Das 24. Rennen der Regular Season auf dem Dover International Speedway war das erste von zwei Doubleheader-Rennen auf der gefürchteten Monster Mile. Den Auftakt zum dritten und letzten Doubleheader der laufenden Saison gewann Denny Hamlin auf dem kurzen Oval nach imponierenden 115 Führungsrunden. Martin Truex Junior und Kyle Busch sorgten für einen 1-2-3-Erfolg von Joe Gibbs Racing auf der Beton-Piste. Nach Homestead gewann Hamlin zum zweiten Mal in diesem Jahr alle drei Stages. Es war sein erster Sieg in Dover, der sechste Sieg in 2020 und der 43. Erfolg in seiner Karriere.

Chase Elliott steht zum dritten Mal auf Pole Position, Foto: NASCAR
Chase Elliott steht zum dritten Mal auf Pole Position, Foto: NASCAR

Vor dem Start: Elliott nach neuem Quali-Prozedere auf Pole Position

Für das 24. & 25. Saisonrennen wurden jeweils 40 Fahrer von den Teams für den dritten Doubleheader der 'Corona-Saison' auf dem Dover International Speedway gemeldet. Austin Dillon übernimmt wieder die #3 bei Richard Childress Racing vom starken Debütanten Kaz Grala.

Seit dem 23. Rennen wird für den Rest der Saison 2020 ein neues Verfahren angewendet, um die Startaufstellungen festzulegen. NASCAR belohnt sowohl die Leistung in der Saison, als auch in einem Rennen, um die Startaufstellung und die Auswahl der Boxen zu bestimmen. Dabei werden die Position der Besitzerpunkte (Owner Points) sowie das letzte Rennergebnis und die schnellste Runde des zuletzt abgeschlossenen Rennens verwendet. Die Besitzerpunkte werden mit 35% gewichtet. Endposition mit 50% und die schnellste Rennrunde mit 15%. Wenn die Playoffs beginnen, stehen die Playoff-Autos grundsätzlich auf den obersten Startpositionen (Top-16/Top-12/Top-8). Im letzten Rennen belegen dann die vier Finalisten die ersten beiden Startreihen.

Damit startet der Daytona Road-Course-Sieger Chase Elliott von der Pole Position. Der Hendrick-Pilot steht damit mit seinem Chevrolet zum dritten Mal in dieser Saison auf dem besten Startplatz. Die beiden Gibbs-Toyota-Fahrer Hamlin und Truex beginnen das Rennen über 311 Runden, wie in der letzten Woche, von Rang zwei und drei. Es folgen die höchstplatzierten Ford-Piloten Clint Bowyer und Joey Logano. Der elffache Dover-Rekordsieger Jimmie Johnson steht auf Startplatz sechs. Die Top-10 der Startaufstellung komplettieren Brad Keselowski, William Byron, Kurt Busch und Kevin Harvick. Matt DiBenedetto steht vor seinem 200. Jubiläums-Rennen auf Platz 14. Bestplatzierter Rookie ist Tyler Reddick auf Position 16. Der amtierende Champion Kyle Busch startet nur von Rang 22. Eine Reihe dahinter steht Bubba Wallace, der sein 100. Cup-Rennen bestreitet. Nach zwei negativen COVID-19-Testergebnissen feiert Austin Dillon ein Comeback auf Startplatz 32.

Welcome back Austin Dillon, Foto: NASCAR
Welcome back Austin Dillon, Foto: NASCAR

Start/Stage 1: Ein Corona-Comeback und vier Strafversetzungen

Rookie Brennan Poole, Joey Gase und Daniel Suarez mussten von hinten starten. Auch Garrett Smithley verlor seinen Startplatz und begann das Rennen aus der Boxengasse. Vor dem Start gab es wieder einmal die übliche Gewitterwarnung. Die Regenfront war noch 45 Meilen von Dover entfernt. Polesetter Elliott gewann den Start vor Hamlin. In Runde sieben flog Kurt Busch nach Kontakt von Erik Jones ab und demolierte seinen Chevrolet heftig. Auch Alex Bowman musste Reparaturarbeiten vornehmen lassen.

Erneut zeigte Elliott einen perfekten Restart und führte weiterhin das Feld an. Elliott und Hamlin setzten sich anschließend deutlich ab. In der 25. Runde folgte die angekündigte Competition Caution. Smithley bekam den 'Lucky Dog'. Logano, Ryan Blaney und Aric Almirola nahmen beim Boxenstopp nur zwei frische Reifen mit und lagen damit beim Restart vor Hamlin und Elliott. Austin Dillon und vier weitere Fahrer führten ohne Boxenstopp das Feld an. Harvick musste seine Crew ein zweites Mal aufsuchen. Austin Dillon gewann den Restart vor Matt Kenseth. Elliott und Bowyer hatten einen Kontakt.

