Das 17. Rennen der Regular Season auf dem Kentucky Speedway war bereits das 13. Saisonrennen nach der Corona-Pause und das sechste Event mit wenigen zugelassenen Zuschauern. Den Start in die zweite Saisonhälfte gewann Cole Custer auf dem 1,5 Meilen langen Tri-Oval nach 267 Runden. Mit einigen wahnsinnigen Manövern in den letzten beiden Runden gewann der Rookie im Stewart-Haas-Ford zum ersten Mal in seiner Karriere ein Cup-Rennen. Zuvor hatten Aric Almirola und Brad Keselowski jeweils eine Stage gewonnen.

Champion Kyle Busch (#18) steht auf Pole Position, Foto: NASCAR
Champion Kyle Busch (#18) steht auf Pole Position, Foto: NASCAR

Vor dem Start: Losglück für Champion Kyle Busch

Für das 17. Saisonrennen wurden 38 Fahrer von den Teams für das Rennen auf dem Kentucky Speedway gemeldet. Damit gibt es zum siebten Mal in diesem Jahr kein komplettes Starterfeld mit 40 Fahrern. Die beiden Open-Teams sind startberechtigt. Fahrerwechsel werden inzwischen in einigen Rennen mit einer Strafversetzung ans Ende der Startaufstellung bestraft. Für das Rennen auf der Traditionsstrecke gab es nur zwei Änderungen bei den Teams. Mit der Startnummer #77 kommt Josh Bilicki zu seinem siebten Saisoneinsatz. Er ersetzt bei Spire Motorsports Ross Chastain. Nach nur einem Rennen Pause ist Jimmie Johnson wieder dabei. Nach zwei negativen COVID-19-Tests sitzt er wieder in der #48, die in Indianapolis von Justin Allgaier pilotiert wurde.

Die Top-40 der Startaufstellung wurde für das Rennen in drei Töpfen ausgelost. Die Unterteilung erfolgte nach den Platzierungen in der Owner-Points-Wertung. Separat wurden die Startplätze eins bis zwölf, 13 bis 24 und 25 bis 36 ermittelt. Die beiden Open-Teams bilden den Abschluss mit den Startplätzen 37 und 38.

Nach der 'Regen-Pole' in Las Vegas steht Kyle Busch im Gibbs-Toyota zum zweiten Mal in diesem Jahr auf dem besten Startplatz. Neben dem amtierenden Champion wurde Penske-Ford-Pilot Joey Logano auf Startplatz zwei ausgelost. Indianapolis-Sieger Kevin Harvick und sein Stewart-Haas-Teamkollege Almirola bilden die zweite Startreihe. Hinter den drei Ford-Fahrern folgt der bestplatzierte Chevrolet-Pilot Alex Bowman. Von Position sechs startet der dreifache Kentucky-Rekordsieger Keselowski. Die Top-12 komplettieren ab Platz sieben Vorjahressieger Kurt Busch, Chase Elliott, Martin Truex Junior, Matt DiBenedetto, Ryan Blaney und Denny Hamlin. Johnson beginnt sein Comeback von Position 20. Eine Reihe dahinter beginnt John Hunter Nemechek als bestplatzierter Rookie das Rennen über 267 Runden.

Start/Stage 1: Almirola dominiert die Stage deutlich

Truex und Matt Kenseth verloren ihren Startplatz und mussten von hinten starten. Polesetter Kyle Busch konnte sich nach einer Runde knapp gegen Logano durchsetzen. In Runde zehn gab es den ersten Führungswechsel durch Almirola. Nach weiteren zehn Runden war Hamlin mit Problemen nicht mehr in den Top-20 zu finden. Dafür hatte sich Truex bis auf Platz 20 vorgearbeitet. In Runde 25 gab es die angekündigte Competition Caution. Nach den Boxenstopps führte weiterhin Almirola vor Logano, Kyle Busch und Elliott. Elliott hatte einen guten Start und übernahm Rang zwei hinter Leader Almirola. Elliott kämpfte gegen fünf Ford-Piloten an der Spitze des Feldes.

Joey Logano (#22) und Aric Almirola (#10) im Zweikampf, Foto: NASCAR
Joey Logano (#22) und Aric Almirola (#10) im Zweikampf, Foto: NASCAR

Hamlin fiel erneut innerhalb von drei Runden von Platz 17 auf 24 zurück, weil sein Toyota laut Funk 'klapperte'. Dann fiel auch Kyle Busch zurück. Damit war Truex in Runde 44 auf Rang zehn der bestplatzierte Toyota-Fahrer. Almirola baute seinen Vorsprung auf über fünf Sekunden aus. Der Stewart-Haas-Pilot gewann nach 80 Runden zum zweiten Mal in diesem Jahr eine Stage. Zweiter wurde Elliott vor Logano, DiBenedetto, Blaney, Harvick, Bowman, Kurt Busch, Clint Bowyer und Truex, der den letzten Bonuspunkt holte.

