Denny Hamlin ist der erste Sieger der neuen NASCAR-Cup-Saison 2020. Der Gibbs-Toyota-Pilot gewann den prestigeträchtigen Auftakt der Regular Season und Abschluss der Speedweeks auf dem Daytona International Speedway. Nach 209 Runden mit zwei Verlängerungen siegte Hamlin im fortgesetzten Rennen am Montag unter Flutlicht nach beeindruckender Leistung. Es war für Hamlin der dritte Daytona-500-Sieg in den letzten fünf Jahren und der zweite Erfolg in Folge. Es war gleichzeitig der 38. Karriere-Sieg. Hamlin hatte die zweite Stage ebenfalls gewonnen und Chase Elliott zuvor die erste Stage in dieser Saison. Zwei 'Big One' sorgten für prominente Ausfälle. Das Rennen endete mit einem schweren Unfall von Ryan Newman, der auf dem Dach durchs Ziel flog. Update: Newman wurde in ein Krankenhaus transportiert. Statement von NASCAR-Rennchef Steve O'Donnell zwei Stunden nach Rennende: "Ryan Newman wird im Halifax Medical Center behandelt. Er ist in einem ernsten Zustand, aber die Ärzte haben angegeben, dass seine Verletzungen nicht lebensbedrohlich sind." (weitere Infos in den NASCAR NEWS)

Die erste Startreihe nach dem Qualifying mit Alex Bowman und Polesetter Ricky Stenhouse Junior, Foto: LAT Images
Die erste Startreihe nach dem Qualifying mit Alex Bowman und Polesetter Ricky Stenhouse Junior, Foto: LAT Images

Vor dem Start: Ricky Stenhouse Junior holt Daytona-500-Pole

Beim Qualifying zum ersten Saisonrennen auf dem Daytona International Speedway ging es im Einzelzeitfahren nur um die erste Startreihe. Die restlichen Positionen wurden in den beiden Duel-Rennen ermittelt. Ricky Stenhouse Junior musste bereits als 18. Starter auf die Strecke. Er erzielte eine Geschwindigkeit von 194.582 mph in 46.253 Sekunden. Kein folgender Fahrer konnte diese Zeit unterbieten. Damit sicherte sich Stenhouse mit seinem neuen Team JTG Daugherty Racing zum ersten Mal die Daytona-Pole und gewann den dritten Pole Award in seiner Karriere. Mit 0.052 Sekunden Rückstand belegte Alex Bowman im Hendrick-Chevrolet Platz zwei. Damit startet Bowman zum dritten Mal in Folge beim Daytona 500 aus der ersten Startreihe.

In den beiden Duel-Rennen über jeweils 60 Runden wurden die Startplätze drei bis 40 ausgefahren. Joey Logano siegte im ersten Rennen und William Byron in zweiten Rennen. Die jeweils zehn bestplatzierten Piloten erhielten Bonuspunkte. Es gab, identisch mit dem Stage-Modus, zehn Punkte für den Sieger und der Zehnte erhielt noch einen Bonuspunkt. Für Logano ist es das 400. Cup-Rennen beim Saisonauftakt. Auch Chase Elliott, der von Rang 25 startet, feiert mit dem 150. Start ein kleines Jubiläum. Cole Custer war der bestplatzierte Rookie und beginnt das Rennen von Position zwölf. Eine Reihe dahinter steht Clash-Sieger Erik Jones. Den Sprung in das Starterfeld verpassten Chad Finchum, J.J. Yeley und völlig überraschend Daniel Suarez.

Der US-Präsident besuchte Daytona, Foto: LAT Images
Der US-Präsident besuchte Daytona, Foto: LAT Images

Start/Stage 1 (Sonntag): Nachdem Präsident Trump das Startkommando gab, öffnete der Himmel seine Schleusen

Ryan Blaney, die Rookies Brennan Poole und Christopher Bell, Ty Dillon, Corey LaJoie, B.J. McLeod und Vorjahressieger Denny Hamlin verloren ihren Startplatz und mussten von hinten starten. US-Präsident Donald Trump gab das Startkommando zur 62. Ausgabe des Great American Race.

