Der Short Track in Martinsville wird seit Jahren von den Hendrick-Fahrern Jeff Gordon und Jimmie Johnson dominiert. Beim 32. Saisonrennen am Sonntag kam eine neue Lehrstunde für alle Konkurrenten hinzu. Alle vier Chevrolet-Fahrzeuge des Teams landeten unter den ersten sechs nach 504 Runden.

Jimmie Johnson triumphierte in Martinsville., Foto: Getty Images for NASCAR
Jimmie Johnson triumphierte in Martinsville., Foto: Getty Images for NASCAR

Jimmie Johnson gewann zum dritten Mal in Folge die Herbstausgabe dieses Rennens nach imposanten 339 Führungsrunden. Dale Earnhardt Junior erzielte sein zweitbestes Saisonresultat und wurde Zweiter. Die siebenfache Martinsville-Sieger Jeff Gordon belegte Rang vier und Casey Mears landete auf Position sechs. In diese Hendrick-Phalanx konnten nur Carl Edwards (Roush-Ford) auf Platz drei und Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) auf Rang fünf eindringen.

Jimmie Johnson baute mit seinem sechsten Saisonsieg seinen Vorsprung in der Meisterschaft auf 149 Punkte aus. Noch nie konnte ein Fahrer seit der Einführung des Chase-Formates zur Saison 2004 einen so großen Vorsprung vier Rennen vor dem Saisonfinale herausfahren.

Im Gesamtstand übernahm Greg Biffle den zweiten Rang von Jeff Burton, der jetzt Dritter ist. Carl Edwards ist der vierte Fahrer, der noch geringe Chancen auf die Meisterschaft besitzt.

Noch ein Ex-F1-Pilot

Mit Scott Speed kam ein weiterer ehemaliger Formel 1-Fahrer an diesem Wochenende zu seinem Sprint Cup-Debüt. Am Freitag fiel das erste Training und das Qualifying wegen Dauerregen aus. Es war bereits die neunte Absage eines Qualifyings in dieser Saison - ein einsamer Rekord in der Nascar-Geschichte. Scott Speed war über die Hersteller-Punkte des Red Bull-Teams mit der #84 automatisch qualifiziert und konnte am Samstag in beiden Trainingseinheiten die Strecke in Martinsville kennenlernen.

Scott Speed ging hochkonzentriert zur Sache., Foto: Getty Images for NASCAR
Scott Speed ging hochkonzentriert zur Sache., Foto: Getty Images for NASCAR

Im ersten Training mit allen 43 Startern absolvierte er nur wenige gezeitete Runden und belegte Rang 32. In der folgenden "Happy Hour" konnte er sich laufend verbessern und wurde als drittbester Toyota-Pilot nach einer Stunde Training auf Rang 18 gewertet.

Im Rennen ging Scott Speed von Startplatz 35 aus in den 500-Runden-Marathon. Viele Debütanen sind gerade auf einem Short Track sehr früh gescheitert. Scott Speed hielt sich aus allen engen Positionskämpfen heraus und rollte mit dem Feld mit um Erfahrungsmeilen zu sammeln. Das gelang recht vielversprechend.

Die Boxenstopps wurden vom Team mit aller Routine durchgeführt. Durch etliche Gelbphasen in der Anfangsphase des Rennen konnte er sich riskante Überholmanöver sparen, denn das Fahrerfeld lag immer sehr dicht beieinander. Seine Positionen im Rennen lagen kontinuierlich zwischen Position 30 und 37. Sein erstes Cup-Rennen beendete er auf Rang 30 mit acht Runden Rückstand direkt hinter dem achtfachen Saisonsieger Kyle Busch. So dicht liegen im Sprint Cup die Welten manchmal beisammen. Man darf weiter gespannt sein, wie sich Scott Speed in dieser Serie präsentieren wird.