Der Audi TT-RS des Radevormwalder race&event-Teams sah auch beim dritten Rennen zur Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring nicht das Ziel. Ein erneuter Getriebeschaden stoppte nach 15 Runden die Fahrt von Heinz Schmersal, Patrik Kaiser und Thomas Schmied. Starker Regen im Training und den ersten beiden Rennstunden prägte die Generalprobe für das 24h-Rennen Mitte Mai.

"Das war heute definitiv das letzte Rennen mit diesem Fahrzeug, auf weitere Einsätze werden wir verzichten", sagte ein verärgerter Team-Manager Martin Mohr. "Schon beim 24 Stunden-Rennen in drei Wochen werden wir einen 2011er Porsche GT3-Cup an den Start bringen."

"Ende, Aus, Feierabend: Das Thema Kundensport-Audi TT ist für mich erledigt", sagte ein sichtlich frustrierter Heinz Schmersal nach dem neuerlichen Ausfall. "Mir tut es wahnsinnig leid, weil sich der Audi traumhaft fährt. Die Straßenlage, die Beschleunigung, der enorme Speed in den Kurven, wo selbst ein GT3 nicht schneller ist. Es spricht sehr viel für dieses Fahrzeug, aber die anfällige Technik ist das Problem. Nicht umsonst waren wir das letzte verbliebene Team, welches ein solches Fahrzeug hier in der Langstreckenmeisterschaft dauerhaft einsetzen wollte. Aber jetzt ist Schluss."

Bei Startfahrer Kaiser lief noch alles rund, zumindest fast alles. "Mit der Technik hatte ich keine Probleme", berichtete der 42-Jährige, der vom ersten Meter an die Führung in der Klasse der Turbo-Specials bis 2600 ccm übernahm. "Einzig die Reifen bauten nicht den Gripp auf, den ich mir wünschte. Sogar Zwei-Liter-Autos zogen mir aus den Ecken heraus davon." Mit abtrocknender Piste kam Kaiser aber immer besser zurecht, baute die Führung in der Klasse auf über sieben Minuten aus und kratzte im Gesamtklassement an den Top 20.

Für den Mittelstint übernahm Schmersal das Volant. "Alles lief gut, ich konnte weiter Boden gutmachen und war Gesamt-20. Wie aus heiterem Himmel traf mich im Bereich Mutkurve Kesselchen der Getriebedefekt. Ich fuhr im fünften Gang, als es plötzlich einen lauten Knall gab und im Display sämtliche Birnen glühten. Es gelang mir, den zweiten Gang einzulegen, so dass ich die Box noch aus eigener Kraft erreichen konnte."

Dort wurde ein erneuter kapitaler Getriebeschaden lokalisiert. "Beim zweiten Saisonrennen gab es einen Schaden im ersten Gang nach einer 60er Gelb-Zone. Heute bei voller Fahrt im fünften Gang, und das bei kalten und fast nur nassen Bedingungen, wo das Material bei weitem nicht so beansprucht wird", erklärte Martin Mohr. "Wir haben jegliches Vertrauen in den Audi verloren."

Thomas Schmied wurde somit zum Zuschauen verurteilt. "Ich wäre heute sehr gerne gefahren und hatte mich vor allem auf den Regen gefreut. Schade, aber so ist Motorsport." Mit dem race&event-Porsche 911 GT3-Cup fuhren Wolfgang Kemper, Sebastian Kemper und Ingo Vogler auf den achten Platz von 16 Startern bei den Specials bis 4000 ccm.