Am Montag wandte sich US-Präsident Donald Trump in einem Tweet an Bubba Wallace und die NASCAR: "Hat sich Bubba Wallace bei all diesen großartigen NASCAR-Fahrern und Offiziellen entschuldigt, die ihm zu Hilfe kamen, an seiner Seite standen und bereit waren, alles für ihn zu opfern, nur um herauszufinden, dass das Ganze einfach nur eine weitere Falschmeldung war? Das und die Flaggen-Entscheidung haben für die niedrigsten Quoten aller Zeiten gesorgt!"

Trump spielte in seinem Tweet auf das Verbot der Konföderiertenflagge an, das die NASCAR im Juni verhängte. Der Rest seines Tweets bezieht sich allem Anschein nach auf den Fund der Schlinge am Talladega Superspeedway. Diese war in der Box von Bubba Wallace, dem einzigen Afro-Amerikaner in der NASCAR Cup Series, gefunden worden. Eine Untersuchung des FBI ergab später, dass es sich dabei nicht um eine rassistisch motivierte Tat handelte.

Vor dem Rennen auf dem Talladega Superspeedway, als die Untersuchung noch lief, solidarisierten sich alle Piloten der NASCAR Cup Series mit Wallace. Sie schoben den Chevrolet mit der Startnummer 43 an die Spitze der Startaufstellung und stellten sich geschlossen hinter Wallace. Der Tweet von Trump rief nun weitere Solidaritätsbekundungen nach sich. Jimmie Johnson postete ein Bild, auf dem die Nummer 43 und der Hashtag #ISTANDWITHBUBBA zu sehen sind.

Laut übereinstimmenden Berichten US-amerikanischer Medien erklärte Kayleigh McEnany, White House press secretary, gegenüber FOX News: "Der Präsident weist lediglich darauf hin, dass wir erst die Fakten abwarten müssen, ehe wir vorschnell ein Urteil fällen."

US-amerikanische Medien berichten außerdem übereinstimmend, dass NASCAR Cup Series-Pilot Tyler Reddick einen Tweet veröffentlichte, den er dann jedoch wieder löschte. In dem Tweet schrieb er: "Wir brauchen keine Entschuldigung. Wir haben getan, was richtig war und wir werden auch ohne deine/eure/Ihre [your; Anmerkung der Redaktion] Unterstützung klarkommen". Reddick retweetete außerdem folgenden Post eines Reporters von FOX Sports:

FOX Sports Executive Vice President / Head of Strategy, Michael Mulvihill, widerlegte Trumps Behauptung sinkender Quoten. Vielmehr verzeichnete der Sender, der die erste Hälfte der Saison überträgt, einen Zuwachs von acht Prozent seit Mai.

Alle Infos zu der Schlinge in der Box von Wallace findet ihr in folgenden News:

UPDATE 1: Die NASCAR veröffentlichte am Montagnachmittag (Ortszeit in den USA) ein Statement: "Wir sind stolz, Bubba Wallace in der NASCAR-Familie zu haben und wir loben seinen Mut und seine Führung. Die NASCAR steht weiterhin hinter Bubba, unseren Teilnehmern und allen, die unseren Sport einladend und inklusiv für alle Rennfans machen."

Auch Wallace selbst meldete sich mit einem ausführlichen Statement auf Twitter zu Wort:

NBC Sports veröffentlichte die jüngsten Quoten und lieferte damit einen weiteren Gegenbeweis zu Trumps Behauptung, die Quoten seien so niedrig wie noch nie. Das Rennen in Indianapolis war das erste, das NBC Sports in dieser Saison übertrug. 4,370 Millionen Zuschauer verfolgten das Event, was einen Zuwachs von 46 Prozent im Vergleich zur letztjährigen Ausgabe (im September) bedeutete. Die Daten stammen von Fast National data by Nielsen und Adobe Analytics. Im Vergleich zu den Coke Zero Sugar 400 in Daytona, die im vergangenen Jahr am gleichen Wochenende stattfanden, stieg die Zuschauerzahl um 32 Prozent an.

UPDATE 2: Am Dienstag lieferte Reddick eine Erklärung für seinen gelöschten Tweet: