Das letzte von insgesamt zehn Playoff-Rennen um den NASCAR-Titel 2020 gewann nach 312 Runden Chase Elliott auf dem Phoenix Raceway. Das 36. Rennen war das entscheidenden Championship-4-Finale der Saison auf dem 1,022 Meilen langen Tri-Oval bei Avondale in Arizona. Mit seinem fünften Saisonsieg holte er den ersten Sieg auf dieser Strecke und damit zum ersten Mal den NASACR-Titel. Es war zwar erst sein elfter Karrieresieg, aber er gewann als einziger Fahrer drei Playoff-Rennen in dieser Saison. Vor dem Rennen hatte der Hendrick-Pilot die Pole Position verloren und musste von ganz hinten starten. Die drei anderen Finalisten Brad Keselowski, Joey Logano und Denny Hamlin belegten direkt dahinter die Plätze zwei bis vier.

Clint Bowyer und Jimmie Johnson verabschieden sich aus dem Cup, Foto: NASCAR
Clint Bowyer und Jimmie Johnson verabschieden sich aus dem Cup, Foto: NASCAR

Vor dem Start: Wer wird neuer NASACR-Champion 2020?

Für das 36. Saisonrennen wurden 39 Fahrer von den Teams für das zehnte und letzte Playoff-Rennen auf dem Phoenix Raceway gemeldet. Aus den ersten beiden Startreihen werden die vier qualifizierten Finalisten in das Rennen über 312 Runden gehen. Polesetter Elliott und Logano stehen in Reihe eins. Dahinter starten Keselowski und Hamlin. Wer von den vier Finalisten vor den drei anderen Kontrahenten im Ziel ankommt oder gewertet wird, ist neuer NASCAR-Champion 2020.

Die beiden Ergebnisse in den Stages werden nicht berücksichtigt. Es gibt also keine Bonuspunkte. Elliott steht in dieser Saison insgesamt zum sechsten Mal auf Pole Position. Vor genau acht Monaten gewann er das letzte vor der Corona-Pause ausgetragene Qualifying auf dem Phoenix Raceway. Elliott und Keselowski sind noch ohne Sieg in Avondale, Logano und Hamlin gewann jeweils zwei Rennen auf dem Tri-Oval. Die beiden Penske-Teamkollegen Logano (2018) und Keselowski (2012) holten bisher einen NASCAR-Titel. Für Elliott und Hamlin wäre es der erste Gewinn der NASCAR-Meisterschaft.

Start/Stage 1: Polesetter Elliott strafversetzt

Ausgerechnet Polesetter Elliott kam nicht durch die technische Inspektion und musste von hinten starten. Auch Rookie Brennan Poole verlor seinen Startplatz. Vor dem Start wurde der siebenfache Champion Jimmie Johnson groß verabschiedet. Hinter dem Pace Car bildeten nun die beiden Penske-Ford-Piloten die erste Startreihe. Logano gewann den Start vor Keselowski. Hamlins Angriff auf Rang zwei misslang. Vierter war der dritte Penske-Ford mit Ryan Blaney. Mit einer starken Aufholjagd hatte Elliott nach 27 Runden die Top-10 erreicht. In Runde 30 folgte die angekündigte Competition Caution.

Stage 1: Nach 75 Runden holt Logano den siebten Stage-Sieg

Nach den ersten Boxenstopps führte weiterhin Logano vor dem neuen Zweiten Hamlin. Dritter war Alex Bowman vor dem Ex-Champion Kyle Busch und Clint Bowyer. Keselowski war auf Rang acht zurückgefallen und Elliott belegte Platz elf beim Restart, den Logano gewann. Nach 42 Runden lagen die vier Titelanwärter in den Top-5, nur Bowman störte dazwischen. Logano bestimmte das Tempo an der Spitze mit konstanten 0,5 Sekunden Vorsprung vor Hamlin. Elliott lag drei Sekunden zurück und Keselowski weitere zwei Sekunden. Nach 75 Runden hatte Logano zum siebten Mal eine Stage gewonnen. Zweiter wurde Hamlin vor Elliott und Keselowski. Alle vier Finalisten bekamen keine Bonuspunkte. Fünfter wurde Blaney vor Kyle Busch, Bowman, Bowyer, Kurt Busch und dem Zehnten Matt DiBenedetto.

