Freitagmorgen war es nur ein angekündigter Test in der Craftsman Truck Series, am Abend sagte Teambesitzer Bill Davis laut offizieller Website der NASCAR bereits, dass Jacques Villeneuve im kommenden Jahr im Sprint Cup, wie der Nextel Cup dann heißen wird, fahren soll. So wird der ehemalige Formel 1-Weltmeister in dieser Saison noch die verbleibenden sieben Rennen in der Truck Series bestreiten und beim ARCA (Auto Racing Club of America) Event auf dem Talladega Superspeedway mitfahren, wo auch mit Stock Cars gefahren wird.

Danach gibt es auch Überlegungen, Villeneuve noch in diesem Jahr in einem Cup-Rennen mitfahren zu lassen. "Ich weiß nicht", meinte Davis, "er wird ein paar Cup-Tests machen, ein paar Tests im Car of Tomorrow und am Ende des Jahres wird er vielleicht ein Cup-Rennen fahren. Wir werden einfach sehen, wie die Dinge laufen." Als Grund dafür, warum Villeneuve bei den Trucks beginnt, meinte der Teambesitzer, dass es einfach ein guter Startpunkt sei. "Wir haben ein erfolgreiches Truck-Programm und Trucks, die vorne mitfahren und Rennen gewinnen; außerdem gute Teamkollegen, von denen er profitieren kann. Es macht einfach Sinn. Das ist etwas, wo er einsteigen kann und auf wöchentlicher Basis arbeitet, etwas, wobei er sein Selbstvertrauen aufbauen kann", erklärte Davis.

Einer, der den Sprung von der Formel 1 zu NASCAR bereits erfolgreich hinter sich hat, ist Juan Pablo Montoya und er freut sich darauf, dass er Gesellschaft bekommt. "Ich denke, es ist cool. Es ist schön, dass Jacques kommt und hoffentlich macht er sich gut. Wenn ich ihm irgendwie helfen kann, dann werde ich das tun. Er ist ein netter Typ", sagte der Kolumbianer. Woran Davis jetzt noch arbeitet, ist ein Sponsorendeal, mit dem er Villeneuves NASCAR-Abenteuer finanziert. "Jeder arbeitet daran. Es ist nicht schwer, Rennautos zu bauen. Sie zu finanzieren, ist der schwierige Teil", erklärte er.

Vom Fahrerischen her ist Davis aber überzeugt, dass Villeneuve im Cup recht bald recht gut sein kann. "Wenn man gutes Equipment hat, was wir zu haben glauben, und einen guten Fahrer, dann sollte man das schaffen können. So glauben wir zumindest. Ich gehe nicht davon aus, dass es eine große Herausforderung wird. Er hat so ein großes Talent und Verlangen, das zu tun. Außerdem hat er den Fokus und so gute Empfehlungen, dass ich denke, es wird funktionieren."