Ein Regenschauer sorgte für eine Startverzögerung von 63 Minuten. Polesetter Stenhouse verteidigte nach dem Start seine Position. Nach 15 absolvierten Runden führte immer noch Stenhouse. Die fünf Toyota-Piloten belegten geschlossen die Positionen 32 bis 36. Nach 16 Minuten Renndauer gab es in Runde 20 erneut eine Regenunterbrechung. Das Pace Car und Leader Stenhouse führten das Feld in die Boxengasse. 90 Minuten später sah auch der größte Optimist bei einem Blick auf das Wetterradar keine Chance für eine Fortsetzung des Rennens. Nur die NASCAR-Verantwortlichen schwiegen und schauten begeistert dem Konvoi an Air-Titan-Fahrzeugen bei ihrer Arbeit zu. Nach weiteren zwei Stunden und 15 Minuten Dauerregen wurde das Rennen endlich auf Montag 16:00 Uhr Ortszeit verschoben.

Restart/Stage 1 (Montag): Fortsetzung des Rennens ab Runde 21 endet mit Stage-Sieg für Chase Elliott

Zum 20. Mal musste ein Rennen auf einen Montag verlegt werden. Passend gab es den Restart ab Runde 21. Zwar ohne Präsident Trump, aber dafür gab es über Daytona Beach einen blauen Himmel mit Sonnenschein bei 24 Grad. Polesetter Stenhouse hatte bisher in jeder Runde am Sonntag das Feld angeführt. Mit Boxenstopps wurde das Rennen fortgesetzt. Nach dem Restart übernahm Brad Keselowski die Führung. Die Toyota-Piloten hielten sich weiterhin am Ende des Feldes auf.

Anschließend wechselte die Führung zwischen einigen Ford-Fahrern, bevor ab Runde 44 alle vier Hendrick-Chevrolets vorne auftauchten. Die ersten beiden Stages wurden in dieser Saison um fünf Runden verlängert und damit gab es die ersten Bonuspunkte für die Top-10-Fahrer nach 65 Runden. In Runde 59 gab es einen Kontakt zwischen Stenhouse und Byron. Byron flog in die Infield-Safer-Barrier.

Es gab Gelb und Boxenstopps. Nach dem Restart waren noch zwei Runden zu fahren. Die drei verbliebenen Hendrick-Fahrer führten weiterhin. Elliott verteidige die Führung und gewann nach 22 Führungsrunden die erste Stage in der neuen Saison. Zweiter wurde Alex Bowman vor Aric Almirola, Logano, Jimmie Johnson, Blaney, Stenhouse Ty Dillon, Matt DiBenedetto und dem Zehnten Chris Buescher.

Stage 2: Denny Hamlin dominiert und gewinnt die zweite Stage nach 130 Runden

Nach der Conclusion-Caution mit Boxenstopps führte Denny Hamlin das Feld beim Restart an. Alle fünf Toyota-Fahrer lagen plötzlich in den Top-10. War es ein Taktik-Wechsel beim Gibbs-Team und Leavine Family Racing mit Rookie Christopher Bell? Auch nach 90 absolvierten Runden lagen die vier Gibbs-Piloten weiter in Führung. In der gleichen Runde schoss Almirola Rookie Quin Houff ab. B.J. McLeod wurde ebenfalls getroffen. Es gab nach der vierten Caution Boxenstopps.

Fast alle Fahrer nahmen beim Service nur zwei frische Reifen mit. Hamlin und Stenhouse führten beim Restart. Zur Rennhabzeit nach 100 Runden hatte sich das Bild an der Spitze nicht verändert. Elliott lag ebenfalls in den Top-6. Bisher verlief, bis auf die beiden Ausnahmen, das Rennen sehr diszipliniert. Die berühmte Ruhe vor dem Sturm, der spätestens in Stage drei toben wird.

Zehn Runden vor Ende der zweiten Stage lag Hamlin weiter in Front. Ross Chastain hatte sich inzwischen einen Top-5-Platz erschlichen. Hamlin holte sich den Stage-Sieg nach 62 Führungsrunden. Zweiter wurde Kyle Busch vor Stenhouse, Martin Truex Junior, Chastain, Johnson, Elliott, Blaney, Logano und Buescher.

Stage 3: Joe Gibbs Racing vs. Team Penske

Nach den Boxenstopps ging es in die letzte Stage über 70 Runden. Truex flog bei der Ausfahrt eine Benzinflasche vom Elliott-Team vor das Fahrzeug. Blaney gewann den Restart vor Logano. Dann ging Stenhouse in Führung. Dann schob Logano wieder Blaney in Front. In den ersten Runden der dritte Stage war mehr los, als zuvor in 130 Runden. Ab Runde 140 ging es in drei Reihen um Platz eins.