Stage 1: Hamlin holt sechsten Stage-Sieg nach 70 Runden

Nach 43 Runden tauchte Hamlin bereits wieder auf Position zwei auf. Austin Dillon führte noch mit 3.4 Sekunden Vorsprung vor dem Gibbs-Piloten. Zehn Runden später betrug der Abstand nur noch 0.4 Sekunden. Keselowski lag als Dritter weitere vier Sekunden dahinter. In Runde 60 war Hamlin der neue Leader. Nach 70 Runden verbuchte Hamlin den sechsten Stage-Sieg in diesem Jahr. Austin Dillon verteidigte Platz zwei vor Keselowski, Bowyer, Truex, Logano, Harvick, Johnson, Chris Buescher und dem Zehnten Almirola. Elliott beendete die Stage nach Reifenproblemen auf Position 17. Poole erhielt den 'Lucky Dog'.

Stage 2: Nach 185 Runden gewinnt Hamlin auch die zweite Stage

In der ersten Conclusion Caution zwischen den Stages gab es Boxenstopps. Hamlin gewann das Rennen in der Boxengasse vor Truex und Bowyer. Es lagen noch 31 Fahrer in der Führungsrunde. Hamlin gewann den Restart. Erneut setzten sich die beiden führenden Fahrer deutlich von den Verfolgern ab. Hamlin führte nach 110 Runden mit 2.6 Sekunden vor Truex. 50 Runden vor Ende der Stage gab es die ersten Boxenstopps unter Grün. Hamlin kam drei Runden später in Runde 138 zum Service. Durch den späteren Stopp kam Hamlin nur noch ganz knapp vor Truex wieder auf die Beton-Piste.

DiBenedetto und William Byron blieben am längsten auf der Strecke und wurden erst in Runde 161 von Hamlin überholt. Truex war wieder Zweiter und Bowyer wieder Dritter. Almirola musste wegen Vibrationen einen weiteren Stopp einlegen. Nach 185 Runden konnte Hamlin souverän auch die zweite Stage gewinnen. Zweiter wurde Truex vor Bowyer und dem dritten Gibbs-Toyota mit Kyle Busch. Es folgte Keselowski auf Platz fünf vor Harvick, Johnson, Logano, Ricky Stenhouse Junior und Elliott, der es wieder in den Top-10 geschafft hatte. Blaney erhielt den 'Lucky Dog'. Nur noch 18 Piloten befanden sich in der Führungsrunde.

Stage 3: Gibbs-Show an der Spitze

Nach den Boxenstopps in der zweiten Conclusion Caution folgte die finale Stage über 126 Runden. Alle drei Gibbs-Toyota-Fahrer wurden perfekt abgefertigt und führten beim Restart in der Reihenfolge: Truex Erster vor Hamlin und Kyle Busch. Truex hatte den besten Start vor Kyle Busch, Keselowski und Hamlin. Anschließend zogen diese vier Fahrer davon. Erst in Runde 208 konnte Hamlin Keselowski überholen, hatte aber durch den langen Zweikampf um Platz drei über drei Sekunden Rückstand auf seine Teamkollegen an der Spitze.

Keselowski konnte anschließend das Tempo der Gibbs-Toyota-Piloten nicht mitgehen. Im Überrundungsverkehr änderten sich die Zeitabstände der Top-3 nur minimal. Nach 245 Runden übernahm Hamlin Rang zwei mit zwei Sekunden Rückstand auf Truex. Erneut eröffnete Harvick in Runde 252 die nächste Runde der Boxenstopps unter Grün. Der letzte Fahrer ohne Stopp war Austin Dillon. Dahinter lag Truex mit drei Sekunden vor Hamlin und einer weiteren Sekunde vor Kyle Busch. Harvick lag sechs Sekunden hinter dem amtierenden Champion.

Stage 3/Ziel: Hamlin bezwingt Truex

Erst in Runde 280 konnte Truex Austin Dillon überholen, der anschließend zum Service abbog. Hamlin lag nun genau eine Sekunde hinter Truex. Kyle Busch hatte fünf Sekunden auf Truex verloren. 15 Runden später kam Hamlin etwas näher heran. In Runde 330 betrug der Abstand nur noch 0.3 Sekunden. Es gab jetzt einen wahnsinnigen Zweikampf um Rang eins. Acht Runden vor dem Ziel hatte es Hamlin geschafft. Zum zweiten Mal konnte Hamlin alle drei Stages gewinnen und den sechsten Saisonsieg erzielen. Truex und Kyle Busch sorgten für einen 1-2-3-Erfolg von Joe Gibbs Racing. Harvick belegte dahinter Rang vier vor Elliott, Bowyer, Johnson, Logano, Keselowski und Stenhouse. Cole Custer verpasste als bestplatzierter Rookie mit Platz elf knapp die Top-10.

Die Entscheidung: Denny Hamlin (#11) überholt Martin Truex Jr. (#19), Foto: LAT Images
Die Entscheidung: Denny Hamlin (#11) überholt Martin Truex Jr. (#19), Foto: LAT Images

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