Das fünfte Saisonrennen innerhalb von nur 14 Tagen nach der Corona-Pause war gleichzeitig das neunte Rennen der Regular Season. Nach 500 Runden gewann Brad Keselowski das Spektakel im Kolosseum von Bristol. Es war sein dritter Sieg auf dem Bristol Motor Speedway. Es war ein wildes Finale, das mit dem zweiten Saisonsieg und 32. Karrieresieg für den Penske-Piloten endete. Zuvor hatte Chase Elliott die beiden Stage-Wertungen gewonnen. Kurz vor Rennende flogen nacheinander die Leader Denny Hamlin, Joey Logano und Elliott ab. Keselowski erbte die Führung und siegte zum zweiten Mal in den letzten drei Rennen.

Zum zweiten Mal gewann Brad Keselowski (#2) per Verlosung die Pole Position, Foto: NASCAR
Zum zweiten Mal gewann Brad Keselowski (#2) per Verlosung die Pole Position, Foto: NASCAR

Vor dem Start: Keselowski hatte erneut Losglück

Für das neunte Saisonrennen wurden 40 Fahrer von den Teams für das Rennen auf dem Bristol Motor Speedway gemeldet. Damit gibt es zum fünften Mal in diesem Jahr ein komplettes Starterfeld mit 40 Fahrern. Die vier Open-Teams sind alle startberechtigt. Fahrerwechsel werden inzwischen mit einer Strafversetzung ans Ende der Startaufstellung bestraft. Damit starten Bayley Currey, Garrett Smithley und J.J. Yeley von hinten. Die Top-40 der Startaufstellung wurde für das Short-Track-Rennen in drei Töpfen ausgelost. Die Unterteilung erfolgte nach den Platzierungen in der Owner-Point-Wertung. Separat wurden die Startplätze eins bis zwölf, 13 bis 24 und 25 bis 36 ermittelt. Die vier Open-Teams bilden den Abschluss mit den Startplätzen 37 bis 40.

Team Penske gewann mit Fahrer Brad Keselowski bereits zum zweiten Mal die Pole Position. Daneben startet Aric Almirola und in Startreihe zwei folgen Joey Logano und Ryan Blaney. Damit beginnen alle drei Penske-Piloten aus den ersten beiden Reihen. In Startreihe drei beginnen die beiden anderen Hersteller Toyota und Chevrolet mit den Fahrern Martin Truex Junior und dem Sieger vom letzten Freitag Chase Elliott. Die Vorjahresgewinner im Kolosseum waren Kyle Busch und Denny Hamlin. Die beiden Gibbs-Fahrer belegen beim Start die Positionen sieben und zehn. Ryan Preece und Joey Gase bestreiten ihr 50. Cup-Rennen.

Start/Stage 1: Zwei Competition Caution

Vor dem Start verloren Gray Gaulding und Preece ihren Startplatz. Zum ersten Mal wurden gleich zwei Competition Caution in Runde 20 und 60 festgelegt. 'The Last Great Colosseum' begrüßte die Fahrer mit sonnigem Pfingstwetter. Polesetter Keselowski gewann den Start in 'Thunder Valley'. In Runde acht sorgte Ryan Newman durch Dreher für die erste Caution. Nach dem Restart machte Truex einen Sprung auf Rang zwei. Keselowski rettete die Führung in die erste Competition Caution.

Die Top-5-Fahrer blieben auf der Strecke. Es gab also gleich einen Strategie-Mix bei dem ersten Boxenstopp. Hamlin lag beim Restart mit vier frischen Reifen auf Position 18. Almirola holte Rang zwei zurück und Rekordsieger Kyle Busch war Dritter. Keselowski verteidigte die Führung auch bis zur zweiten Competition Caution in Runde 60. Keselowski gewann das Rennen in der Boxengasse vor Almirola und Blaney. Kyle Busch und Daniel Suarez erhielten eine Speeding-Strafe. Matt DiBenedetto, der als einziger Fahrer auf der Strecke geblieben war, verlor die Führung sofort an Keselowski und fiel anschließend noch weiter zurück.

