Kyle Busch unterstreicht in Sonoma seine Favoritenrolle auf den Sprint Cup Series-Titel. Allen Straßenkursspezialisten zum Trotz gewann er das erste Rundkursrennen auf dem Infineon Raceway. Von Platz 30 ins Rennen gestartet kannte der jüngere der beiden Busch-Brüder nur den Weg nach vorne. Bereits kurz vor Rennhalbzeit übernahm er die Führung und gab sie bis zum Schluss nicht mehr ab. Auch die unterschiedlichen Zweitplatzierten gegen Ende des Rennens hatten keine Chance gegen den Meisterschaftsführenden.

Für den Polesitter Kasey Kahne lief es hingegen gar nicht gut. Zwar konnte er seinen Startplatz nutzen, um sich gleich zu Beginn die fünf Bonuspunkte für eine Führungsrunde zu erkämpfen. Doch in Runde fünf musste er bereits Jimmie Johnson an sich vorbeigehen lassen und fiel daraufhin weiter zurück. Für ihn sprang nur der 33. Platz heraus.

Jimmie Johnson konnte zwar in der Anfangsphase die Pace vorgeben, doch bereits in Runde 33 übernahm Busch die Führung, als sich der Führende Greg Biffle unmittelbar nach einem Neustart in Kurve 1 drehte. Juan Pablo Montoya, der zu dem Zeitpunkt Zweiter war, musste Biffle ausweichen, sodass Busch innen durchschlüpfen konnte. Das Fahrerfeld befand sich nach der ersten Gelbphase auf zwei unterschiedlichen Strategien. Einige Piloten haben bereits ab Runde 25 ihre erste Serie von Boxenstopps in Angriff genommen, alle anderen Piloten kamen in der Gelbphase in Runde 31 in die Box. Das sorgte dafür, dass sich einige Hinterbänkler nach vorne spülen ließen. Darunter auch Kyle Busch. Jimmie Johnson hingegen fiel zurück und nahm das Rennen von Platz zehn wieder auf.

Montoya wird unfreiwillig umgedreht

Ein beeindruckendes Debüt gab ein Mann aus Australien im NASCAR Sprint Cup. Marcos Ambrose zeigte bereits im Training, was er in Australien als V8-Champion gelernt hat und startete nach den Stopps von Platz 18 eine Aufholjagd, die ihn innerhalb von 33 Runden bis auf Platz sechs brachte. Unterbrochen wurde diese nur von der nächsten Gelbphase in Runde 70. Kurz zuvor wurde bereits die Serie von Stopps eröffnet. Unter Gelb nutzten die restlichen Fahrer die Chance hineinzukommen, und somit den letzten Service des Tages zu erledigen. Alle Teams wussten jetzt, dass es im Gegensatz zum Rennen im letzten Jahr, keiner Spritstrategie bedarf, um an Ende vorne zu sein.

Viele Augen waren nach dem Neustart auf Marcos Ambrose gerichtet. Der Ford-Fahrer, der für das Traditionsteam der Wood Brothers fuhr, nahm das Rennen auf Rang vier, direkt hinter Jamie McMurray, Juan Pablo Montoya und Kyle Busch wieder auf. In der ersten Runde nach dem Neustart startete er dann einen Angriff auf Jamie McMurray. Vor der Haarnadelkurve kurz vor Start/Ziel zog er neben McMurray. Der versuchte den Angriff durch Blocken abzuwehren und fuhr so weit es ging Richtung Innenseite. Doch Ambrose steckte nicht zurück und fuhr somit etwas zu schnell in die Haarnadelkurve. Dabei erwischte er den zweitplatzierten Montoya am Heck und drehte ihn um. Gelbphase Nummer drei.

Ambrose fand sich für den Neustart in Position zwei wieder, konnte diese aber nicht nutzen. Ein aufmerksamer Jamie McMurray überrumpelte den Australier direkt beim Neustart. Auch David Gilliland konnte eine Position am Restart gutmachen und zog an Tony Stewart vorbei auf Platz vier. Wenig später sogar ebenfalls an Ambrose. Dessen Rennen endete abrupt in Runde 84. Elliott Sadler drehte den Debütanten um und sorgte dabei für einen Getriebeschaden am Wood Brothers-Ford.

Öl sorgt für kurze Pause

Kyle Busch fuhr vorne seelenruhig sein Rennen und ließ sich durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen. Auch nicht durch einen großen Crash in Runde 105. Nach einem Neustart verbremste sich Kevin Harvick in Kurve 7 und schlidderte quer in Jamie McMurray und Tony Stewart. Fast synchron drehten sich die Fahrzeuge und sorgten für die fünfte Gelbphase. Neben Stewart und McMurray war auch Ron Fellows in den Unfall verwickelt. Platz zwei erbte dadurch David Gilliland. Direkt hinter ihm tauchte auf einmal Jeff Gordon auf, von dem den ganzen Tag noch wenig zu sehen war.

Mit viel Frust im Bauch versuchte Tony Stewart nach dem Neustart Boden gutzumachen, erwischte dabei jedoch Scrott Pruett und sorgte für die letzte Rennunterbrechung des Tages. Dadurch, dass Pruett Öl auf der Strecke verlor, wurde das Feld für wenige Minuten sogar komplett angehalten. Im folgenden Green-White-Checkered-Finish hatte niemand mehr etwas für Kyle Busch übrig. Wie schon beim Rennen der Nationwide Series in Mexico City, gewann er auch das Rundkursrennen auf dem Infineon Raceway.

Zittern musste am Ende lediglich noch Elliott Sadler. Kurz vor dem letzten Neustart bemerkte er einen schleichenden Plattfuß hinten rechts am Auto. Am Neustart ging er es daher vorsichtig an und ließ kampflos alle Fahrer an ihm vorbeiziehen. Kurz nach der Überquerung der Ziellinie löste sich der Reifen dann aber doch und Sadler verlor die Kontrolle über seinen Dodge. Statt Platz vier, sprang der 19. Rang heraus.

Im Gesamtstand gab es unter den ersten fünf keine Verschiebungen. Busch konnte seinen Vorsprung auf Burton und Co. Etwas ausbauen. Erstmals in den Top 12 ist nun Matt Kenseth. Durch einen achten Platz gewann er zwei Plätze im Gesamtstand. Derzeit raus aus dem Chase ist Kevin Harvick. Er verlor drei Positionen und liegt nun auf Platz 13.