Die Führung wechselte nun laufend. Jetzt war Kyle Busch zum ersten Mal der Leader. Dahinter lag Hamlin vor Bell und Jones. Dann wagte sich Keselowski erfolgreich nach vorne. Es sah langsam aber sicher nach einem Duell zwischen Team Penske und Joe Gibbs Racing aus. Nach 160 Runden hatten die Zuschauer 16 Führungswechsel durch elf Fahrer verfolgen können. Stenhouse machte als einziger Fahrer in Runde 164 einen Boxenstopp. 30 Runden vor Rennende kamen die Führenden zum Boxenstopp herein..

Zwölf Chevy-Fahrer und Timmy Hill im Ford lagen nun in Front, weil sie noch nicht beim Service waren. In Runde 174 kam Stenhouse ziemlich demoliert in die Boxengase, nachdem er mit Jones kollidiert war. Es gab allerdings keine Caution. Auch Rookie Custer beklagte Kaltverformungen. Nachdem auch die letzten 13 Piloten ihren Stopp absolviert hatten, lagen sie kurzfristig etwas hinter dem ersten Pulk mit 14 Fahrern zurück. Dann qualme der Toyota von Titelverteidiger Kyle Busch. Er musste einen Extra-Stopp einlegen.

Stage 3: Joey Logano löst wieder einen 'Big One' aus

Dann kam der übliche 'Big One' in Runde 154. Wieder einmal war Logano der Auslöser. Es schob Almirola an, der darauf Keselowski drehte. Es gab Rot. Insgesamt 19 Fahrer konnten nicht ausweichen oder waren unschuldig involviert: Kurt Busch, Keselowski, Austin Dillon, Rookie Tyler Reddick, Almirola, Blaney, Ty Dillon, Justin Haley, Stenhouse, Truex, DiBenedetto, Logano, David Ragan, John Hunter Nemechek, Bubba Wallace, Johnson, Brendan Gaughan, Chastain und Bowman.

Es gab Boxenstopps. 22 Fahrer waren beim Restart noch auf der Strecke. Es führte Newman vor Rookie Bell, Elliott, Logano, Hamlin und dem bisher unauffälligen Kevin Harvick. Jetzt waren noch zehn Runden zu fahren. Logano pushte Newman nach vorne. Reed Sorenson und Timmy Hill crashten in Runde 193 und sorgten damit für die siebte Gelbphase. Newman führte beim Restart in Runde 196 vor Logano, Hamlin, Kyle Larson und Ryan Preece.

Jetzt beförderte Hamlin Newman nach vorne und beide Fahrer hatten sich dadurch abgesetzt. Dann schoss Hamlin an Newman vorbei. Es gab zwei Runden vor Rennende den zweiten 'Big One'. Chastain wollte zu viel und war der Auslöser. Involviert waren außer Chastain noch Reddick, Elliott, Ty Dillon, Logano, Michael McDowell, Preece und Bell. Es war die achte Rennunterbrechung und die zweite Rotphase.

Zielfoto: Dritter Daytona-500-Sieg für Denny Hamlin, Foto: LAT Images
Zielfoto: Dritter Daytona-500-Sieg für Denny Hamlin, Foto: LAT Images

Stage 3/Ziel: Denny Hamlin gewinnt in der zweiten Verlängerung

Hamlin hatte in der Verlängerung mit Chris Buescher, Harvick, Clint Bowyer, Newman, Blaney und McDowell sechs Ford-Piloten im Nacken. Ab Rang 14 von 19 verbliebenen Fahrzeugen gab es Boxenstopps. Logano war mit Rundenrückstand und einer Schrottkarre immer noch dabei. Auf der Startlinie schossen sich Bowyer und McDowell nach Kontakt mit Haley ab. Also gab es erneut eine 'Green-White-Checkered'-Verlängerung.

Hamlin gewann dank Blaney den Restart und setzte sich sofort leicht ab. Dann drehte sich Elliott. Das Rennen wurde trotzdem fortgesetzt. Newman ging in Front. Dann flog Newman ab und raste brennend auf dem Dach durch das Ziel. Hamlin hatte sich im letzten Moment noch vor Blaney geschoben und gewann zum dritten Mal das 'Great American Race'. Hinter Blaney wurde Buescher Dritter vor Ragan, Harvick, Bowyer, Gaughan, Corey LaJoie, Newman und dem Zehnten Larson.

Der schwere Unfall von Ryan Newman, Foto: LAT Images
Der schwere Unfall von Ryan Newman, Foto: LAT Images

Offizielle Ergebnisse kommen am Dienstag