Stage 1: Keselowski dominiert, Elliott gewinnt nach 125 Runden

Nach 84 Runden gab es durch Blaney den ersten Führungswechsel auf der Strecke. Auch Elliott konnte Keselowski überholen. 22 Runden später war Elliott nach starkem Manöver der neue Leader. Nach 125 Runden konnte sich Elliott über den vierten Stage-Sieg 2020 freuen. Blaney wurde Zweiter vor Keselowski, Almirola, Logano, Kevin Harvick, DiBenedetto, Hamlin, Ricky Stenhouse Junior und dem Zehnten Jimmie Johnson.

Stage 2: Aus für Blaney, viele Gelbphasen

Blaney führte nach der Conclusion Caution mit Boxenstopps das Feld in die nächsten 125 Runden. Elliott war Zweiter vor Logano, Keselowski und Hamlin. 30 Fahrer befanden sich noch in der Führungsrunde. DiBenedetto wurde in der Boxengasse geblitzt. Blaney führte nach 160 Runden mit einer Sekunde Vorsprung vor Teamkollege Keselowski. Elf Runden später eroberte Keselowski die Führung zurück. Hamlin hatte bei den Longruns momentan das schnellste Auto und lauerte auf Rang fünf.

Das Aus für Ryan Blaney, Foto: NASCAR
Das Aus für Ryan Blaney, Foto: NASCAR

In Runde 198 erwische es Blaney heftig. Im Kampf um die Führung verlor er seinen Ford und Ty Dillon rauschte voll in sein Auto. Nach den Boxenstopps in der fünften Gelbphase führte Elliott vor Keselowski, Hamlin und Kevin Harvick. Harvick kam super weg und übernahm Rang zwei. Kurz darauf sorgte Joey Gase für die sechste Caution. In der Restart-Runde war es Bayley Currey der das zweite Ware-Racing-Auto in Folge beschädigte.

Stage 2: Johnson sorgt für 'Big One', Elliott siegt erneut

Elliott gewann den Restart vor Logano. Harvick war jetzt Dritter vor Hamlin und Keselowski. In Runde 229 folgte die achte Rennunterbrechung. Es war ein kleiner 'Big One'. Übeltäter war Johnson, der Stenhouse umdrehte. Kurt Busch, Alex Bowman, Preece, DiBenedetto sowie die Rookies Tyler Reddick und Cole Custer konnten nicht ausweichen. Wegen Aufräumarbeiten gab es Rot.

Ab Position elf kamen Fahrer zum Service in die Boxengasse. Jetzt waren noch 15 Runden zu fahren. Elliott hatte einen guten Restart. Hamlin übernahm Rang zwei vor Logano. Drei Runden später war durch Preece die neunte Caution perfekt. Noch sieben Runden. Harvick übernahm Rang zwei hinter Elliott. Dann konterte Hamlin erneut. Elliott gewann auch die zweite Stage vor Hamlin, Harvick, Logano, Kyle Busch, Clint Bowyer, William Byron, Erik Jones, Keselowski und Chris Buescher.

Stage 3: Joe Gibbs Racing vs. Hendrick Motorsports

Überraschend blieben Hamlin, Teamkollege Kyle Busch sowie neun weitere Fahrer auf der Strecke, während der Rest frische Reifen abholte. Den Restart in die finalen 250 Runden gewann Hamlin vor Kyle Busch und Rookie Christopher Bell. In Runde 270 folgte die elfte Caution durch Buescher nach Mauerkontakt. Beide Gibbs-Piloten verteidigten anschließend die Führung. Dann zog Kyle Busch an Hamlin vorbei und setzte sich sofort ab. Dann folgten Dauerangriffe von Almirola gegen Hamlin, der sich immer wieder auf der oberen Linie erwehren konnte. Der 'König von Bristol' führte nach 300 Runden bereits mit zwei Sekunden Vorsprung.

Denny Hamlin führt vor Chase Elliott und Aric Almirola, Foto: NASCAR
Denny Hamlin führt vor Chase Elliott und Aric Almirola, Foto: NASCAR

Dann kam Johnson stark auf. Er überholte Almirola und Hamlin. Austin Dillon wurde nach Reifensachen langsam und löste damit die zwölfte Gelbphase in Runde 329 aus. Nach den Boxenstopps führten wieder die beiden Gibbs-Piloten Kyle Busch und Hamlin vor dem neuen Dritten Elliott. Alle vier Gibbs-Toyota-Fahrer lagen nun in den Top-8. 20 Fahrer befanden sich noch in der Führungsrunde. Der nächste Caution-Auslöser war Ryan Newman. Die 13. Caution war damit ein neuer Rekord für 2020. Jetzt setzte sich Hamlin beim Restart durch.

Stage 3: Spannung pur, Gelbphasen-Rekord

Mit Bell und John Hunter Nemechek mischten erneut zwei Rookies die Top-10 auf. Die Top-5 nach 400 Runden: Hamlin, Kyle Busch, Johnson, Elliott und Harvick. 17 Runden später war wieder Kyle Busch der Leader. Auch Johnson überholte eine Runde später Hamlin. Zwei Hendrick-Fahrer kämpften gegen vier Gibbs-Piloten in den Top-6. Dann gab es zum 14. Mal Gelb nach Kontakt zwischen Harvick und Jones. Hamlin war Schnellster beim Service vor Johnson und Kyle Busch.

Beim Restart waren es noch 61 Runden bis zum Ziel. Elliott übernahm hinter Hamlin Platz zwei. Kyle Busch fiel bis auf Rang sechs zurück. Es gab nun einen rundenlangen Zweikampf zwischen Hamlin und Elliott. Erneut konnte Hamlin auf der oberen Linie alle Angriffe abwehren. Johnson, der seit über 100 Rennen nicht mehr gewonnen hatte, lag auf Position drei. Gaulding flog in Runde 458 in die Mauer und das Pace Car führte zum 15. Mal das Feld an. Die Top-8 blieb auf der Strecke. Keselowski war Schnellster beim Boxenstopp und belegte beim Restart Position zwölf.

Joey Logano und Chase Elliott im Clinch, Foto: NASCAR
Joey Logano und Chase Elliott im Clinch, Foto: NASCAR

Stage 3/Ziel: Pechvogel Hamlin, Sieger Keselowski

Hinter Hamlin schoss Logano auf Platz zwei. Aber sofort kam die 16. Gelbphase nach Unfall zwischen Almirola und Truex. Bubba Wallace und Michael McDowell waren ebenfalls involviert. Noch 28 Runden. Logano griff anschließend Hamlin an. Kyle Busch und Elliott folgten direkt dahinter. 20 Runden vor Rennenden hatte Hamlin eine halbe Sekunde Vorsprung vor Logano. Hamlin streifte in Runde 289 kurz die Mauer und hatte dann Kontakt mit Logano. Elliott freute sich über die unerwartete plötzliche Führung.

Elliott gewann den Restart. Dann ging Logano in Führung. Dann schossen sich Elliott und Logano gegenseitig ab. Dadurch war der Weg für Keselowski frei. Der Penske-Pilot gewann das wilde Rennen vor Bowyer Johnson, Kyle Busch, Jones, Austin Dillon, Kurt Busch, Byron, Bell und Wallace.

Brad Keselowski überquert als Erster die Ziellinie, Foto: LAT Images
Brad Keselowski überquert als Erster die Ziellinie, Foto: LAT Images

Offizielle Ergebnisse kommen am Montag/Dienstag und/oder Donnerstag/Freitag

Joey Logano und Chase Elliott hatten nach dem Rennen Gesprächsbedarf, Foto: NASCAR
Joey Logano und Chase Elliott hatten nach dem Rennen Gesprächsbedarf, Foto: NASCAR