Stage 2: Ford-Party endet mit Keselowski-Sieg

In der ersten Conclusion Caution zwischen den Stages gab es Boxenstopps. Almirola gewann erneut das Rennen in der Boxengasse vor Logano, DiBenedetto, Elliott und Blaney. Keselowski musste ein zweites Mal seiner Crew aufsuchen. Beim Restart setzte sich erneut Almirola durch. Almirola war eine Klasse für sich und konnte sich fast mühelos absetzten. In Runde 124 hatte Almirola mit Blaney einer neuen Zweiten im Rückspiegel, der gewaltig aufholte. 14 Runden später war Blaney Erster.

Jetzt konnte sich Blaney sofort einen Vorsprung verschaffen. Ab Runde 145 gab es die ersten Boxenstopps unter Grün. Kenseth sorgte in Runde 174 für die erste richtige Gelbphase. Einige Fahrer kamen erneut zum Service herein. Jetzt war noch eine Runde zu fahren. Keselowski gewann den Restart und gewann mit 0.058 Sekunden Vorsprung vor Blaney. Es war sein vierter Stage-Sieg in 2020. Dritter wurde Rookie Custer vor Logano. Hinter den vier Ford-Piloten kam Truex als bester Toyota-Pilot auf Rang fünf durchs Ziel. Sechster wurde Bowman im Chevrolet vor Austin Dillon, Johnson, DiBenedetto und dem Zehnten Erik Jones.

3xFord: Brad Keselowski (#2) beim Restart vor Ryan Blaney (#12) und dahinter Joey Logano (#22), Foto: LAT Images
3xFord: Brad Keselowski (#2) beim Restart vor Ryan Blaney (#12) und dahinter Joey Logano (#22), Foto: LAT Images

Stage 3: Truex vs. Ford

Nach weiteren Boxenstopps in der zweiten Conclusion Caution folgte die finale Stage über 107 Runden. Beim Restart führten alle drei Penske-Ford mit Blaney, Keselowski und Logano. Blaney hatte kurz die Nase vorne, aber Keselowski setzte sich auf der oberen Linie durch. Logano fiel weit zurück. Neuer Zweiter war Truex vor Johnson, Blaney und Kurt Busch. In Runde 171 touchierte Kyle Busch die Mauer des Speedways und fiel weit zurück. Dann gab es etwas überraschend mit Truex einen neuen Leader in Runde 181.

Nach 200 absolvierten Runden führte Truex mit einer Sekunde Vorsprung vor Keselowski. 60 Runden vor Rennende begann die zweite Runde der Boxenstopps unter Grün. Truex kam in Runde 220 zum Service. In der 229. Runde gab es die fünfte Caution wegen Debris, als noch sechs Piloten nicht beim Service waren. Truex führte beim Restart vor Blaney, Keselowski, Kurt Busch und Harvick. Es lagen noch 23 Fahrer in der Führungsrunde. Mit Mühe setzte sich Truex durch. Nemechek sorgte in Runde 244 für die sechste Gelbphase.

Jimmie Johnson (#48) fliegt bei seinem Comeback ab, Foto: NASCAR
Jimmie Johnson (#48) fliegt bei seinem Comeback ab, Foto: NASCAR

Es folgten erneut Boxenstopps von Kyle Busch, Aric Almirola, Jones und Bowman. Beim Restart flog Johnson direkt ab. Es gab einen Kontakt zwischen Keselowski und Johnson, der zur siebten Caution führte. Der nächste Restart-Versuch mit Leader Truex, der es nun auf der unteren Linie versuchte, hatte es in sich. Harvick machte einen wahnsinnigen Move und schoss von drei auf Platz eins. Harvicks bisher beste Platzierung in Sparta war ein fünfter Platz. Als Truex fast wieder gleichauf mit Harvick war, flog erneut Kenseth in Runde 260 ab.

Stage 3/Ziel: Rookie Custer holt ersten Karriere-Sieg im Cup

Harvick wählte die obere Linie. Es waren noch zwei Runden zu fahren. Truex führte kurz, Harvick konterte. Zu viert ging es in die nächste Kurve. Es gab mehrmals Lackaustausch. Plötzlich führte Rookie Custer nach mehreren verrückten Manövern. Custer gewann sensationell mit 0.271 Sekunden vor Truex, DiBenedetto, Harvick, Kurt Busch, Blaney, Rookie Christopher Bell, Almirola und Keselowski. Reddick wurde noch Zehnter und damit schafften erneut drei Rookies eine Top-10-Platzierung.

Die Entscheidung: Cole Custer (#41) setzt sich ab und Kevin Harvick (#4) qualmt, Foto: LAT Images
Die Entscheidung: Cole Custer (#41) setzt sich ab und Kevin Harvick (#4) qualmt, Foto: LAT Images

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