Stage 2: Dreikampf der Finalisten, nur Keselowski fällt etwas ab

In der ersten Conclusion Caution zwischen den Stages folgten Boxenstopps. Die Top-4-Finalisten kamen unverändert wieder auf die Strecke. Erneut gewann Logano dem Restart. Elliott griff Hamlin vergeblich an, während Keselowski etwas an Boden verlor. Nach 110 Runden lagen Logano, Hamlin und Elliott innerhalb von 0.222 Sekunden dicht zusammen. Dann übernahm Elliott Platz zwei und bekämpfte anschließend Logano. Hamlin schaute direkt dahinter zu. In Runde 120 gab es den ersten Führungswechsel durch Elliott. Zwei Runden später überholte auch Hamlin den Penske-Fahrer, der Vibrationen meldete.

Keselowski machte in Runde 128 seinen Boxenstopp unter Grün. Logano kam in Runde 136 zum Service. Drei Runden später kamen Elliott und Hamlin in ihre Box. Elliotts Crew machten den schnellsten Service, aber der Hendrick-Pilot kam zwei Sekunden hinter Keselowski wieder auf die Strecke. In Runde 151 machten die letzten Piloten ihren Boxenstopp und Elliott war wieder der Leader mit einer Sekunde Vorsprung vor Hamlin. Keselowski hatte mit den etwas älteren Reifen schon drei Sekunden verloren und Logano lag weitere zwei Sekunden dahinter.

Stage 2: Keselowski gewinnt die Stage nach 190 Runden

Als der entthronte Champion Kyle Busch gerade überrundet wurde, gab es in Runde 161 die zweite Gelbphase durch Mauerkontakt von James Davison. Das anschließende Rennen in der Boxengasse gewann Kurt Busch vor Elliott, Austin Dillon, Hamlin, Logano und Keselowski. Kurt Busch und Austin Dillon hatten allerdings nur zwei frische Reifen mitgenommen. Elliott gewann knapp den Restart vor Keselowski, der fünf Runden später Elliott überholte.

Überraschend konnte sich Keselowski plötzlich sogar etwas absetzen. Aber dann kam wieder Elliott stark auf und übernahm den ersten Rang. Hamlin war nur noch Vierter mit 2.3 Sekunden Rückstand. In der letzten Kurve holte sich Keselowski den achten Stage-Sieg vor Elliott, Logano und Hamlin. Platz fünf ging an Blaney vor Johnson, Kurt und Kyle Busch, DiBenedetto und William Byron auf Rang zehn.

Stage 3: Hamlin fällt zurück

Nach den Boxenstopps in der zweiten Conclusion Caution folgte die finale Stage über 122 Runden. In der Reihenfolge: Elliott, Logano, Hamlin, Blaney und Keselowski kamen die Fahrer wieder auf die Strecke. Den Restart gewann Elliott vor Logano. 100 Runden vor Rennende kontrollierten Elliott und Logano mit Vorsprung das Rennen an der Spitze. Keselowski übernahm in Runde 125 Rang drei von Hamlin, der das Tempo der Top-3 anschließend nicht mehr mitgehen konnte. Blaney eröffnete in Runde 258 die nächste Runde der Boxenstopps unter Grün. Logano und Hamlin kamen eine Runde später rein. Elliott und Keselowski folgten eine weitere Runde später.

Chase Elliott führt vor seinen drei Konkurrenten, Foto: LAT Images
Chase Elliott führt vor seinen drei Konkurrenten, Foto: LAT Images

Logano hatte durch den frühen Stopp die Führung übernommen. Jetzt sah alles nach einem Zweikampf um den Titel aus, denn Hamlin hatte bereits 4,5 Sekunden Rückstand auf den Leader. In Runde 270 schoss Elliott an Logano vorbei und führte erneut das Rennen an. Hamlin verlor erneut Rang drei an Keselowski. 25 Runden vor Rennende führte Elliott mit über zwei Sekunden Vorsprung das Finale an.

Stage 3/Ziel: Elliott gewinnt überlegen und ist neuer Champion

Elliott dominierte weiterhin das Renngeschehen und baute seinen Vorsprung immer weiter aus. Mit 3.3 Sekunden Rückstand hatte Keselowski nach Aufholjagd den zweiten Platz übernommen. Nach 312 Runden hatte es Elliott geschafft: Er war zum ersten Mal NASCAR-Champion. Zweiter wurde Keselowski vor Logano und Hamlin. Dahinter belegte Johnson in seinem Abschiedsrennen Platz fünf vor Blaney, dem Regular Season Champion Kevin Harvick, DiBenedetto, Byron und dem Zehnten Truex. Kyle Busch, der Champion des letzten Jahres, belegte Rang elf.

Chase Elliott feiert mit seinen Eltern und Rick Hendrick, Foto: NASCAR
Chase Elliott feiert mit seinen Eltern und Rick Hendrick, Foto: NASCAR

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