eine Reduzierung des Personals an der Strecke vor. Der Zutritt zum Fahrerlager wird auf ein Minimum an Personen beschränkt. Je Fahrzeug wird nur eine noch zu definierende Anzahl an Helfern zugelassen, die vom Team dokumentiert werden muss. Auch in der Rennleitung wird abgespeckt.

Die Zugangskontrolle zum Fahrerlager findet kontaktlos statt und es gilt eine generelle Maskenpflicht. Auch für die Sportwarte der Streckensicherung gilt sowohl im Fahrerlager als auch rund um die Nordschleife eine Mundschutzpflicht. Auf die Siegerehrungen - nach dem Rennen auf dem Podium sowie der aller Klassensieger am Abend im Media Center des Nürburgrings - wird verzichtet.

In einem Gutachten des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit des Universitätsklinikums Bonn vom 12. Mai heißt es: "Unter der Maßgabe, dass die Vorgaben eingehalten werden, kann eine Ausrichtung der Langstrecken-Serie auf dem Nürburgring unter Ausschluss der Öffentlichkeit aus hygienisch-medizinischen Gesichtspunkten in Abstimmung mit den zuständigen Gesundheitsbehörden grundsätzlich empfohlen werden."

In der vergangenen Woche wandte sich die VLN an die Kreisverwaltung Ahrweiler und stellte alle notwendigen Unterlagen mit der Bitte um Genehmigung zur Verfügung. "Wir sind voller Hoffnung, eine Zusage von der Landesregierung zu erhalten", sagt Christian Stephani, Geschäftsführer VLN VV GmbH & Co. KG. "Es geht am Ende nicht nur um uns als Rennserie, sondern auch um die finanzielle Gesundheit unserer Teams und einer Vielzahl an Unternehmen in der Region rund um den Nürburgring."

VLN: Rennkalender 2020

27.06. - Rennen 1 (4h)
11.07. - Rennen 2 (4h)
12.07. - Rennen 3 (4h)
01.08. - Rennen 4 (4h)
29.08. - Rennen 5 (6h)
24.10. - Rennen 6 (4h)
07.11. - Rennen 7 (4h)
21.11. - Rennen 8 (4h)